Meister Liverpool - im 4-2-2-2 mit der üblichen Sturmreihe plus Neuzugang Jota - fand besser in ein sehr dynamisches und technisch wie taktisch anspruchsvolles Topspiel. Die Reds waren kompakter, griffiger und gingen aus elf Metern in Front: Walker hatte den flinken Mané gefoult, Salah verwandelte den fälligen Strafstoß trocken (13.).
De Bruyne genial und schlampig
In Führung liegend zog sich der LFC etwas zurück, Manchester wurde besser und übernahm schließlich die Spielkontrolle. Sterling vergab aus spitzem Winkel gegen Alisson (25.), ehe Walker Schlüsselspieler De Bruyne mal zwischen den Linien fand. Der Belgier bediente Gabriel Jesus, der sich um Alexander-Arnold drehte und den verdienten Ausgleich erzielte (31.).
Eine Minute später setzte De Bruyne einen scharfen Fernschuss knapp vorbei (32.) - sein nächster Fehlschuss schmerzte deutlich mehr: Nach einem Handspiel von Gomez gab es auch Elfmeter für die Hausherren, den De Bruyne allerdings am linken Pfosten vorbeischoss (42.). Das warf ManCity aus der Bahn, bis zur Pause wurde Liverpool wieder aktiver und näherte sich über Alexander-Arnold der erneuten Führung an (44., 45.+2).
Hochkaräter auf beiden Seiten - Schachspiel statt Highspeed
Den zweiten Abschnitt gingen beide Teams zunächst etwas gemächlicher an - Chancen gab es trotzdem. Nach einer Unsicherheit von Ederson schoss Jota halblinks im Strafraum viel zu zaghaft (50.), auf der Gegenseite köpfte Gabriel Jesus nach Cancelos feiner Halbfeldflanke freistehend aus sechs Metern vorbei (55.). Auch ein paar Wechsel ließen den Spielfluss in der Folge stocken, Alexander-Arnold musste verletzungsbedingt runter.
Ganz im Gegensatz zum extrem schnellen ersten Durchgang entwickelte sich der zweite zu einer Art Schachspiel, in dem Guardiola wie auch Klopp den einen gravierenden Fehler und die drohende Niederlage vermeiden wollten. Das durchwachsen in die Saison gestartete Manchester versuchte in der Schlussphase etwas mehr, die offensiv blassen Reds rührten teilweise Beton an.
Genug riskieren, um ein Durchkommen zu finden, schienen die auch etwas ideenlosen Skyblues am Ende aber nicht zu wollen. Durch die Punkteteilung gab Liverpool auch seine Tabellenführung ab - ManCity sitzt weiterhin in der unteren Tabellenhälfte fest.