Europameisterschaft

Frankreich steht im Viertelfinale

Gruppe D, Brügge, Tschechien - Frankreich 1:2 (1:1)

Frankreich steht im Viertelfinale

Bei Tschechien musste der Rot-gesperrte Schalker Radoslav Latal ersetzt werden. Es rückte Radek Bejbl (Atletico Madrid) ins Team. Frankreich verzichtete in der Startelf auf den Kaiserslauterner Youri Djorkaeff , es begann der defensivere Patrick Vieira (Arsenal London). Und Vincent Candela (AS Rom) rückte für Bayerns Bixente Lizarazu , der sich beim Aufwärmen verletzte, in die Mannschaft Tschechien setzte wie beim 0:1 gegen die Niederlande erneut auf eine Viererkette in der Abwehr, obwohl die verlustpunktfreie Qualifikation noch mit klassischem Libero absolviert wurde. Im Sturm arbeitete in vorderster Front als einzige echte Sturmspitze Jan Koller (RSC Anderlecht).


Die Höhepunkte Der Stand in der Gruppe D


Spieler des Spiels

Thierry Henry Sturm

2
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Spielnote

2,5
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Tore und Karten

0:1 Henry (7')

1:1 Poborský (35')

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Tschechien
Tschechien

Srnícek3 - Repka3, K. Rada3,5, P. Gabriel5 - Bejbl3 , Poborský2 , Nemec4,5 , Rosicky3 , Nedved2 - Koller3, Smicer3,5

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Frankreich
Frankreich

Barthez2 - Thuram3 , Blanc2, Desailly3,5, Candela3,5 - Deschamps4, Petit4,5 , Vieira2,5, Zidane3 - Anelka5 , Henry2

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Schiedsrichter-Team

Graham Poll England

4
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Spielinfo
Stadion Jan Breydel
Zuschauer 30.000 (ausverkauft)
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Frankreich bot wieder sein Sturmduo Nicolas Anelka (Real Madrid) und Thierry Henry (Arsenal London) auf. Dahinter in offensiver zentraler Position Zinedine Zidane (Juventus Turin). In der Abwehr die gewohnte Viererkette. Blitzstart der Tschechen. Bereits nach zwei Minuten zog Pavel Nedved trocken aus 16 Metern ab, Fabien Barthez konnte parieren. Und weitere zwei Minuten darauf erhielt Koller nach einer Nemec-Flanke die Chance zur Führung, doch sein Kopfball strich links am Tor vorbei. Dann kam der große Blackout von Petr Gabriel , der zum 1. FC Kaiserslautern wechselt. Der Tscheche wollte zu Torhüter Srnicek zurück passen, sah jedoch Thierry Henry in seinem Rücken nicht. Der französische Stürmer ging allein auf Srnicek zu und vollendete überlegt zum frühen 1:0 (7.). In der Folge entwickelte sich eine flotte Partie, in der die Franzosen mit der Führung im Rücken eindeutig tonangebend waren. Die leicht geschockten Tschechen versuchten innerhalb ihrer Möglichkeiten zwar alles, waren den technisch versierteren Franzosen aber unterlegen. Beide Teams versuchten, das Mittelfeld möglichst schnell und schnörkellos zu überbrücken. Während die vorwiegend weiten Bälle Tschechiens jedoch kaum Erfolg zeitigten, nicht zuletzt weil Blanc gegen den 2,02 Meter großen Koller die meisten Kopfballduelle gewann, erspielten sich die Franzosen eine Vielzahl an Möglichkeiten. Zidane führte glänzend Regie, Henry war ein steter Unruheherd in Tschechiens Defensive, die nicht sattelfest war. Einzig zählbarer Erfolg blieb aus. Bei einem der immer weniger werdenden Konter der Tschechen brachte Deschamps seinen Kontrahenten Nedved zu Fall. Vor dem Strafraum. Doch der englische Schiedsrichter Poll entschied, nach Rücksprache mit seinem Assistenten, auf Strafstoß. Poborsky ließ Barthez keine Chance (34.). Die Tschechen witterten wieder Morgenluft und gestalteten die Partie nun ausgeglichener. Vor allem Poborsky war nach seinem Treffer wie aufgedreht. Bis zum Halbzeitpfiff boten die Teams den begeisterten Zuschauern erfrischenden Fußball auf hohem Niveau. Kurz nach der Pause brachte Tschechiens Trainer Chovanec mit Vratislav Lokvenc (ebenfalls neu in Kaiserslautern) einen weiteren Stürmer. Die Tschechen versuchten mit häufigen Flankenwechseln Frankreichs Defensive aufzulockern, um dann mit hohen Bällen auf Koller und Lokvenc (1,97 Meter) zum Erfolg zu kommen. Doch mit Laurent Blanc als Fels in der Brandung war Frankreichs gut gestaffelte Defensive ein Bollwerk. Frankreich war nicht mehr ganz so offensiv positioniert. Sie ließen den Gegner kommen, um dann blitzschnell zu kontern. Und diese Taktik ging dank des eingewechselten Djorkaeff auf. In der 60. Minute schloss er solch einen Konter nach toller Vorarbeit von Henry zum 2:1 ab. Zehn Minuten darauf konnte sich Koller endlich im Luftkampf, diesmal gegen Desailly, durchsetzen, traf aber wie gegen Holland nur die Latte. Die Tschechen versuchten kämpferisch alles, mussten mit zunehmender Spieldauer aber dem kraftraubenden Stil und dem hohen Tempo Tribut zollen. Frankreich ließ den Ball geschickt in den eigenen Reihen laufen. Sie spulten ihr Pensum routiniert herunter, provozierten Fouls, um Zeit zu gewinnen und kamen so überlegen zur Qualifikation für das Viertelfinale.

Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend