Europameisterschaft

Emile Mpenza läßt die Hausherren jubeln - "Hand Gottes" im Spiel

Gruppe B, Eröffnungsspiel in Brüssel: Belgien - Schweden 2:1 (1:0)

Emile Mpenza läßt die Hausherren jubeln - "Hand Gottes" im Spiel

Einen Auftakt nach Maß erwischten die belgischen Gastgeber bei der Euro 2000. In einem abwechslungsreichen Eröffnungsmatch besiegten die „Roten Teufel“ die „Tre Kronors“ aus Schweden knapp aber verdient mit 2:1 (1:0). Bart Goor kurz vor der Pause und Schalkes Emile Mpenza mit einem Blitztor nach dem Wechsel stellten die Weichen auf Heimsieg. Nach dem Anschlusstreffer Mjällbys mussten die Hausherren bis zum Schluss zittern.

Der Coach der „Roten Teufel“ Robert Waseige schickte mit Branko Strupar (Derby County) und dem Schalker Publikumsliebling "Magic" Mpenza das erwartete Sturmduo ins Rennen. Routinier Luc Nilis vom PSV Eindhoven saß zunächst nur auf der Bank. Im Mittelfeld sollte Mpenzas Teamkollege bei S 04 Marc Wilmots die Geschicke der Gastgeber im ausverkauften "König-Baudouin-Stadion" lenken. Die Schweden verzichteten vorerst auf ihren Star Henrik Larsson (Celtic Glasgow), der nach seinem Beinbruch erst kürzlich wieder zu alter Form zurückfand. Für ihn erhielt Lauterns Jörgen Pettersson eine Bewährungschance neben dem erfahrenen Kenneth Andersson vom FC Bologna. Mit Patrick Andersson von Meister Bayern München stand ein weiterer Bundesliga-Profi auf dem Brüsseler Rasen.


Spieler des Spiels

Emile Mpenza Sturm

2,5
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Spielnote

3,5
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Tore und Karten

1:0 Goor (43')

2:0 Mpenza (46')

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Belgien
Belgien

de Wilde4,5 - Deflandre3, Valgaeren4, Staelens4, Leonard4,5 - Vanderhaeghe3, Verheyen3 , Wilmots2,5, Goor2,5 - Strupar3,5 , Mpenza2,5

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Schweden
Schweden

Hedman3,5 - Nilsson5 , Andersson5 , Björklund4, Mellberg3,5 - Alexandersson4, Andersson3 , Mjällby3 , Ljungberg3,5 - Pettersson3,5 , Andersson4

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Schiedsrichter-Team

Dr. Markus Merk Otterbach

3
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Spielinfo
Stadion Roi Baudouin
Zuschauer 50.000 (ausverkauft)
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Die Höhepunkte des Spiels

Stimmen zum Spiel


Zum Spiel, das Dr. Markus Merk (Kaiserslautern) leitete: Gerade einmal 14 Sekunden waren gespielt, als Kenneth Andersson Belgiens Schlussmann de Wilde mit einem Aufsetzer aus 18 Metern prüfte. Die Blau-Gelben machten auch in der Folgezeit den frischeren Eindruck. Doppelchance in der 7. und 8. Minute: Zunächst konnte Routinier Staelens in höchster Not vor dem einschussbereiten Pettersson klären. Die folgende Ecke des Lauterers köpfte K. Andersson aus acht Metern freistehend knapp am belgischen Kasten vorbei. Nach einer Viertelstunde hatte Belgien seine Anfangsnervosität offensichtlich abgelegt und sich leichte Feldvorteile erkämpft. Die Spitzen blieb allerdings weiter stumpf. Emile Mpenza hatte sieben Minuten vor der Pause nach einer Verheyen-Flanke noch die bis dato beste Chance per Kopf. Der Ball segelte jedoch gut einen Meter über das Tor von Magnus Hedman. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff geriet das Prunkstück der Skandinavier, die Abwehr, völlig aus der Bahn und schenkte dem Gastgeber das Führungstor. Patrik Andersson, der schon zuvor einige Unsicherheiten gezeigt hatte, leistete sich in der eigenen Hälfte einen folgenschweren Fehlpass. Roland Nilsson verlor anschließend an der Strafraumgrenze den entscheidenden Zweikampf gegen Bart Goor, der danach unbedrängt auf Hedman zulaufen konnte. Mit einem Flachschuss aus zehn Metern ließ der Mittelfeldspieler vom RSC Anderlecht dem Schlussmann keine Abwehrchance (43.).

Das Tor gab den Hausherren mächtig Auftrieb. 40 Sekunden nach Wiederanpfiff leitete Branko Strupar elegant auf Emile Mpenza weiter. Der Schalker nahm den Ball mit dem Oberarm (die Schweden reklamierten vergeblich!) an und vollstreckte aus 14 Metern unhaltbar zum 2:0. Die Weichen auf einen Auftakt nach dem Geschmack der belgischen Fußballfans waren gestellt. Das schwedische Trainerduo Söderberg/Lagerbäck reagierte und brachte Henrik Larsson für den glücklosen Pettersson. Dass die Partie gleich darauf noch ein Mal enorm an Fahrt aufnahm, lag aber nicht an Larsson, sondern am belgischen Schlussmann. Filip de Wilde verstolperte fast 36-jährig nach einem Rückpass das Leder, so dass Mjällby nur noch ins leere Tor einschieben musste. Plötzlich war Schweden wieder im Match. Nur vier Minuten später hatte Fredrik Ljungberg den Ausgleich auf dem Fuß. Allein war der Mittelfeldspieler von Arsenal London nach einem Steilpass vor de Wilde aufgetaucht, doch mit einem Reflex machte der Unglücksrabe vom 2:1 vieles wieder gut. Zwanzig Minuten vor dem Ende wechselten die “Tre Kronors“ mit Yksel Osmanovski (AS Bari) einen dritten Stürmer ein und bliesen somit zur Schlussoffensive. Diese wurde zehn Minuten vor dem Ende durch die Gelb-Rote Karte für Patrik Andersson nach wiederholtem Foulspiel gebremst. Ein offener Schlagabtausch brachte in den Schlussminuten zwar keine Tore mehr, doch bot er den Zuschauern bis zum Abpfiff Spannung.

Analyse mit Noten folgt am Montagabend