Atletico-Trainer Diego Simeone nahm nach dem 0:2 gegen Levante drei Änderungen vor: Statt Gimenez (muskuläre Probleme), Kondogbia und Renan Lodi (beide Bank) begannen Savic, Saul Niguez und Lemar.
Chelsea-Coach Thomas Tuchel wechselte in seinem ersten CL-Auftritt an der CFC-Seitenlinie im Vergleich zum 1:1 in Southampton gleich viermal: Für Zouma, James, Kanté und Abraham (alle Bank) spielten Christensen, Jorginho, Giroud und Hudson-Odoi. Letzteren hatte Tuchel gegen die Saints nach der Pause zunächst ein- und nach einer halben Stunde dann direkt wieder ausgewechselt.
Kaum Chancen - Mount sieht gleich Gelb
Atletico störte die Blues in den Anfangsminuten früh und aggressiv im Spielaufbau. Schon nach wenigen Sekunden unterlief Mount im Mittelfeld ein robustes taktisches Foul gegen Joao Felix, das vom deutschen Referee Felix Zwayer mit der Gelben Karte geahndet wurde. Der quirlige Mittelfeldspieler fehlt Tuchel damit im Rückspiel gesperrt. Kurz darauf versprang Mendy nach einem Rückpass von Azpilicueta der Ball am eigenen Fünfmeterraum, der Keeper hatte aber Glück, dass der dazwischengehende Saul Niguez nicht zu Fall kam und sich den Ball zudem zu weit vorlegte (2.). Noch immer in der Anfangsphase verzog Lemar nach Vorarbeit von Suarez aus ganz spitzem Winkel nur knapp (14.).
Achtelfinal-Hinspiele
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte kam Chelsea allerdings schnell besser in die Partie. Die Engländer erspielten sich rund 70 Prozent Ballbesitz gegen immer passivere Spanier. Allerdings: Zumindest im defensiven Zentrum standen die Rojiblancos, in Spaniens La Liga seit längerem Tabellenführer, gewohnt stabil und ermöglichten den Blues so kaum klare Abschlüsse. Es dauerte bis in die 39. Minute, ehe sich Werner nach Pass des aktiven Mount geschickt freilief, aus spitzem Winkel aber an Oblak scheiterte. So blieb es zur Pause beim torlosen Remis.
Girouds sehenswertes Tor zählt nach Check
War die erste Hälfte bereits taktisch geprägt und ereignisarm, wurde das Spiel nach dem Pausengang noch ärmer an Strafraumszenen. Joao Felix kam in der 58. Minute immerhin einmal zu einem Seitfallzieher im Strafraum, zielte aber viel zu hoch. In der 68. Minute fiel die Entscheidung stattdessen auf der Gegenseite - mit Verzögerung: Nach einem Angriff über links kam der Ball im Strafraum zu Giroud, der mit dem Rücken zum Tor zum Fallrückzieher ansetzte und gekonnt per Aufsetzer links unten einschoss. Zunächst zählte der Treffer aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung des Torschützen nicht. Doch nach mehrminütigem VAR-Check des deutschen Gespanns um Referee Felix Brych erhielt das Tor nachträglich Anerkennung, da mit Hermoso ein Atletico-Spieler den Ball unglücklich zu Giroud bugsiert hatte - und nicht der an der Szene beteiligte Mount.
Nach dem Tor das Abends passierte nicht mehr viel, zahlreiche Wechsel - unter anderem kam auch Havertz für die Schlussminuten für Giroud (87.) - unterbrachen den Spielfluss. Atletico konnte so keinerlei offensive Akzente mehr setzen und steht nun im Rückspiel am 17. März (21 Uhr) in London unter Zugzwang.
Zuvor kehren beide Teams in den Liga-Alltag zurück. Chelsea empfängt Manchester United am Sonntag um 17.30 Uhr, Atletico spielt um 21 Uhr in Villarreal.