Mexikos Trainer José Manuel de la Torre brachte in seiner Startelf international erfahrene Akteure. So standen in der Abwehr der ehemalige Stuttgarter Maza sowie Moreno (Espanyol Barcelona) und Salcido, der bereits in England und den Niederlanden gespielt hat. Das Prunkstück der Mittelamerikaner ist aber die Offensive, in der sich dos Santos (Mallorca), Guardado (Valencia) und Hernandez (Manchester United) tummelten.
Italiens Nationalcoach Cesare Prandelli überraschte mit einer Systemumstellung und ließ die Squadra Azzurra in einem 4-3-2-1-System auflaufen. Balotelli war die einzige Spitze. Mit Buffon, Chiellini, Barzagli, Pirlo, Giaccherini und Marchisio stellte Meister Juventus Turin das Gros der Mannschaft. Auch der AC Mailand war stark vertreten - de Sciglio, Abate, Montolivo und Balotelli verdienen ihr Geld bei den Lombarden. De Rossi vom AS Rom war in diesem Team sozusagen der "Exot".
Confed-Cup
Nach kurzer Abtastphase ergriffen die Italiener das Kommando. Der Vize-Europameister hatte vor allem im Mittelfeld Vorteile, eroberte dank aggressiven Pressings immer wieder den Ball und erspielte sich über Balotelli (7.) und Giaccherini (8.) erste gute Möglichkeiten. Auf der Gegenseite sendete Guardado mit einem Lattentreffer ein erstes Lebenszeichen von "El Tri" (11.).
Barzagli verteilt Geschenke und bringt Mexiko wieder ins Spiel
Auf die Socken: Mario Balotelli wird von Gerardo Torrado (re.) von den Beinen geholt. Getty Images
Insgesamt wirkten die Südeuropäer stabiler, reifer und abgeklärter. Es war nur eine Frage der Zeit, ehe Italien in Führung gehen sollte - in der 27. Minute war es schließlich soweit: Pirlo zwirbelte einen Freistoß aus 22 Metern in seinem 100. Länderspiel wunderbar in den linken Winkel - 1:0. Nach Lothar Matthäus, der 1999 beim 2:0 gegen mit 38 Jahren die Niederlande getroffen hatte, ist Pirlo damit der zweitälteste Torschütze beim Confed-Cup überhaupt. Viel sprach nun für die Italiener, die sich aber auch Unkonzentriertheiten erlaubten und dafür nach 33 Minuten bestraft wurden. Barzagli leistete sich einen folgenschweren Stockfehler, wusste sich anschließend nur noch mit einem Foul an dos Santos zu behelfen - Elfmeter! Den verwandelte Hernandez sicher im rechten Eck (34.).
Das Gegentor sorgte für Verunsicherung bei der Prandelli-Elf, die fortan den Faden verlor und kaum noch echten Druck entfalten konnte. Mit Ausnahme von Abates Querpass auf Balotelli, den Corona im Fünfer abfing (41.), brachten die Azzurri im ersten Durchgang nichts mehr zustande. Weil auf der Gegenseite von den Mexikanern auch nichts kam, blieb es letztlich beim 1:1-Pausenstand.
Ohne personelle Wechsel ging es in der zweiten Hälfte weiter, in der Italien wieder griffiger zu Werke ging und sich erneut klare Feldvorteile erspielte, ohne dabei aber echte Durchschlagskraft zu entwickeln. Gefährlich waren die Azzurri gegen nun sehr tief stehenden Mexikaner zunächst nur nach Standards - Montolivo scheiterte an Corona (54.), während Pirlos direkter Freistoß hauchdünn am rechten Pfosten vorbeisegelte (59.).
Mexiko verlegte sich im zweiten Durchgang vollends auf die Defensive, schien mit dem Remis völlig zufrieden. Italien bekam nun kaum Platz, tat sich aus dem Spiel heraus enorm schwer, auch weil es durchaus kernig zur Sache ging. Die Partie war nun ein zerfahrenes Geduldsspiel, das in der 78. Minute entschieden wurde: Giaccherini leitete den Ball gekonnt weiter in den Lauf von Balotelli, der Maza abschüttelte und dann auch noch Corona im Sechzehner keine Chance ließ - 2:1. Danach probierte es "El Tri" zwar noch einmal, konnte die abgezockten Italiener allerdings nicht mehr ernsthaft in Gefahr bringen und musste sich demnach mit der Auftakt-Niederlage abfinden.
Die Mexikaner sind am kommenden Mittwoch (21 Uhr) gegen Gastgeber Brasilien gefordert, Italien fordert drei Stunden später das Team aus Japan.