Gladbachs Trainer Trainer Marco Rose, der mit seinem Team unter der Woche in der Champions League nach 2:0-Führung haarscharf an der Sensation gegen Real Madrid vorbeigeschrammt waren (2:2), baute in seiner Elf dreimal um: Weltmeister Kramer, Kapitän Stindl und Doppelpacker Thuram rückten allesamt auf die Bank für Wolf, Herrmann und Embolo.
Leipzigs Coach Julian Nagelsmann, der trotz anfänglich ordentlicher Leistung am Ende eine 0:5-Klatsche gegen Manchester United und zugleich die höchste RB-Vereinsniederlage notiert hatte, nahm sogar vier Wechsel vor: Konaté (Bank), Halstenberg (muskuläre Probleme), Forsberg und Nkunku (beide Bank) wurden durch Orban, Sabitzer, den 18-jährigen Bundesliga-Startelfdebütanten Samardzic und Sörloth, dessen Vater Göran Sörloth 1988/1989 für die Elf vom Niederrhein gespielt hatte, ersetzt.
Poulsen vergibt den einzigen Hochkaräter
Sörloth bildete zusammen mit Nebenmann Poulsen eine Doppelspitze, die die BMG-Hintermannschaft zu Spielbeginn durchaus beschäftigte: Der Däne scheiterte mit seinem Direktversuch aus nächster Nähe aber an einer starken Sommer-Reaktion (9.), während der Norweger zu harmlos köpfte (10.). In Minute 23 fanden sich die beiden Angreifer außerdem nur um ein Haar nicht, genauso wie Olmo den anvisierten Sabitzer nicht genau genug anspielen konnte (30.) und Leipzig eine höchst aussichtsreiche 4-gegen-3-Situation nicht ausspielte (36.).
Bundesliga, 6. Spieltag
Gladbach ohne Torgefahr
Das alles zeigte, dass sich die Gäste aus dem Sachsenland durchaus offensiv zeigten. Insgesamt ereignete sich allerdings ein Duell zwischen zwei ausgeglichenen Mannschaften, die sich nichts schenkten und wenig Esprit Richtung gegneriches Gehäuse versprühten. Vor allem die Fohlen, die teils 60 Prozent Ballbesitz generierten, konnten keinerlei Passagen in Richtung Gulacsis Gehäuse aufgehen lassen. Am nähesten kam noch Embolo, stand bei seinem Pfostentreffer aber auch im Abseits (15.).
Plea meldet die Borussia an
Zu Beginn des zweiten Abschnitts drehten die Rheinländer dann aber verstärkter auf, dominierten in der Anfangsphase und kamen dem 1:0 dabei auch nahe: Plea scheiterte dabei allerdings nach schwach ausgespieltem Konter über Hofmann an Keeper Gulacsi (48.) und kam nicht am starken Orban vorbei (53.). Auf der anderen Seite näherte sich immerhin mal Sörloth mit einem Kopfballstreifer links am Tor vorbei an (58.).
Etwas Besonderes: Wolf gegen den Ex-Klub
Insgesamt kam von den Gästen in dieser Phase aber deutlich zu wenig, was sich in Minute 60 rächen sollte: Bensebaini trieb die Kugel stark voran, legte links raus zu Plea. Der Stürmer passte scharf ins Zentrum, wo Herrmann herrlich auf den quasi neben ihm stehenden Wolf ablegte. Der ausgerechnet von RBL in diesem Sommer ausgeliehene Mittelfeldmann verwandelte hernach souverän zum zu diesem Zeitpunkt verdienten 1:0 (60.).
Der Treffer hauchte direkt beiden Truppen frisches Leben ein, denn fortan entwickelte sich die kurzweilige Partie, die sich manch ein neutraler Zuschauer bei diesen Teams schon von Beginn an ausgerechnet hatte. So ließ Sabitzer aus guter Lage das 1:1 liegen (66.), Plea schoss den Ball auf der anderen via Direktabnahme ans linke Kreuzeck (67.), Haidara prüfte außerdem Sommer (72.) - und Sörloth feuerte drüber (74.). Weil die Fohlen dann aber die Räume wieder dicht machten und nichts mehr anbrennen ließen, blieb es beim knappen 1:0.
Mönchengladbach, das nach einigen bitteren Last-Minute-Gegentoren zuletzt wieder einen Vorsprung über die Zeit brachte, arbeitete sich mit diesem Dreier weiter nach vorn - und ist am Dienstag (18.55 Uhr) schon wieder in der Champions League gefragt. Es geht bei Schachtar Donezk zu Werke. Leipzig, das den Sprung nach ganz oben damit verpasste und Meister Bayern wieder die Tabellenführung überließ, empfängt in der Königsklasse Paris St. Germain (Mittwoch, 21 Uhr). In der Liga wartet das Spiel in Leverkusen am Sonntag (18 Uhr) für BMG, Leipzig erwartet Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr).