Jürgen Klopp hatte schon vor dem Anpfiff ein breites Grinsen im Gesicht. Der Grund: Erstmals nach Monaten durften wieder Fans einem Spiel in Anfield beiwohnen, 2000 um genau zu sein. Sie sahen eine Startelf, die im Vergleich zum 1:0-Erfolg gegen Ajax in der Champions League auf einer Position verändert war: Firmino stürmte anstelle von Jota, der gegen seinen Ex-Klub zunächst auf der Bank saß. Der verletzte Alisson wurde im Tor erneut vom jungen Iren Kelleher vertreten.
Bei den Wolves besetzte Podence das Sturmzentrum in Abwesenheit von Raul Jimenez, der sich beim 2:1-Erfolg bei Arsenal einen Schädelbruch zugezogen hatte.
In der Anfangsphase waren die Gäste das gefährlichere Team. Mehrfach stellten sie den Meister mit schnellen Kontern, vorzugsweise über Traoré, vor Probleme. Einen Heber von Podence lenkte Kelleher gerade noch mit den Fingerspitzen übers Tor (17.).
Coadys Fehler bringt die Reds ins Spiel
Ein Fehler von Wolves-Kapitän Coady brachte den zuvor noch nicht allzu sehr in Erscheinung getretenen Meister ins Spiel: Dem englischen Nationalspieler versprang der Ball bei der Annahme mit der Brust, Salah reagierte blitzschnell und schoss zur Führung ein (24.).
Kurz vor der Pause stand Coady auf der anderen Seite im Fokus. Nachdem der Verteidiger im Strafraum zu Boden gegangen war, hatte Schiedsrichter Pawson zunächst auf Elfmeter entschieden (44.). Doch diesmal profitierte Liverpool vom VAR. Mané hatte Coady nämlich überhaupt nicht berührt, die Elfmeterentscheidung wurde folglich zurückgenommen.
Wijnaldums Traumtor stellt die Weichen endgültig auf Sieg
Die zweite Hälfte begann mit zwei guten Chancen für Mané (47./52.), ehe Coady seinen Fehler bei Liverpools Führungstor fast wieder hätte gut machen können. Im letzten Moment verhinderte Fabinho im Strafraum jedoch den Abschluss des englischen Nationalspielers (58.). Quasi im Gegenzug legte Liverpool nach - und wie! Wijnaldum brachte den Ball aus 16 Metern höchst sehenswert im rechten Torwinkel unter (58.).
Jetzt hatte Liverpool endgültig alles unter Kontrolle. Salah bereitete Matips Kopfballtreffer zum 3:0 vor (67.), ein Eigentor von Semedo (78.) nach starker Hereingabe des eingewechselten Alexander-Arnold sorgte für den am Ende hochverdienten 4:0-Endstand. Alisson-Ersatz Kelleher blieb damit nach seinem Champions-League- auch bei seinem Premier-League-Debüt ohne Gegentreffer.
Die Reds blieben damit im 65. Premier-League-Heimspiel in Folge ungeschlagen und hielten an der Tabellenspitze mit Tottenham Schritt, das sich zuvor mit 2:0 im Derby gegen Arsenal durchgesetzt hatte. Kommenden Sonntag geht es für Klopps Team in der Liga beim FC Fulham weiter, am Mittwoch steht das Champions-League-Gastspiel beim FC Midtjylland an.