Die Gladbacher um Trainer Marco Rose atmeten vor zwei Wochen beim 3:0 auf Schalke auf, denn es war der erste Dreier seit zuvor neun Pflichtspielen (acht Niederlagen, ein Remis) ohne Sieg. Nach dem Erfolg bei Königsblau tauschte der Coach dreimal: Wendt, Beyer und Wolf begannen für Bensebaini (5. Gelbe Karte), Elvedi (Schlag auf die Wade) und Hofmann (COVID-19).
Freiburgs Trainer Christian Streich wechselte im Vergleich zum 2:0 gegen Augsburg viermal: Schlotterbeck, Schmid, Keitel und Demirovic starteten für Kübler, Til (beide Bank), Höfler (10. Gelbe Karte) und Grifo (Corona-Verlaufstest mit niedriger Viruskonzentration fiel positiv aus).
Sallai völlig frei zum 1:0
Zudem entschied sich Streich auf eine Dreier-/Fünferkette zu setzen, im Heimspiel gegen den FCA spielten sie mit Viererkette. Und das war eine gute Idee, denn der Sportclub stand defensiv sehr gut. Nach vorne präsentieren sich die Gäste immer wieder gefährlich - wie in Minute 10: Günter schickte Demirovic über links, der fand im Zentrum Sallai - und der Ungar vollendete freistehend zum 1:0.
Freiburg verpasst es nachzulegen
Der 27. Spieltag
Auch nach dem Treffer blieben die Breisgauer das gefährlichere Team. Gladbach war zwar bemüht und presste früh, doch die Freiburger verstanden es immer wieder, sich spielerisch aus dieser Umklammerung zu lösen. Daraus entsprangen gute Chance durch Höler (15., traf den Ball nicht ideal) und Sallai (22., scheiterte freistehend an Sommer). Von Gladbach war offensiv in enttäuschenden 45 Minuten bis auf einen harmlosen Freistoß von Wendt nichts zu sehen (32.).
Die Freiburger mussten sich dagegen ärgern, dass es nur 1:0 stand, denn Wendts Kopfball in Richtung eigenes Tor parierte Sommer stark (35.) und Hölers Abschluss aus wenigen Metern kratzte der Keeper der Fohlen auf der Linie weg (45.+1) - hier fehlten nur Millimeter. Somit ging es mit dem 1:0 für die Streich-Elf in die Kabine, die Rose-Elf brauchte eine klare Steigerung im zweiten Durchgang.
Thuram dreht das Spiel
Die Gladbacher kamen mit Zakaria für Wolf, einer Systemumstellung auf Dreier-/Fünferkette und mehr Druck aus der Kabine. Lainer näherte sich dem Ausgleich schon an (52.), Thuram erzielte ihn schließlich. Den Schuss des Franzosen fälschte Santamaria unhaltbar für Müller ab (53.). Die Fohlen waren nun am Drücker, zeigten eine ganze andere Vorstellung als vor der Pause. Das zahlte sich aus: Kramers toller Pass landete bei Thuram, der den Turbo zündete, Müller umkurvte und ins leere Tor zum 2:1 einschob (60.). Der Angreifer hätte beinahe den Dreierpack geschnürt, aber er setzte den Ball kurz nach seinem zweiten Tor rechts vorbei (63.).
Pech für Freiburg, Höler im Abseits
Es war eine komplett andere Partie als vor der Pause, von Freiburg war offensiv überhaupt nichts mehr gesehen. Die Gladbacher spielten voller Selbstvertrauen und jubelten sogar kurz über das vermeintliche 3:1, doch Santamarias Eigentor zählte nicht, da im Vorfeld des Tores Referee Christian Dingert ein Foul von Lainer an Gulde erkannt haben wollte (68.). In der Endphase versuchte Freiburg dann zwar viel, nach vorne ging jedoch nichts mehr. Bis zur letzten Aktion des Spiels, als Schmid Schlotterbeck fand und der zum vermeintlichen Ausgleich traf (90.+6). Doch in der Entstehung stand Höler hauchdünn im Abseits, somit kassierte der VAR den Treffer und es blieb beim 2:1 für die Fohlen.
Die Gladbacher fuhren den zweiten Sieg in Folge ein und überholten Freiburg. Am Samstag gastiert die Fohlenelf (15.30 Uhr) im Olympiastadion bei Hertha BSC. Freiburg geht erneut auf Reisen und eröffnet den 28. Spieltag am Freitagabend (20.30 Uhr) bei Arminia Bielefeld.