VfB-Coach Pellegrino Matarazzo tauschte nach der deutlichen 2:5-Auswärtsniederlage in Leverkusen viermal Personal: Statt Kempf (krank), Gonzalez (Muskelfaserriss), Massimo (nicht im Kader) und Klimowicz (Bank) starteten Karazor, Sosa, Thommy und Kalajdzic.
Hertha-Trainer Pal Dardai nahm im Vergleich zur knappen 0:1-Niederlage gegen den FC Bayern zwei Änderungen vor: Torunarigha ("Sehnen- oder Muskelverletzung") und Darida (Bank) wurden von Alderete und Guendouzi vertreten.
Herthas Offensive enttäuscht
Einen umkämpften ersten Durchgang eröffnete Lukebakio, der im Strafraum von Mavropanos abgedrängt wurde und das kurze Eck verfehlte (3.). Auch wenn die Partie anschließend eine Zeit lang recht ausgeglichen war, war es das fürs Erste mit gefährlichen Offensivaktionen harmloser Gäste.
Nach einem sehenswerten Doppelpass mit Kalajdzic verbuchte Endo die erste gute Chance für den VfB, Stark grätschte noch entscheidend dazwischen (8.). Etwas später, es hatte einige Unterbrechungen gegeben, traf Thommy das Außennetz (22.) - in der Folge wurden die Schwaben wesentlich zwingender.
1:0 nach VAR-Eingriff
Mavropanos' Kopfball nach einer Ecke forderte Jarstein auf der Linie eine Glanztat ab (34.), anschließend begannen die Minuten des Sasa Kalajdzic: Der Österreicher ließ per Kopf (38.) und Fuß (40.) zwei Hochkaräter aus, ehe er eine Freistoßflanke von Sosa per Flugkopfball über die Linie drückte (45.+1). Wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zählte der Treffer zunächst nicht - nach VAR-Eingriff stand es 1:0 für inzwischen überlegene Stuttgarter.
Bundesliga, 21. Spieltag
Im zweiten Abschnitt boten die Hauptstädter mehr an. Hertha verlagerte das Geschehen mehr und mehr in die Hälfte der Stuttgarter, die zwar recht souverän verteidigten, im gegnerischen Drittel jedoch kaum noch in Erscheinung traten. Nach einer knappen Stunde wechselte Dardai doppelt - neben Radonjic kam an seiner alten Wirkungsstätte auch Khedira.
Anton rettet auf der Linie - Netz glücklich
Kurz darauf lag der Ausgleich in der Luft: Cunha setzte sich gegen Karazor durch und hob den Ball über den herauseilenden Kobel, doch Anton sprintete zurück und köpfte die Kugel von der Linie (59.). Die Dardai-Elf wurde stärker, ein fast nur verwaltender VfB spielte mit dem Feuer. Entlastung gelang über Förster und Kalajdzic, doch der diesmal unauffällige Wamangituka war nicht mitgelaufen (66.).
Der Ausgleich schien sich unvermeidlich anzubahnen - und der Berliner Druck wurde belohnt: Khediras Halbfeldflanke landete beim einlaufenden und ebenfalls eingewechselten Netz, der das Spielgerät mit Glück mitnahm und aus wenigen Metern über die Linie drückte (82.). Nach dem verdienten Ausgleich durch den 17-Jährigen schnupperten die Gäste sogar am Sieg, den Mavropanos und Anton mit wichtigen Ballgewinnen verhinderten. Unterm Strich stand am Ende dennoch der erste Berliner Punktgewinn seit Dardais Rückkehr.
Für Stuttgart geht es am nächsten Samstag (15.30 Uhr) beim 1. FC Köln weiter. Hertha hat zur gleichen Zeit RB Leipzig zu Gast.