Bei den Kielern ergaben sich im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen Eintracht Braunschweig drei Wechsel. In der Abwehr kamen Dehm und Lorenz für Neumann (Bank) und Komenda (nicht im Kader) zum Zug. Zudem setzte Holstein-Coach Ole Werner im Mittelfeld auf Mühling anstatt auf Hauptmann (Bank).
Darmstadts Trainer Markus Anfang nahm nach dem 1:1 in Regensburg gleich fünf Veränderungen vor: Platte, Kempe, Clemens, Bader und Palsson rückten für Mehlem, Dursun, Rapp, Skarke und Herrmann in die Startelf, die allesamt auf der Bank Platz nehmen mussten.
Munterer Beginn - Honsak an den Pfosten
Kiel hatte früh die erste Chance der Partie, als Reese plötzlich frei vor SV-Schlussmann Schuhen auftauchte. Seinen Heber setzte er knapp über das Tor (3.). Danach wurden die Gäste immer besser und erarbeiteten sich ein Übergewicht. Holstein hatte Probleme mit dem teils schnellen Offensivspiel der Darmstädter. Die Lilien machten es gut, ließen die Störche kaum zur Entfaltung kommen und tauchten mehrmals gefährlich im Strafraum der Hausherren auf: Nach einigen Annährungen hatte Honsak die beste Chance für die Lilien - aus knapp 16 Metern traf er jedoch nur den rechten Pfosten (9.).
Kiel übernimmt die Kontrolle
In dieser Phase konnten sich die Störche kaum befreien, konterten aber gefährlich: Lee steckte für Reese durch, der im Eins-gegen-eins am herauseilenden Schuhen scheiterte (16.). In der Folge kamen die Störche besser ins Spiel. Holstein übernahm nun mehr und mehr die Spielkontrolle und suchte Lücken im Darmstädter Defensivverbund. Die Gäste standen jedoch weitestgehend kompakt und ließen abgesehen von ein paar Annäherungen wenig zu.
Auch die Kieler verteidigten über weite Strecken gut, weshalb es im ersten Durchgang nach der munteren Anfangsphase auf beiden Seiten nicht mehr zu gefährlichen Torraumszenen kam. Somit ging es torlos in die Pause.
Serra besorgt die Führung per Lupfer
Die Kieler kamen druckvoll aus der Kabine und hatten direkt die erste gute Chance: Kirkeskov kam im Strafraum in guter Position an den Ball, legte aber noch einmal ab, sodass Schuhen im letzten Moment vor Serra zugreifen konnte (47.). Darmstadt ließ sich jedoch nicht hinten reindrücken und gestaltete die Partie weiterhin weitestgehend ausgeglichen. Nach rund einer Stunde reichte den Störchen dann ein Geniestreich, um in Führung zu gehen: Reese schickte Serra mit einem überragenden Pass in die Spitze, vor Schuhen blieb der Stürmer cool und lupfte den Ball über den Keeper hinweg ins Tor (58.).
Nach dem Treffer waren die Darmstädter um den Ausgleich bemüht. Die Gäste rannten immer wieder an, kamen aber gegen konzentriert verteidigende Kieler nur selten zum Abschluss. Die Werner-Elf hingegen ließ Darmstadt kommen und lauerte auf Konter: Bartels bediente Reese im Rückraum, der ans Außennetz traf (67.)
Anfangs Joker sticht kurz vor Schluss
In der Schlussphase warf Darmstadt alles nach vorne, sorgte aber nur selten für Gefahr. Lange sah es nach einem Kieler Viertelfinaleinzug nach 90 Minuten aus, bis die Lilien kurz vor Schluss doch noch zum Ausgleich kamen. Der wenige Minuten zuvor erst eingewechselte Dursun versuchte sein Glück aus rund zehn Metern und profitierte von Gelios Unsicherheit. Dem Keeper rutschte der eigentlich unplatzierte Abschluss durch (86.). Da danach nichts mehr passierte, ging es in die Verlängerung.
Die gestaltete sich weitestgehend ausgeglichen. Beide Mannschaften warfen alles rein, wirkten mit der Zeit jedoch müde und strahlten nur selten echte Offensivgefahr aus. Dabei wirkten die Darmstädter vor allem in der zweiten Hälfte der Verlängerung gefährlicher. Dursun (96.) und Paik (114.) scheiterten beide an Gelios. Holstein wirkte stehend K.O. und trat offensiv nicht mehr in Erscheinung, sodass die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen musste.
Lorenz verwandelt entscheidenden Elfmeter
Und das hatte es in sich: Nachdem beide Teams ihren ersten Strafstoß vergaben, verwandelten gleich zehn Schützen in Folge, ehe Honsak auf Seiten der Darmstädter gegen Gelios zweiter Sieger bliebt. Hauptmann hatte den Sieg auf den Fuß, vergab jedoch postwendend ebenfalls. So ging es weiter, bis mit Skarke erneut ein Darmstädter nicht traf. Lorenz blieb als letzter Schütze cool und schoss die Kieler ins Viertelfinale.
Holstein Kiel, das nach dem FC Bayern München nun auch Darmstadt 98 im Elfmeterschießen aus dem DFB-Pokal wirft, ist am Montag (20.30 Uhr) in Düsseldorf zu Gast. Darmstadt empfängt am Samstag (13 Uhr) den 1. FC Nürnberg.