Freiburgs Coach Christian Streich nahm im Vergleich zum 2:2 gegen Frankfurt drei Änderungen vor: Kübler und Höler nahmen zunächst auf der Bank Platz, Sallai stand angeschlagen nicht im Kader (Bänderverletzung im Sprunggelenk). Dafür begannen Schmid (wiedergenesen nach Oberschenkelverletzung), Höfler (nach Gelbsperre) und Jeong.
Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo tauschte nach dem 0:3 in Bielefeld viermal Personal: Die Torjäger Gonzalez und Wamangituka kehrten nach ihren Gelb-Sperren zurück, außerdem standen von Anfang an Didavi und Castro neu auf dem Rasen. Dafür waren Kalajdzic, Klimowicz (beide Bank), Sosa und Förster (beide muskuläre Probleme) nicht dabei.
Stuttgart jubelt nach Videobeweis
Ihre Visiere klappten zwei konterstarke Mannschaften schon früh hoch, von Beginn an war die Partie sehr dynamisch. Den besseren Start erwischte der VfB, für den sich Wamangituka links durchsetzte und Didavi bediente - ehe er die Kugel nach dessen abgewehrtem Schuss einschob. Der Treffer wurde zunächst nicht anerkannt, der Videobeweis sorgte schließlich für Klarheit (7.).
Vom Rückstand unbeeindruckte Freiburger näherten sich kurz darauf über Jeong an - Kempf grätschte dazwischen (12.) -, zwei Zeigerumdrehungen später lenkte der Verteidiger bei seiner nächsten versuchten Rettungsaktion Demirovics Schuss auf diese Weise entscheidend ins Tor ab - 1:1. Der SC übernahm die Spielkontrolle, weil er oft einen Schritt schneller war und die Gäste vor allem im Rücken der offensiven Außenspieler Wamangituka und Coulibaly attackierte.
Kempf übereifrig, Gonzalez vergibt vom Punkt
Jeong vertändelte eine Konterchance (22.) und verpasste per Flachschuss (28.), der ebenfalls herausragende Demirovic scheiterte aus spitzem Winkel an Kobel (29.). Auf der Gegenseite prüfte Gonzalez Müller (37.) - dennoch war die Freiburger Führung, die Demirovic per Hacke Jeong auflegte, ehe der grätschende Kempf erneut abfälschte, durchaus verdient (37.).
Nach Haberers elfmeterreifem Foul an Wamangituka vergab Gonzalez noch vor der Pause die große Ausgleichschance vom Punkt schwach: Nach langer Verzögerung schob der Argentinier das Leder lasch in Müllers Arme (45.).
18. Spieltag
Immer wieder Müller
Zu Beginn des zweiten Abschnitts drückte der VfB die Breisgauer hinten rein. Castro und Mangala scheiterten kurz hintereinander an Müller (47.), mehrere Male versuchten es die Stuttgarter, die auch viele Flanken schlugen, ungenau aus der Distanz. Von tief verteidigenden Freiburgern kam nach vorne kaum noch etwas, während Gonzalez aus aussichtsreicher Strafraumposition klar verzog (55.). Die Gäste waren am Drücker, jedoch nicht zwingend genug.
Kempfs knappen Kopfball hatte Müller früh gesehen (61.) - bei weiteren Fernschüssen, wie von Endo (65.), musste er nicht eingreifen. Die Schwaben brachten Kalajdzic, der in der Hinrunde und im Pokal jeweils gegen den Sport-Club getroffen hatte, der lange Österreicher wurde zum Zielspieler für Flanken.
Doppeltes Pfostenpech
Doch nicht nur er hatte Chancen: Der heranrauschende Mavropanos scheiterte aus wenigen Metern am wohl blind parierenden Müller (75.), ehe Kalajdzic knapp vorbeiköpfte (81.). Dann aber schossen der ebenfalls eingewechselte Thommy (87.) und Gonzalez (90.) aus der Drehung - Müller war jeweils geschlagen, doch beide scheiterten am Pfosten. So brachte ein im zweiten Abschnitt passiver SCF das 2:1 mit ein wenig Glück über die Zeit.
Freiburg gastiert am Sonntag (18 Uhr) beim VfL Wolfsburg, Stuttgart tritt am Freitag in Mainz an.