Bielefelds Trainer Jeff Saibene, der vor dem Spiel verkündete dass er seinen Vertrag vorzeitig bis 2021 verlängert hat, vertraute im Vergleich zur 2:4-Pleite vor der Länderspielpause in Düsseldorf auf exakt dieselbe Startformation.
Auch Kiels Coach Markus Anfang sah im Vergleich zum 2:1-Heimsieg über den 1. FC Heidenheim keinen Grund, seine erste Elf zu verändern.
Bielefeld erarbeitete sich in der Anfangsphase deutliche Vorteile, agierte lauffreudig wie zweikampfstark und störte das Spiel der Kieler schon in dessen Entwicklung. Holstein stand kompakt und ließ im letzten Drittel nichts zu, auch bei zwei Fernschüssen (Börner, 4., Schütz, 15.) bekam Störche-Keeper Kronholm keine Sorgenfalten.
Schindler kontert Behrendt
Die Gäste lösten sich nach einer Viertelstunde aus ihrer Defensivhaltung, Ducksch setzte eine erste Duftmarke (17.). Die Führung fiel verdientermaßen auf der anderen Seite, wenn auch unter gütiger Mithilfe von Kronholm: Behrendt zog aus 35 Metern flach ab. Unter den Händen des Kieler Keepers hindurch landete das Leder im linken Eck (21.).
Für Holstein war der Rückstand das Kommando, energisch auf Offensive umzuschalten. Ortega parierte noch famos gegen Peitz (23.), war dann aber chancenlos, als die Anfang-Elf nach einer Ecke des DSC einen Bilderbuch-Überzahlkonter spielte, den Schindler nach van den Berghs Vorlage und Weilandts Finte überlegt abschloss - 1:1 (25.).
Die Partie hatte Rasse und Klasse, wogte hin und her. Kiel schlug die feinere Klinge, die Arminia brachte mehr Wucht ein. Kronholm war bei Staudes Knaller auf den linken Winkel diesmal auf dem Posten (27.), wie auch Gegenüber Ortega bei einem Ducksch-Freistoß (30.).
Weilandts Treffer zählt zu Recht nicht
Nach einer kurzen Atempause gehörten den spielstarken Kielern die letzten Szenen vor der Pause - Weilandts Tor zählte wegen einer Abseitsstellung von Vorlagengeber Ducksch zu Recht nicht (42.).
2. Bundesliga, 28. Spieltag
Saibene brachte mit Wiederanpfiff Klos für Putaro. Nach vielen guten Kombinationen im ersten Durchgang kam das Spiel zunächst nun sehr zerfahren daher. Dann hatte Voglsammer das 2:1 erst auf dem Kopf (56.) und wenig später frei vor Kronholm auf dem Fuß (58.).
Hartherz und Klos im Pech
Holstein war die Spielkultur etwas abhanden gekommen, die kurz aufblitzte (Ducksch, 64.). Zielstrebiger war der DSC, Hartherz' 18-Meter-Schuss aus zentraler Position fehlten Zentimeter zur erneuten Führung (65.), ebenso Klos nach Schütz-Ecke per Kopf (71.).
Die Endphase brach an, in der nun ruppigeren Partie grätschte der eingewechselte Weigelt in letzter Sekunden den durchgebrochenen Weilandt ab (80.). Voglsammer kam in umkämpften Schlussminuten noch einmal in vielversprechende Position, scheiterte aber an Kronholm und verletzte sich dabei selbst (82.). Auf der anderen Seite verfehlte Kinsombi nur knapp (88.) - ein Sieg wäre für Kiel, das mit einem Punkt sehr zufrieden sein kann, auch des Guten zu viel gewesen.
Für die Arminen geht es am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) nach Ingolstadt, die Störche empfangen bereits am Samstag (13 Uhr) Darmstadt.