BVB-Coach Edin Terzic musste kurz vor Spielbeginn auf Hummels (Knieprobleme) verzichten, für ihn rutschte Can in die erste Elf - Kapitän Reus nahm zunächst nur auf der Bank Platz, für ihn spielte Bellingham. Außerdem ersetzten nach dem 3:1-Sieg gegen den FC Augsburg Schulz und Piszczek Reyna und Guerreiro (beide Bank).
Paderborns Trainer Steffen Baumgart, für den der Pokal "mit das Schönste" ist, sah trotz der 1:3-Niederlage gegen den HSV zuletzt keinen Anlass etwas an seiner Startformation zu ändern.
Dortmunds früher Doppelschlag
Mit Hummels' Ausfall ging auch ein Systemwechsel einher: Vor Hitz, der wieder den noch länger ausfallenden Bürki vertrat, bildeten Piszczek, Can und Akanji eine Dreierkette im 3-4-1-2. Dem BVB merkte man diese Umstellung aber nicht an, der Favorit suchte sofort den Weg nach vorne - und war bereits in Minute sechs erfolgreich: Paderborn bekam den Ball nach einem Eckball nicht aus der Gefahrenzone und Can schoss wuchtig zum 1:0 ein.
Danach entwickelte sich ein teils rasantes Spiel mit vielen schnellen Umschaltmomenten, einen davon hätte Haaland zum 2:0 nutzen müssen (9.). Doch auch Paderborn versteckte sich nicht und verpasste durch Srbeny die prompte Antwort (13.). Der Zweitligist verteidigte trotz des Rückstandes hoch, lief die Dortmunder früh an und fing sich so prompt das 0:2: Nach einem langen Ball von Hitz steckte Haaland für Sancho durch, der vor Zingerle cool einschob (16.).
Paderborn wird stärker
Nachdem sich nur wenige Minuten danach auch noch Michel verletzte, standen die Vorzeichen für eine Überraschung immer schlechter. Das stachelte den Zweitligisten aber scheinbar an, denn der SCP wurde immer mutiger: Srbeny scheiterte aus wenigen Metern am gut reagierenden Hitz (31.). Paderborn schaffte es in der Folge wieder besser den BVB vom eigenen Tor wegzuhalten, doch auch die Dortmunder Verteidigung stand, bis auf eine Hitz-Unsicherheit, als er Akanji anboxte (29.), sicher und brachte immer noch ein Bein in Flankenversuche. Offensiv ließ es die Terzic-Elf bis zum Pausenpfiff ruhiger angehen, hätte das Ergebnis aber dennoch nach Zingerles Fehlpass durch Delaney weiter ausbauen können (40.).
BVB lässt nach - Paderborn lässt liegen
Nach Wiederbeginn fehlte es der Partie am Tempo der ersten Hälfte, was auch daran lag, dass der BVB das Spiel nun besser kontrollierte und Paderborn selten in Umschaltaktionen kommen ließ. Dortmund drängte in die Phase aber nicht auf die Entscheidung, zu umständlich und unsauber waren die Offensivaktionen - und das rächte sich beinahe, doch Srbeny schoss drüber (57.) und Führich scheiterte an Hitz (72.). Die größte Dortmunder Konterchance ließ Sancho nach 73. Minuten liegen, als er Zingerle schon ausgeguckt hatte, den Ball aber trotzdem am Tor vorbeischob.
Und so blieb Paderborn bis in die Schlussphase hinein am Leben und kam tatsächlich zum Anschlusstreffer: Passlack klärte nicht klar genug und genau vor die Füße von Justvan (79.). In den letzten Minuten drückte der SC Paderborn noch einmal und drängte Dortmund teilweise tief in die eigene Hälfte. Dortmunder Konter ließ Sancho ungenutzt (90.+1, 90.+2).
VAR-Wahnsinn in der Nachspielzeit
Der BVB ließ in der zweiten Hälfte viel vermissen, erzielte aber in den Schlusssekunden den vermeintlichen 3:1-Endstand - doch mitten in Haalands Jubel meldete sich der VAR Matthias Jöllenbeck und machte Schiedsrichter Tobias Stieler auf eine Situation in der Entstehung des Dortmunder Treffers aufmerksam: Es ging um einen Zweikampf zwischen Passlack und Schonlau im BVB-Strafraum. Nach Studium der Bilder entschied Stieler auf Foul und folglich Elfmeter. Der eingewechselte Owusu trat an und verwandelte zum 2:2 in allerletzter Sekunde (90.+7).
Nun macht Haaland sein Tor und die Entscheidung
Es ging in die Verlängerung und in diese startete der BVB trotz des späten Schocks unbeeindruckt. Haaland erzielte fast deckungsgleich diesmal wirklich das dritte Dortmunder Tor (95.). Schiedsrichter Stieler hatte auf dem Platz eine Berührung des Balles durch den bewusst grätschenden Ingelsson wahrgenommen. Diese Wahrnehmung konnte durch den VAR nicht zweifelsfrei widerlegt werden - der Treffer zählte. Obwohl sich Paderborn nie aufgab und in der Schlusssekunden noch einmal Gefahr nach zwei Ecken entfachte, blieb diesmal das glückliche Ende aus.
Somit steht Borussia Dortmund im Viertelfinale des DFB-Pokals, der Gegner wird am 7. Februar ermittelt. Am am Samstag (15.30 Uhr) ist der BVB in der Liga in Freiburg zu Gast. Das aufopferungsvoll kämpfende Paderborn empfängt am Sonntag (18.30 Uhr) Heidenheim.