VfB-Coach Pellegrino Matarazzo nahm nach dem 5:1-Ausrufezeichen bei Borussia Dortmund zwei Änderungen in seiner Startelf vor: Statt Mangala und Coulibaly begannen Castro (nach Gelb-Sperre) und Gonzalez. Eigentlich hätte Förster statt Mangala auf die Bank rutschen sollen, doch da sich der Belgier beim Warmmachen wehtat, blieb Förster in der Anfangsformation.
Union-Trainer Urs Fischer setzte nach dem 1:1 gegen den FC Bayern ebenfalls auf zwei Wechsel: Statt des angeschlagenen Ingvartsen und Bülter (Bank) begannen Gießelmann und Teuchert.
Union-Blitzstart dank Friedrich
Union ging gleich mit der ersten Standardsituation in Führung. Mavropanos hatte im Mittelfeld vor dem eigenen Strafraum gegen Becker gegrätscht und trotz kaum Kontakt die Gelbe Karte gesehen (3.). Die fällige Freistoßflanke landete bei Friedrich, der den Ball per Kopf an Kobel vorbei ins rechte Toreck wuchtete (4.). Der VfB brauchte einige Minuten, um sich zurechtzufinden und baute dann erstmals Druck auf. Klimowicz zwang Luthe zu einer Parade, ehe Lenz vor Gonzalez klärte (12.).
Bundesliga, 12. Spieltag
Doch die gute Phase der Stuttgarter währte nicht lange, schnell brachte Union das Spiel wieder weitgehend unter Kontrolle, gewährte dem VfB kaum Räume und spielte selbst immer wieder schnörkellos und mit Zug zum Tor nach vorne. Teuchert zwang Kobel mit seinem satten Schuss zu einer Parade (23.) und zielte später nur knapp über das Gehäuse (43.). Dem 2:0 noch näher kam Becker mit einem Schuss aus 15 Metern (41.). Mit der verdienten Führung für die Eisernen ging es in die Pause.
Gonzalez im Pech - Joker Kalajdzic sticht
Nach dem Seitenwechsel brachte Matarazzo Didavi und Coulibaly für Klimowicz und Sosa. Gonzalez rückte nach links, wodurch der VfB nominell deutlich offensiver ausgerichtet wurde. Und dies machte sich sehr schnell bemerkbar: Nach einem gefühlvollen Anspiel von Didavi setzte Gonzalez im Strafraum zum Seitfallzieher an und bugsierte den Ball an die Querlatte (48.). Die Stuttgarter blieben dran. Kurz darauf köpfte Gonzalez nach Vorlage des zweiten Jokers Coulibaly knapp vorbei (51.). Nach einem Fehlpass von Luthe am Strafraumrand scheiterte schließlich Castro in zwei Versuchen an Friedrich und dann Luthe im Verbund mit Knoche (64.).
Von Union kam offensiv lange Zeit kaum etwas, doch in der 77. Minute schlugen die Eisernen plötzlich eiskalt zu: Lenz fand Awoniyi im Zentrum, der per Kopf akkurat vollstreckte. Die Vorentscheidung? Noch nicht, denn in der 85. Minute führte eine Koproduktion der erst kurz zuvor eingewechselten letzten beiden Joker von Matarazzo zum Anschlusstreffer. Kalajdzic traf nach Klement-Ecke per Kopf. Und damit noch nicht genug: Denn in der 90. Minute gelang Kalajdzic nach perfekter Annahme einer Didavi-Flanke per Dropkick noch das 2:2 (90.). Weil Referee Stegemann zunächst fälschlicherweise ein Handspiel erkannt hatte, zählte der Treffer indes erst nach erstaunlich langem VAR-Einsatz. Als der Ball wieder rollte gelang Gogia für Union fast noch das 3:2, ehe die Partie mit einem Remis zu Ende ging.
Für Stuttgart geht es am kommenden Sonntag (18 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg weiter. Union hat bereits am Freitag (20.30 Uhr) Borussia Dortmund zu Gast.