Nach nur einem Punkt aus drei Ligaspielen wollten die Spurs, die im Vergleich zum 3:1-Sieg im League Cup bei Stoke mit Son, Ndombelé und Reguilon anstelle von Lucas Moura, Alli und Bale aufliefen, endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis haben - und in Wolverhampton stellte sich dieses bereits nach wenigen Sekunden ein.
Ndombelé fällt das Glück vor die Füße
Der 15. Spieltag
Die Wolves befanden sich noch im Tiefschlaf, da erzwang Son einen Eckball. Bei diesem landete der Ball vor den Füßen von Ndombelé - und es schlug aus 18 Metern hinter Rui Patricio ein, der Blitzstart der Spurs war perfekt (1.).
Die Anfangsphase gehörte zweifellos den Londonern, die energisch begannen, den Ton vorgaben und durchaus hätten nachlegen können. Weil aber Reguilons Abschlüsse (14., 21.) eher suboptimal gerieten, blieb es bei der knappen Führung der Gäste.
Die Wolves steigerten sich mit fortschreitender Spieldauer, fanden zusehends besser in die Zweikämpfe und setzten über die Flügel immer wieder Akzente. Nur der finale Pass kam meist nicht an, sodass klare Torchancen mit einer Ausnahme (Fabio Silva, 28.) in Hälfte eins nicht verbucht wurden.
Auf der anderen Seite stimmte bei den Londonern aber auch die Ordnung. Das Zentrum war komplett dicht, allerdings ließen die Gäste den Ball mehr und mehr quer laufen und strahlten daher nicht mehr die Torgefahr aus wie noch zu Beginn. So entwickelte sich ein ausgeglichenes, zugleich aber auch chancenarmes Spiel, das letztlich ohne weitere Höhepunkte in die Halbzeit ging.
Wolves rennen an - und rennen sich fest
Umjubelt: Tottenhams Torschütze Tanguy Ndombelé (#28). imago images
Das änderte sich auch nicht nach dem Seitenwechsel. Was sich aber änderte, war die Rollenverteilung: Die Spurs zogen sich mehr und mehr zurück, schalteten in typischer Mourinho-Manier auf Verwaltung um und ließen die Gäste kommen. Die Wolves nahmen die Einladung an, entwickelten durchaus Druck und drängten auf den Ausgleich.
Das Problem: Tottenhams überzeugende Defensive ließ bis auf zwei Fernschüsse durch Ruben Neves (67.) und Pedro Neto (69.) nichts zu. So rannten die Wolves immer wieder an - und sich zugleich auch immer wieder fest. Es sollte sich dennoch rächen, dass sie Spurs in der Schlussphase viel zu destruktiv agiert hatten.
Schuld daran war ein Eckball: Pedro Neto zog den Ball mit Effet vors Tor und fand im Fünfer am ersten Pfosten Saiss. Der markierte per Kopf den vielumjubelten und absolut verdienten Treffer zum 1:1-Endstand (86.).
Viel Zeit zum Verschnaufen haben die Klubs in der Premier League aktuell kaum - so erwartet Wolverhampton schon am Dienstag das schwere Auswärtsspiel bei Manchester United (21 Uhr), tags darauf haben die Tottenham Hotspur den FC Fulham zu Gast (19 Uhr).