Der "Bayern-Experte" Bo Svensson war mit seinen Mainzern in München zu Gast. Der FSV-Coach hatte vor der Partie sowohl als Spieler (3/2/2) als auch als Trainer (2/0/1) eine positive Bilanz gegen den Rekordmeister. Mit Anpfiff musste sich die beste Auswärtsmannschaft der Liga aber erst einmal gegen einen offensiven Wirbel der Münchner, die nach dem 3:0-Auswärtserfolg beim FC Barcelona unverändert antraten, erwehren.
Münchner Blitzstart
Nachdem Mané bereits nach drei Minuten das Außennetz getroffen hatte, legte der Außenbahnspieler nur zwei Zeigerumdrehungen später ideal für Gnabry auf, der aus wenigen Metern die Führung erzielte (5.).
Die Bayern bestimmten das Spiel mit viel Ballbesitz. Die Nullfünfer, bei denen nach dem 5:0-Heimsieg gegen den 1. FC Köln Widmer (Comeback nach Muskelfaserriss), Barreiro und Burkardt für da Costa, Kohr (beide erkrankt) und Ingvartsen starteten, wagten sich nach der frühen Führung im 3-4-3 etwas weiter nach vorne. Onisiwo näherte sich ein erstes Mal an (7.), der zweite nennenswerte Abschluss durch Burkardt ging neben das Tor (22.).
Musiala legt nach - Mainzer Alu-Pech
Insgesamt waren die Münchner aber deutlich spielfreudiger als die Gäste, auch wenn die ganz großen weiteren Chancen fehlten. Musiala schoss nach einer schönen Kombination erst neben (17.), wenig später dann allerdings nach guter Ablage von Choupo Moting aus der Distanz zum 2:0 ins Tor (28.).
Bundesliga - 12. Spieltag
Mainz zeigte sich nicht geschockt und wäre beinahe zum Anschluss gekommen, hatte aber doppeltes Alu-Pech: Erst scheiterte Burkardt aus kurzer Distanz an der Latte, den Nachschuss setzte Lee an den rechten Pfosten (32.).
Zweimal VAR, zweimal Elfmeter
Dann übernahmen wieder die Münchner und spielten geduldig Richtung Mainzer Tor. Mané fand die Lücke und wurde von Hack im Strafraum zu Fall gebracht. Schiedsrichter Benjamin Cortus, der für den erkrankten Felix Zwayer eingesprungen war, entschied nach Hinweis des VAR auf Elfmeter. Mané trat selbst an, scheiterte mit der schwachen Ausführung an Zentner, verwertete den Nachschuss dann aber selbst zum 3:0 (43.).
Von Gegentoren ließen sich die Nullfünfer an diesem Nachmittag einfach nicht aus dem Konzept bringen, denn erneut folgte ein Vorstoß der Gäste unmittelbar nach einem Bayern-Treffer - und auch dort meldete sich der VAR. Nach einer Ecke sprang Ulreich nach dem Ball, touchierte diesen womöglich noch leicht und krachte dann in Burkardt hinein. Auch hier trat der Gefoulte an, Ulreich lenkte den zentral geschossenen Ball über die Querlatte (45.+3).
Widmer verkürzt vor der Pause
Die Ecke wurde noch ausgeführt - zum Jubel der Mainzer, denn Widmer verlängerte Aarons Hereingabe am ersten Pfosten ins lange Ecke zum 1:3-Pausenstand (45.+4).
Aus der Kabine kam der FCB dann etwas schläfrig, der FSV hingegen sehr aktiv. Widmer verpasste nach einer Aaron-Flanke den Doppelpack (49.). Nach rund fünf Minuten hatten sich die Münchner aber wieder berappelt und legten erneut den Vorwärtsgang ein. Die Bayern drückten nun auf den vierten Treffer: Choupo-Moting traf den Pfosten (54.), Mané zielte bei einem Schlenzer zu ungenau (56.).
Leon Goretzka lässt nach seinem 4:1 die Muskeln spielen. IMAGO/Sven Simon
Mané findet Goretzka
Als Vorbereiter klappte es nur kurz darauf für Mané besser, Goretzka köpfte die Maßflanke zum 4:1 ein (58.). Ein erneut gutes Zuspiel des Außenbahnspieler landete bei Musiala, Zentner lenkte den Ball aus spitzem Winkel an den Querbalken (63.).
Mainz gab sich zwar weiterhin nicht auf, versuchte weiter Nadelstiche zu setzen. Der Rekordmeister hatte in dieser Phase aber bis auf einen Schuss ans Außennetz vom eingewechselten Barkok (65.) alles im Griff.
Bayern trifft weiter, Ulreich patzt
In der Schlussphase taten sich dann für den FCB immer mehr Räume auf, der eingewechselte Tel nutzte das direkt aus und stellte auf 5:1 (79.). Diesmal gelang den Mainzern aber die postwendende Antwort: Weil Ulreich Burgzorg in die Füße spielte und dieser per Hacke für den ebenfalls eingewechselten Ingvartsen auflegte, verkürzten die Gäste nochmals (82.). Der fünfte Treffer im fünften Spiel für den Angreifer.
Für eine Aufholjagd kam dieser Treffer dennoch zu spät, weil Choupo-Motings Lauf weiter anhält. Der Angreifer stellte mit seinem sechsten Tor im fünften Spiel den 6:2-Endstand her (86.).
Durch den dritten Bundesligasieg in Folge springen die Bayern zumindest über Nacht an die Tabellenspitze. Am Sonntag (15.30 Uhr) kann sich diese Union Berlin gegen Gladbach zurückerobern. Mainz hingegen verlor nach wettbewerbsübergreifendend drei Siegen ohne Gegentor am Ende deutlich.
Bereits am Dienstagabend (21 Uhr) geht es für die Bayern, die bereits als Gruppensieger feststehen, in der Champions League gegen Inter Mailand weiter. Vier Tage später (Samstag, 15.30 Uhr) sind sie bei Hertha in Berlin zu Gast. Die Mainzer empfangen zur gleichen Zeit den VfL Wolfsburg.