Sieben Torchancen hatte sich Augsburg vor der Partie in Bremen erst erspielt, mit gleich drei nominellen Stürmern und einer Systemänderung auf ein 4-4-2 sollte sich dieses Problem lösen. Enrico Maaßen ließ im Vergleich zum 0:2 gegen Hertha BSC Niederlechner für Maier starten, zudem tauschte der FCA-Trainer seine Flügelverteidiger aus: Hahn ersetzte Caligiuri, Iago spielte für Pedersen. Auf der anderen Seite hatte Bremens Coach Ole Werner nicht viel Grund, etwas zu ändern - der SVW gewann zuletzt mit 2:0 in Bochum. Lediglich Stage, der rechtzeitig fit geworden war, startete für Schmidt.
Die offensiv ausgerichteten Augsburger begannen sehr mutig, Bremen war direkt unter Druck. Bereits nach zwei Minuten enteilte Berisha auf der linken Seite, Pavlenka rettete aber vor dem einschussbereiten Niederlechner. Kurz darauf tauchte erneut der Augsburger Angreifer auf, diesmal wurde Niederlechner von Demirovic per Kopfballverlängerung eingesetzt. Der Stürmer legte sich die Kugel an Pavlenka vorbei, bekam sie dann aber ans Schienbein und verstolperte dadurch ins Toraus (8.).
Pavlenka verletzt raus
Bundesliga - 6. Spieltag
Bis dahin war von Werder nichts zu sehen, erst nach zehn Minuten traute sich der SVW nach vorne - Gikiewicz parierte Kopfbälle von Ducksch und Stage sicher. Ersterer kam wenig später vor dem Strafraum frei zum Schuss, auch diesen Versuch konnte aber Gikiewicz abwehren (14.).
Das Tempo blieb weiterhin hoch, ebenso die Intensität in den Zweikämpfen. Werder wirkte im eigenen Spiel zudem inzwischen etwas strukturierter, musste nach 29 Minuten aber einen Rückschlag hinnehmen: Keeper Pavlenka, der bereits nach einer Viertelstunde behandelt werden musste, konnte nicht mehr weitermachen und wurde durch Zetterer ersetzt.
VAR kassiert Füllkrugs Treffer ein
Der Bremer Ersatztorwart war erst wenige Minuten auf dem Feld, als Füllkrug nach einem Freistoß von Ducksch per Kopf ins linke Eck traf. Der Treffer zählte aber nicht, da Jung einen Schritt im Abseits gestanden und aktiv mit einem Block ins Spiel eingegriffen hatte (34.). Augsburg erkannte das als Vorwarnung und investierte bis zur Pause wieder mehr ins eigene Spiel, lediglich Rexhbecaj konnte Zetterer aber aus der Distanz prüfen (43.).
Die Gäste fanden auch in Durchgang zwei zunächst wieder besser rein, Niederlechner forderte Zetterer mit einem strammen Schuss heraus (48.). Werder hatte zwar phasenweise lange Ballbesitzphasen, konnte daraus aber kaum etwas kreieren. Erst nach 61 Minuten fand Füllkrug mit einer Flanke den Kopf von Ducksch, Gikiewicz lenkte den Ball jedoch über die Latte. Zuvor hatte Augsburg die Chance auf die Führung, die Fuggerstädter spielten einen Konter über Demirovic und Berisha aber nicht gut aus.
Demirovic ist zur Stelle
Dieses Duo sorgte wenig später aber doch noch für das 1:0 für den FCA: Nach einer eigentlich abgewehrten Ecke setzte Gruezo per Diagonalball Berisha im Strafraum ein. Der Angreifer bediente per Flachpass wiederum Demirovic, der aus kurzer Distanz einnetzte (63.).
In Rückstand liegend spielte Werder nun wütend nach vorne, kam aber viel zu selten in gefährliche Abschlusspositionen. Anders der FCA, der einen der wenigen Entlastungsangriffe beinahe zur Vorentscheidung nutzte: Berisha hob freistehend im Strafraum die Kugel über Zetterer, scheiterte aber an der Latte (76.). Kurz darauf hätte Bremen das beinahe bestraft, nach Querpass von Weiser kam der eingewechselte Schmidt frei im Sechzehner zum Schuss - Gikiewicz parierte stark mit dem Fuß (80.).
Chaos in der Nachspielzeit
Bis in die Nachspielzeit war das die beste Werder-Chance auf den Ausgleich, Augsburg bekam sämtliche Angriffe verteidigt. Dann bekam jedoch Bauer den Ball im Strafraum von Ducksch aus nächster Nähe an den Arm gespielt. Referee Martin Petersen zeigte auf den Punkt. Eine fragwürdige Entscheidung, da Bauer den Ball wohl erst an die Brust bekam. Der Unparteiische sah sich die Szene aber nicht mehr an, die Entscheidung blieb bestehen. Ducksch trat an, scheiterte mit einem zu unplatzierten Schuss ins linke Eck aber an Gikiewicz (90.+4).
In der Folge kam es zu unschönen Szenen, da Bremer Fans in den Innenraum sprangen, wodurch die Partie einige Minuten unterbrochen war. Zu einer weiteren Chance kam Werder schlussendlich aber nicht mehr, Augsburg feierte somit den zweiten Saisonsieg, der den Negativlauf von zuvor drei Niederlagen in Serie stoppte.
Bremen wartet hingegen weiterhin auf den ersten Heimsieg nach dem Bundesliga-Aufstieg und reist nach Leverkusen am nächsten Spieltag (15.30 Uhr). Der FCA ist dann zur gleichen Zeit im bayerischen Derby gegen den amtierenden Meister FC Bayern am Ball.