Bayern im 4-3-3 flügellastig - Lewandowski trifft früh
Jenas Trainer Mark Zimmermann vertraute auf dieselbe Startelf aus dem Ligaspielbetrieb und nahm nach dem 3:0 gegen Babelsberg , dem vierten Sieg ohne Gegentor zum Saisonstart, keine personellen Veränderungen vor. Bayern-Coach Carlo Ancelotti tauschte im Vergleich zum erfolgreichen Supercup-Finale, dem 2:0 in Dortmund , dreimal Personal: Juan Bernat, Kimmich und Rafinha begannen für Hummels (Bank), Thiago und Xabi Alonso (beide angeschlagen).
München nahm sofort das Heft des Handelns in die Hand und durfte sich alsbald über eine frühe Führung freuen: Lewandowski schlug erst ein Luftloch, kam dank eines beherzten Müller-Einsatzes aber erneut an die Kugel und vollstreckte aus kurzer Distanz zum 1:0 (3.). Es war das schnellste DFB-Pokal-Tor der Bayern seit 2005. Auch in der Folge behielt der FCB die Zügel in der Hand. Im 4-3-3-System agierte der Titelverteidiger bevorzugt über die Flügel: Entweder setzten die Innenverteidiger die hoch stehenden Außenverteidiger direkt in Szene oder einer der drei zentralen Mittelfeldmänner holte das Spielgerät im Zentrum ab, um es dann mit Kurzpässen auf die offensiven Bahnen zu verteilen. Müller (13.) und Ribery (20.) scheiterten freistehend am starken Torwart Koczor.
Lewandowski stockt auf
DFB-Pokal, 1. Runde
Jena gelang gegen eine gut geordnete Bayern-Abwehr spielerisch nur wenig. Lange Bälle blieben oft das einzige Stilmittel in der Vorwärtsbewegung - teilweise sogar von Koczor in Form von weiten Abschlägen initiiert. Wirklich zwingend wurde es aber nicht. Stattdessen kam bei Bayern immer mehr Spielfreude auf - der Rekordmeister kombinierte mitunter leichtfüßig nach vorne. Beim 2:0 half dann aber erneut ein wenig Glück mit: Eine Rettungsaktion von Gerlach auf einen Ribery-Pass wurde zur unfreiwilligen Vorlage für Lewandowski, der aus der Nahdistanz erhöhte (34.).
Die Thüringer wehrten sich ansonsten mit Leidenschaft und bestachen - vor allem in Person von Gerlach - mit starken Rettungsaktionen. Nach vorne ging jedoch nach wie vor wenig. Den ersten Torschuss verbuchte Starke, der aus einem Gewühl heraus aus 20 Metern Neuer prüfte (38.). Einen seltenen Stellungsfehler der FCC-Defensive bestraften die Münchner kurz vor dem Halbzeitpfiff dann eiskalt: Ribery spielte Lewandowski frei, der aus 16 Metern zentraler Position staubtrocken auf 3:0 stellte (43.). Der lupenreine Hattrick des polnischen Vollblutstürmers war perfekt.
Kurze Drangphase von Jena, dann trifft Bayern
Top: Bayerns Robert Lewandowski gelang ein lupenreiner Hattrick. Getty Images
Nach der Pause kam Jena mit Vollgas aus der Kabine und drängte vehement nach vorne. Zahlreiche aussichtsreiche Schussmöglichkeiten wurden aber geblockt, zudem parierte Neuer einen direkten Freistoß von Starke (48.). Nach diesem Strohfeuer holten sich die Bayern aber die Spielkontrolle zurück, ließen Ball und Gegner laufen. Entsprechend verlor die Partie an Tempo und plätscherte über weite Strecken ohne Strafraumszenen vor sich hin.
Die aufkeimende Lethargie wurde dann durch einen Lattenschuss durchbrochen: Erst scheiterte Ribery aus aussichtsreicher Position am aufmerksamen Koczor, den Nachschuss setzte Vidal an den Querbalken (64.). Im Anschluss machten die Münchner ihren Gegner durch zahlreiche Passstafetten mürbe. Jena wurde zusehends müder und der FCB stockte das Torekonto auf: Lewandowski legte frei vor Koczor quer zu Vidal - 4:0 (72.). Dann köpfte der eingewechselte Hummels eine Kimmich-Ecke zum 5:0 ins Ziel (77.).
Bayern weiter - Jena raus
Die Würfel waren nun gefallen. Carl Zeiss war stehend K.o. und ließ sich immer weiter fallen. Die Münchner ließen indes immer wieder Angriffswellen anrollen, beließen es aber beim 5:0.
Jena ist damit ausgeschieden und trifft in der nächsten Woche am Samstag (13.30 Uhr) in der Regionalliga Nordost auf Union Fürstenwalde. Der FC Bayern steht dagegen in der 2. Runde des DFB-Pokals (25. bis 26. Oktober 2016). Zuvor eröffnen die Münchner am nächsten Freitag (20.30 Uhr) die Bundesliga-Saison 2016/17 mit einem Heimspiel gegen Werder Bremen.