Einen Tag nach dem Karnevalsauftakt kam beim 1. FC Köln zunächst keine Feierstimmung auf. Nach zuletzt vier sieglosen Bundesligaspielen (drei Niederlagen, ein Remis) lagen die Rheinländer auch bei Hertha BSC früh zurück. Nach einem Einwurf bediente Plattenhart den nach der 1:2-Niederlage beim VfB Stuttgart für Selke startenden Kanga, der per Kopf zur Führung traf (9.).
Die Berliner, bei denen außerdem Sunjic für Serdar startete, machten in der Anfangsphase einen konzentrierten Eindruck und hatten durch einen Distanzschuss des auffälligen Lukebakio die nächste Gelegenheit (14.).
Köln wird stärker und lässt teils kurios den Ausgleich liegen
Dann ereignete sich aber die Szene des Spiels, wenn nicht sogar die Szene des ersten Bundesliga-Halbjahres. Adamyan schaffte es aus rund drei Metern nicht den Ball im leeren Tor unterzubringen. Mit der linken Innenseite beförderte der Angreifer die Kugel nur Zentimeter über den Querbalken (15.). Eine Szene, die es mit hoher Wahrscheinlichkeit in jeden Jahresrückblick schaffen wird.
Dennoch waren die Rheinländer, bei denen nach dem 1:2 gegen Bayer 04 Leverkusen Hübers und Ex-Herthaner Duda für Soldo und Huseinbasic in der Startelf standen, nun deutlich besser in der Partie - ließen aber weiter dicke Gelegenheiten aus. Wieder scheiterte Adamyan aus kurzer Distanz, diesmal warf sich Christensen nach einer Ecke noch klären dazwischen (23.). Auch der zweite Kölner Stürmer Maina schoss nach Steckpass von Adamyan alleine vor dem Tor nur knapp neben dieses (25.).
FC-Wirbel ebbt ab
BUndesliga - 15. Spieltag
Nach diesen starken Kölner zehn Minuten machten auch die Berliner, die in der 24. Minute Plattenhardt verletzungsbedingt verloren, wieder mehr. Kanga traf nach einem Konter nur das Außennetz (28.). In der Folge war die Partie weiter durchaus unterhaltsam, auch wenn sich mehr zwischen den Strafräumen abspielte, dort aber meist intensiv. In den Sechzehner schaffte es nur noch einmal die Hertha. Schwäbe verhinderte gegen Sunjic einen höheren Pausenrückstand (45.).
Eine Zwei-Tore-Führung der Berliner wäre allerdings auch deutlich zu hoch gewesen. Mainas vermeintlicher Ausgleich zählte wegen Abseits zu Recht nicht (45.+2).
Duplizität der Ereignisse
Auch im zweiten Durchgang stach die Alte Dame erneut nach neun gespielten Minuten zu. Lukebakio narrte den für den verletzt ausgeschiedenen Schmitz gekommenen Schindler und passte in die Mitte. Richter nagelte Schwäbes Fußabwehr unter die Latte zum 2:0 (54.).
Der 1. FC Köln war im zweiten Durchgang nicht mehr so zwingend wie in der guten Phase der ersten Hälfte. Bis auf einen zentralen Freistoß von Kainz flog nichts Nennenswertes Richtung Hertha-Tor (51.). Insgesamt konnte die Partie den hohen Unterhaltungswert des ersten Abschnitts nicht aufrechterhalten.
Hertha stand defensiv sehr sicher, nach vorne dosierte die Alte Dame die Ausflüge aber deutlich. Und trotzdem hätten Kempf (81.) und Tousart (86.) per Kopf erhöhen können. Schwäbe verhinderte mit starken Paraden eine höhere Niederlage.
Mit dem 2:0 verlassen die Berliner pünktlich zur WM-Pause den Relegationsplatz, Köln hingegen nimmt eine Serie von fünf sieglosen Bundesligaspielen mit in die WM-Pause.
Hertha beginnt nach der Winterpause in Bochum (21. Januar, 15.30 Uhr) und der 1. FC Köln treffen auf den SV Werder Bremen (21. Januar, 18.30 Uhr).