Unter der Woche waren beide Klubs im FA Cup gefordert, City-Coach Pep Guardiola hatte dabei einige Spieler geschont, sodass ein Vergleich im Hinblick auf Personalien mit dem 3:1 bei Swansea nur wenig aussagekräftig wäre.
Nicht aber einer mit dem 4:1-Ligatriumph beim FC Liverpool ein paar Tage zuvor. Gegenüber diesem Spiel fanden sich zwei Neue in der Startelf der Skyblues wieder: Laporte und Gabriel Jesus ersetzten Mahrez und Ruben, der nach Fiebersymptomen noch nicht ganz fit war. Auf der Bank saß auch Aguero, für den ein Startelf-Einsatz nach COVID-19-Erkrankung noch zu früh kam.
Einen anderen Stellenwert hatte der FA Cup bei den Spurs gehabt, die in Everton nicht unbedingt die zweite Garde gebracht hatten, letztlich aber dennoch nach wilden 120 Minuten mit 4:5 ausschieden. Trainer José Mourinho brachte im Vergleich dazu drei Neue: Tanganga, Dier und Kane starteten anstelle von Doherty, Alderweireld und Bergwijn.
Skyblues: dominant, aber nicht zwingend
"Du musst perfekt spielen, du musst Tore machen und darfst dir defensiv keine Fehler erlauben", hatte Mourinho auf die Frage, wie denn City beizukommen ist, geantwortet. Und seine Schützlinge schienen das zu beherzigen, jedenfalls stellten sich die Spurs anfangs sehr geschickt an, vor allem die Defensive wusste zu glänzen. Die Guardiola-Elf kam zwar zu enorm viel Ballbesitz (an die 80 Prozent), war aber alles andere als zwingend. Abschlüsse der Citizens waren in den ersten 20 Minuten nicht zu sehen.
Spurs doppelt im Pech
Der 24. Spieltag
Kurios: Die Spurs sorgten kaum für Entlastung und wären dennoch beinahe völlig überraschend in Führung gegangen. Kane donnerte einen direkten Freistoß aber nur an den rechten Pfosten (14.). Pech für den englischen Nationalstürmer. Pech war dann auch das Stichwort in der 22. Minute, als Höjbjerg im eigenen Sechzehner Gündogan zu Fall brachte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Rodrigo mit Glück (Spurs-Keeper Lloris war dran) ins linke untere Eck zum 1:0 (23.).
Keine Frage, die Führung war absolut verdient, aber eben auch ein wenig glücklich. Die Londoner mussten nun mehr wagen und taten das auch. Die Partie wurde offener, wenngleich nicht attraktiver. Das lag auch an der hohen Intensität und vielen kleineren Fouls, die dem Spielfluss nicht zugutekamen. Kurz vor der Halbzeit hätte es aber beinahe wieder hinter Lloris eingeschlagen, allerdings scheiterte Gündogan aus kurzer Distanz am klasse verteidigenden Sanchez, ehe Gabriel Jesus nur Sekunden später die Latte streifte (42.). So blieb es also beim 1:0-Pausenstand.
Gündogan: erst Doppelpack, dann angeschlagen raus
Happy: Aymeric Laporte (#14) beglückwünscht Rodrigo (M.) zu dessen soeben erzielten Treffer. imago images
Kurz nach dem Seitenwechsel schlugen die Hausherren dann aber doch zu: Nachdem Sterling quer durch den gegnerischen Strafraum laufen durfte, hatte dieser das Auge für Gündogan, der sich gegen zwei Mann behauptete und anschließend mit der Pike Lloris aus spitzem Winkel überwand (50.).
Der deutsche Nationalspieler, im Januar zum "Spieler des Monats" der Premier League gewählt, stellte damit also mal wieder seine aktuell unfassbare Form zur Schau und hatte noch längst nicht genug: Nach 66 Minuten spritzte er bei einem weiten Ederson-Abschlag davon, narrte anschließend den in dieser Szene etwas hölzern wirkenden Sanchez und schnürte seinen Doppelpack.
Das 3:0 war das elfte Tor des Deutschen in den vergangenen zwölf Spielen und zugleich die Entscheidung in diesem Spiel, dessen Abpfiff Gündogan dann aber nicht mehr auf dem Rasen miterlebte. Beim 30-Jährigen zwickte es in der Leistengegend, weshalb er frühzeitig rausgenommen wurde. Citys Dreier geriet dennoch nicht mehr in Gefahr, wenngleich der eingewechselte Bale in der Schlussphase Ederson sogar noch einmal ernsthaft auf die Probe stellte (81.).
Beide Mannschaften sind unter der Woche wieder an der Reihe: ManCity hat am Mittwoch das Nachholspiel beim FC Everton vor der Brust (21.15 Uhr), die Spurs sind tags darauf in der Europa League beim Wolfsberger AC gefordert (18.55 Uhr).