Es war eine bezeichnende Szene. Eine Szene, die eine Menge über die erste Hälfte des FC Chelsea aussagte. Bei einem der seltenen Angriffe, die Leicester City am Dienstagabend an der Stamford Bridge wagte, dribbelte Albrighton auf der rechten Seite Richtung Grundlinie, doch Werner eilte mit zurück und grätschte ihn ab.
Chelsea wollte es wissen, Chelsea war bissig, Chelsea war bereit, weite Wege zu gehen.
Als Schiedsrichter Michael Dean die beiden Mannschaften nach 45 Minuten in die Kabine schickte, stand es zwar 0:0, der Spielstand war allerdings die einzige Kategorie, in der Leicester mit Chelsea auf Augenhöhe war. Zwei Drittel Ballbesitz, 11:1 Schüsse und zwei Tore von Werner, die aberkannt wurden: Die Blues waren höchst überlegen und spielten brillant - ließen aber sämtliche Torchancen aus.
Rüdiger trifft zur Chelsea-Führung
Nach der Pause dauerte es dann aber nicht einmal 120 Sekunden, ehe Rüdiger den Bann brach: Nach einer Ecke von Chilwell drückte der deutsche Nationalspieler den Ball aus drei Metern mit dem Oberschenkel über die Linie - das überfällige 1:0 für Chelsea (47.).
Nun war die Elf von Thomas Tuchel auf Kurs, schaltete aber auf Anhieb einen Gang zurück. Und doch: Nach einem Foul von Fofana an Werner baute Jorginho die Führung vom Elfmeterpunkt aus und traf zum 2:0 (66.). So hatte Chelsea in 20 Minuten all das nachgeholt, was es vor der Pause versäumt hatte.
Iheanacho verkürzt aus heiterem Himmel
Weil Kovacic aber einen Blackout hatte und sich den Ball mit Anbruch der Schlussviertelstunde 20 Meter vor dem eigenen Tor leichtfertig abluchsen ließ, wurde es noch einmal spannend: Iheanacho verkürzte und bescherte den 8000 Fans an der Stamford Bridge eine heiße Schlussphase (76.).
Am Ende aber brachte Chelsea das 2:1 über die Zeit und landete damit einen Big Point. Durch den Sieg zog Tuchels Elf an Leicester vorbei und hat nun beste Chancen, sich für die Königsklasse zu qualifizieren.