Atletico-Coach Diego Simeone wechselte im Vergleich zum 4:2-Sieg gegen Malaga auf drei Positionen: Fernando Torres, Koke und Vrsaljko ersetzten Juanfran, Gameiro (beide Bank) und Gaitan (Hüftprobleme).
Ivan Daniliants schonte sein Team bei der 0:1-Pleite gegen Perm und brachte auf europäischem Parkett gleich acht neue Spieler. Einzig Mevlja, Granat und Azmoun blieben von der Rotation verschont.
Vor stimmungsvoller Kulisse im Estadio Vicente Calderon gehörte die erste Aktion den Gästen in Person von Kapitän Gatcan (2.). Atletico wirkte nach dem Anpfiff noch nicht wirklich wach und brauchte einige Minuten, ehe die Offensive erste Lebenszeichen von sich gab - aber sowohl Torres (5.) als auch Ferreira-Carrasco (6.) scheiterten. Rostow, das mit fünf Verteidigern auf einer Linie agierte und den Hausherren kaum Raum bot, setzte immer wieder Nadelstiche, wirkte in diesen aber nicht präzise genug (Noboa, 16.).
4. Spieltag, Gruppe D
Atletico trifft - Rostow kontert
Die größten Chancen hatte in der Folge Ferreira-Carrasco. Doch der 22-jährige Mittelfeldmann wurde entweder abgeblockt (17.) oder verfehlte knapp (21.). Der Youngster steckte allerdings nicht auf und sorgte auf der linken Angriffsseite der Hausherren für enormen Druck, der in Minute 28 belohnt wurde. Eine Flanke aus dem Halbfeld verlängerte Azmoun unglücklich auf Griezmann. Der Franzose ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und vollendete artistisch per Seitfallzieher (28.) - 1:0 für Madrid. Rostow wirkte nicht geschockt, agierte weiter defensiv und lauerte auf Konter. Und der bot sich den Russen kurz darauf: Poloz war auf und davon und bediente Sturmpartner Azmoun, der Oblak aus 13 Metern keine Chance ließ und den schnellen Ausgleich markierte (30.).
Einbahnstraßen-Fußball im Vicente Calderon
Das Ergebnis egalisiert, verharrten die Russen weiterhin vor dem eigenen Strafraum und ließen den Gastgeber kommen. Atletico agierte mit langen Passstafetten, bis auf Kopfbälle von Godin (37.) und Torres (42.) kam allerdings keine Gefahr mehr vor dem Tor von Dzhanaev auf. Nach dem Seitenwechsel spielte weiterhin nur Atletico, doch die Spanier taten sich weiterhin schwer, den russischen Beton zu durchbrechen. Ferreira-Carrasco (47./52.) und Torres (55.) probierten ihr Glück, welches beiden nicht hold war.
Verzweiflung schleicht sich ein
In der Folge herrschte weiterhin unverändertes Bild: Die Gastgeber befanden sich weiter im Vorwärtsgang, fanden gegen die gut organisiert stehenden Russen kein Durchkommen oder wirkten im Abschluss zu unentschlossen. Torres traf nur das Außennetz (60.), Koke verzog knapp (63.). Die Simeone-Elf lief weiter an, ohne eine wirkliche Idee zu haben, wie sie das Bollwerk knacken konnten. Mit zunehmender Spielzeit wurden die Angriffe immer verzweifelter, sowohl Griezmann (78.) als auch Gameiro (81.) probierten es aus der Distanz, fanden aber ihren Meister in Dzhanaev.
Als schon keiner mehr damit rechnete - in der vierten Minute der Nachspielzeit - landete der Ball dann doch noch in den Maschen: Nach einem langen Ball von Koke aus dem Mittelfeld verlängerte Gatcan unglücklich auf Griezmann, der mit dem linken Fuß das 2:1 markierte (90.+4).
Atletico spielt am Samstag (16.15 Uhr) bei Real Sociedad San Sebastian. Rostow empfängt am Sonntag (15 Uhr) Arsenal Tula.