Interimstrainer Michael Wimmer stand im Kellerduell zwischen dem 17. und dem 18. der Bundesliga an der Stuttgarter Seitenlinie - und schien den VfB darauf eingeschworen zu haben, was ihn in seiner Aufstiegssaison ausgezeichnet hatte. Die Schwaben, im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Union Berlin mit Sosa, Millot und Pfeiffer statt Ito (Bank) und den gesperrten Karazor und Guirassy, bemühten sich um eine agile und konzentrierte Defensive, aus der sie blitzschnell und geradlinig umschalteten. Nicht untypisch für die Bundesliga.
Die Bochumer Gäste, mit Stöger für Osterhage (Bank) und dem 3:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt im Rücken, lagen auf diese Weise schon nach drei Minuten zurück. Silas hatte im Konter auf seiner rechten Seite gleich drei VfL-Spieler genarrt - der Dritte im Bunde war Soares, der Silas elfmeterreif zu Fall brachte. Der Gefoulte verwandelte selbst und legte Ahamada nach einem Ausflug von VfL-Keeper Riemann etwas später das 2:0 auf (22.).
Zoller antizipiert clever
Während die Hausherren zweimal eiskalt zugeschlagen hatten, liefen die Gäste eher vergeblich an. Mit ihrem Ballbesitz konnten sie wenig anfangen, ihre Flanken brachten Anton und Co. nicht in Verlegenheit. Eine flache Hereingabe von Stöger grätschte VfB-Keeper Müller jedoch unglücklich gegen den antizipierenden Zoller - nur noch 2:1 (29.).
Ein recht ausgeglichenes, keineswegs aber destruktiv geführtes Kellerduell ging mit diesem Stand schließlich in die Halbzeit, weil es weitaus gefährlicheren Stuttgartern vor der Pause nicht mehr gelungen war, nachzulegen. Sosa (44., 45.+1) und Silas (45.) schossen entweder zu schwach, zu ungenau oder zu spät.
Bundesliga - 10. Spieltag
Anton schläft - Silas gegen den Spielverlauf
Der VfL war also noch in Schlagdistanz und kam entsprechend druckvoll aus der Kabine. So druckvoll, dass der VfB erst mal gar nicht wirklich stattfand. Weil aber die Bochumer Chancen von Hofmann (52.) und Stöger (57.) nicht zwingend genug waren und Holtmann in Antons Rücken nicht ausnutzen konnte, dass der VfB-Verteidiger komplett abgeschaltet hatte (60.), blieb es beim 2:1. Jedoch nicht lange.
Beinahe aus dem berühmten Nichts schlug nach einem Durchbruch von Sosa erneut der VfB zu. Pfeiffer trat noch über den Ball, der überragende Silas schoss ihn von der Strafraumkante aber platziert ins lange Eck (64.). Als Endo sieben Zeigerumdrehungen später nach einem Freistoß trocken nachsetzte, brachte es den Gästen auch nichts mehr, dass sie sich nicht hängen ließen. Das 4:1 war die Vorentscheidung (71.).
Mavropanos abtransportiert - Silas verpasst den Dreierpack
Mavropanos wurde nach einem Zusammenprall mit Hofmann abtransportiert (76.), Holtmann traf noch mal den Pfosten (78.) - und Silas, der damit den Dreierpack verpasste, wenig später das Lattenkreuz (87.). Obwohl beide Teams weiterhin bereitwillig nach vorne spielten, war die Messe gelesen. Gegen Schlusslicht Bochum feierte Stuttgart einen verdienten ersten Saisonsieg, durch den der VfB die Abstiegsränge verlässt.
Im Rahmen der 2. DFB-Pokalrunde empfängt der VfB Stuttgart die Arminia aus Bielefeld am Mittwochabend (20.45 Uhr). Bochum ist einen Tag früher ab 20.45 Uhr bei der SV Elversberg gefragt. In der Liga wartet mit dem BVB eine schwere Auswärtsaufgabe auf die Stuttgarter (22. Oktober, 15.30 Uhr), während der VfL Bochum zu Hause gegen Union Berlin eine ähnlich anspruchsvolle Herausforderung zu meistern hat (23. Oktober, 15.30 Uhr).