Heidenheims Coach Frank Schmidt änderte seine Startelf nach dem 0:0 in der Liga gegen Dresden auf zwei Positionen: In der Viererkette erhielten Wittek und Beermann den Vorzug vor Philp und Theuerkauf, die zunächst auf der Bank Platz nahmen.
Wolfsburgs Interimstrainer Valérien Ismael nahm nach der 1:3-Niederlage in Darmstadt vier Wechsel vor: Torhüter Benaglio, Vieirinha, Blaszczykowski und Seguin rückten für Casteels, Träsch, Schäfer und Draxler in die Mannschaft.
VfL enttäuscht
Dass der VfL seit sieben Partien sieglos ist, konnten die Niedersachsen in den ersten 45 Minuten nicht verbergen. Wolfsburg war auf Sicherheit bedacht, die Offensivbemühungen gerieten zaghaft und verhalten. So brachte Ismaels Team im ersten Durchgang nur drei nennenswerte Abschlüsse zustande, wobei keine einzige das Format einer Großchance hatte: Caligiuri schloss zu unplatziert ab (16.), Müller war ebenso zur Stelle wie bei Seguins Versuch aus der zweiten Reihe (18.). Und auch Arnold konnte den FCH-Keeper mit seinem wuchtigen Schuss aus dem Rückraum nicht überwinden (43.).
Vielsagend auch: Angreifer Gomez war komplett abgemeldet und hatte in den ersten 45 Minuten gerade einmal acht Ballkontakte.
FCH: Unbequem, offensiv aber harmlos
Heidenheim präsentierte sich als unangenehmer Gegner, gestattete dem Bundesligisten kaum Räume und arbeitete im Verbund konsequent gegen den Ball. Nach vorne aber blieb der FCH vor der Pause weitgehend blass: Thomalla boten sich zwei Schusschancen, Benaglio hatte weder mit dem Versuch von der Strafraumkante (34.) noch mit dem direkten Freistoß des Angreifers größere Mühe (40.). So ging es nach einer besonders seitens des VfL mäßigen ersten Halbzeit torlos in die Kabinen.
DFB-Pokal, 2. Runde
Nach dem Seitenwechsel schlug Wolfsburg eiskalt zu: Thomalla bekam den Ball nach einer Ecke am zweiten Pfosten nicht weg, Seguin legte die Kugel von der Grundlinie zurück an den Fünfmeterraum. Dort lauerte Gomez - und schob bei seiner ersten Torchance ein (49.).
Arnold und Gomez scheitern an FCH-Keeper Müller
Auch in den zweiten 45 Minuten war Heidenheim den Gästen ebenbürtig, verstand es zunächst aber nicht, den VfL in der Defensive in Nöte zu bringen. Da auch der Bundesligist unter seinen Möglichkeiten blieb, sahen die Zuschauer in der Voith-Arena eine wenig unterhaltsame Partie. Wolfsburg ließ Heidenheim nach dem Führungstor kommen und lauerte auf Konter. Doch erst in der Endphase, als der Zweitligist mehr und mehr riskierte, ergaben sich für den VfL zwei Möglichkeiten: Arnold per Flachschuss (78.) und Gomez per Kopf (88.) scheiterten jedoch an FCH-Keeper Müller.
Schmidts Elf gelang es erst in der Nachspielzeit - mit dem Mute der Verzweiflung -, die Niedersachsen in Bedrängnis zu bringen: Beermann (90.+1) und Wittek (90.+3) fiel der Ball im Strafraum vor die Füße, beide fanden ihren Meister mit unplatzierten Schüssen in Benaglio. So zog Wolfsburg ohne Verlängerung eine Runde weiter.
Bereits am Samstag (15.30 Uhr) ist Ismaels Mannschaft wieder gefordert: vor eigenem Publikum gegen Bayer Leverkusen. Für Heidenheim steht am Sonntag (13.30 Uhr) ein Auswärtsspiel gegen Bochum an. Die Auslosung zur nächsten Pokalrunde (7./ 8. Februar 2017) findet an diesem Mittwoch (23.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) statt.