Einen Gegner, der auf "einem ganz anderen" Level sei als zuletzt Schalke 04 (4:0), hatte Freiburgs Trainer Christian Streich mit der TSG Hoffenheim erwartet - und sein Team, bei dem Keitel den Gelb-gesperrten Santamaria ersetzte, tat sich von Beginn an schwer. Der gut stehende Deckungsverbund sollte über außen geknackt werden, doch zu selten kamen Schmid als auch Günter in geeignete Flankenpositionen. Wenn sich dann doch mal eine Lücke auftat, waren die Abschlüsse aufs Tor schlicht zu harmlos: Baumann parierte Schüsse von Höfler (12.) und Demirovic (43.) sicher - Schlotterbeck köpfte drüber (42.).
Hoffenheim gefährlicher - Skov trifft die Latte
Ganz anders agierten die Hoffenheimer: Das Team von Sebastian Hoeneß, bei dem im Vergleich zum 3:2 gegen Mönchengladbach Adamyan für Baumgartner begann, war immer wieder schnell hinter dem Ball und vorne einfach zwingender - hatte aber zunächst Pech, als Skov nach einem schönen Schlenzer nur den Querbalken traf (24.). Die Partie, die in Hälfte eins durchaus Längen hatte, nahm in der Folge mehr Fahrt auf. Binnen Sekunden kam Hoffenheim nach jeweils schönen Kombinationen zu zwei sehr guten Chancen: Erst schoss Grillitsch vor dem Tor Lienhart an (30.), dann konnte Kramaric Adamyans Absatzkick aus spitzem Winkel nicht an Müller vorbei im Tor unterbringen (31.).
Kramaric köpft gefühlvoll die Führung
Die TSG, die es immer wieder mit langen, präzisen Bällen aus dem Zentrum von Grillitsch versuchte, war offensiv aber sehr variabel. Die Führung fiel dann durch einen blitzsauberen Konter. Bebou schüttelte auf der rechten Seite Gegenspieler Schlotterbeck ab und flankte punktgenau auf Kramaric, der mit dem Kopf gefühlvoll gegen die Laufrichtung von Müller zum 1:0 traf (40.).
Der 31. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel bot sich das gleiche Bild: Hoffenheim stand defensiv äußerst diszipliniert und gut gestaffelt - und war nach vorne zielstrebiger. Das 2:0 wollte aber zunächst nicht fallen, erst verzog Adamyan vom Strafraumrand (57.), dann setzte er einen Kopfball nur Zentimeter am Pfosten vorbei (59).
Der SC Freiburg tat sich weiterhin schwer, jubelte in der 53. Minute aber dennoch, allerdings nur kurz: Höler traf nach Schmids kurz ausgeführtem Freistoß die Latte, den Abpraller stocherte Demirovic über die Linie (54.). Weil allerdings Höler dabei im Abseits gestanden hatte, zählte der Treffer zu Recht nicht.
Vogt kommt und verursacht Elfmeter, Gifo verwandelt
Mit einem Dreifach-Wechsel leitete Christan Streich die Schlussoffensive ein - unter anderem gab Grifo sein Comeback nach überstandener COVID-19-Infektion. Auch die Hoffenheimer mussten wechseln, nachdem Posch schon verletzt in der Kabine geblieben war, schied mit Richards auch der zweite Innenverteidiger verletzt aus. Für die Bayern-Leihgabe kam Vogt in die Partie (77.) und stand gleich im Mittelpunkt: Nachdem der zum 100. Mal in der Bundesliga eingewechselte Petersen eine Flanke verpasst hatte, ging Demirovic mit dem Fuß Richtung Ball und wurde von Vogt beim Klärungsversuch getroffen - nach langem Studium der Videobilder entschied Schiedsrichter Manuel Gräfe schließlich auf Elfmeter. Grifo trat an und verwandelte souverän und mit viel Wucht zum 1:1-Endstand (81.).
Ob das Unentschieden am Ende für Freiburgs Europa-Träume zu wenig war, das hängt auch von der Konkurrenz ab - Druck machen konnte der SCF damit nur bedingt. Für den Sport-Club geht es am Sonntag, 9. Mai (13.30 Uhr), in Köln weiter. Hoffenheim hingegen hatte Chancen auf die Entscheidung, ließ diese aber allesamt liegen. Am Samstag, 8. Mai (15.30 Uhr), spielt die TSG gegen das bereits abgestiegene Schalke.