Natürlich gab es Diskussionen. Hier die Bremer, die Möhwalds Stochern für regelkonform hielten und damit argumentierten, dass Zentner den Ball nicht sicher in den Händen gehalten habe - dort Schiedsrichter Marco Fritz, der ein Foul am Mainzer Torhüter gesehen und das Werder-Tor zum vermeintlichen 1:1 deshalb annulliert hatte.
Es war, das muss man letztlich sagen, eine spielentscheidende Fehlentscheidung am Mittwochabend im Bremer Weserstadion. Werder hatte zwar gut begonnen, dann aber war Mainz nach gut einer Viertelstunde durch Szalai in Führung gegangen, als der Angreifer nach einer vergebenen Großchance von Onisiwo abgestaubt hatte (16.). Dann eben diese Situation nach einer Bremer Ecke: Zentner wollte einen Kopfball parieren, ließ die Kugel aber fallen. Möhwald keilte nach und spielte den Ball, Barreiro schoss Sargent an, die Kugel flog ins Netz (44.) - doch der Treffer zählte nicht, weil Schiedsrichter Fritz Möhwalds Stochern zu Unrecht als Offensivfoul wertete.
Füllkrug lässt Großchance aus
So blieb es beim Mainzer 1:0, ein Pausenstand, der durchaus schmeichelhaft war, schließlich hatte Werder nicht nur mehr Spielanteile für sich verbucht - Füllkrug hatte auch schon vor Sargents Tor eine Großchance ausgelassen (31.).
Neben Augustinsson und Sargent war Füllkrug einer von drei Neuen, die Florian Kohfeldt nach dem 1:4 in Dortmund von Beginn an aufgeboten hatte. Dass der Bremer Coach mit seinen Wechseln nicht so falsch lag, zeigte die Statistik nach 90 Minuten. 20:14 Torschüsse, 64 Prozent Ballbesitz und 53 Prozent gewonnene Zweikämpfe: Werder war gewiss nicht die schlechtere Mannschaft, musste sich am Ende aber geschlagen geben.
Der 30. Spieltag
Auch nach der Pause war es Werder ja nicht gelungen, das Mainzer Bollwerk zu knacken. Zur Wahrheit gehörte aber auch: In den zweiten 45 Minuten erarbeitete sich Kohfeldts Team nur noch wenige Möglichkeiten. Zweimal vergab Eggestein (58., 61.), einmal der eingewechselte Schmid (90.+3).
Mainz nutzt seine Konter nicht
Und Mainz? Verteidigte umsichtig und fuhr zumindest sporadisch gefährliche Konter. Weil Szalai allerdings nur die Latte traf (48.), Onisiwo an Pavlenka scheiterte (60.) und der eingewechselte Glatzel um Zentimeter am Pfosten vorbeischoss (90.+1), blieb es bis zum Schluss spannend. Am Ende aber bejubelte Mainz ein 1:0 - das sechste Auswärtsspiel in Serie ohne Niederlage und damit ein neuer Vereinsrekord.
Bremen ist am Samstag (15.30 Uhr) bei Union Berlin zu Gast. Die Mainzer empfangen parallel den FC Bayern.