21:04 - 19. Spielminute

Tor 0:1
Podolski
Rechtsschuss
Vorbereitung Gomez
Deutschland

21:08 - 24. Spielminute

Tor 1:1
Krohn-Dehli
Kopfball
Vorbereitung Bendtner
Dänemark

22:05 - 64. Spielminute

Spielerwechsel
Schürrle
für Podolski
Deutschland

22:15 - 74. Spielminute

Spielerwechsel
Klose
für Gomez
Deutschland

22:19 - 79. Spielminute

Spielerwechsel
C. Poulsen
für Zimling
Dänemark

22:21 - 80. Spielminute

Tor 1:2
L. Bender
Rechtsschuss
Vorbereitung Özil
Deutschland

22:23 - 82. Spielminute

Spielerwechsel
Mikkelsen
für Poulsen
Dänemark

22:25 - 84. Spielminute

Spielerwechsel
Kroos
für T. Müller
Deutschland

DEN

GER

Europameisterschaft

Bender beendet den Tanz auf der Rasierklinge

Podolski trifft in seinem 100. Länderspiel

Bender beendet den Tanz auf der Rasierklinge

Er schoss in seinem 100. Länderspiel das 1:0: Lukas Podolski.

Er schoss in seinem 100. Länderspiel das 1:0: Lukas Podolski. Getty Images

Knifflig war die Ausgangslage vor dem abschließenden Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemark. Trotz der beiden Siege gegen Portugal und Niederlande musste die DFB-Elf ums Viertelfinale bangen. In Deutschland, den Niederlanden, Dänemark und Portugal wurden die Rechenschieber herausgeholt, es wurde gerechnet und spekuliert - alle vier Teams hatten noch Chancen aufs Weiterkommen. Aus deutscher Sicht war die Ausgangslage nicht allzu kompliziert: Mit einem Sieg oder einem Remis hätte die DFB-Elf das Viertelfinale aus eigener Kraft sicher stellen können.

Wie immer lag die Wahrheit allerdings auf dem Platz. Bundestrainer Joachim Löw vertraute weitgehend auf die Elf, die mit 2:1 gegen die Niederlande gewonnen hatte. Nur der Gelb-gesperrte Boateng musste passen und wurde von Bender vertreten. Dänemarks Coach Morten Olsen beließ es nach dem 2:3 gegen Portugal bei ebenfalls einem Wechsel: Im Mittefeld spielte Jakob Poulsen für den angeschlagenen Rommedahl (Muskelverletzung im Oberschenkel).

Gruppe B - 3. Spieltag

Spieler des Spiels

Lars Bender Abwehr

2
mehr Infos
Spielnote

Ein Spiel, das komplett vom Nervenkitzel lebte, weniger vom fußballerischen Geschehen.

3,5
mehr Infos
Tore und Karten

0:1 Podolski (19')

1:1 Krohn-Dehli (24')

mehr Infos
Dänemark
Dänemark

Andersen2,5 - Jacobsen4,5, Kjaer4, Agger3, Poulsen4,5 - Kvist3, Eriksen5, Poulsen3 , Zimling4 , Krohn-Dehli3 - Bendtner3

mehr Infos
Deutschland
Deutschland

Neuer3,5 - L. Bender2 , Hummels3,5, Badstuber3, Lahm2,5 - S. Khedira3, Schweinsteiger4, T. Müller2,5 , Özil4, Podolski3 - Gomez4

mehr Infos
Schiedsrichter-Team

Carlos Velasco Carballo Spanien

2
mehr Infos
Spielinfo
Stadion Arena Lwiw
Zuschauer 32.990 (ausverkauft)
mehr Infos

Die Löw-Elf ergriff erwartungsgemäß vom Anpfiff weg das Kommando und riss das Spiel an sich. Mit variablem und in die Breite gezogenem Passspiel sollte der dänische Abwehrriegel aufgerissen werden. In der sechsten Minute war es dann soweit: Podolski brachte den Ball in seinem 100. Länderspiel punktgenau zu Müller, der jedoch aus fünf Metern am gut reagierenden Andersen scheiterte. Das sollte für längere Zeit allerdings die einzige nennenswerte Chance der Partie gewesen sein, da den Deutschen trotz klarer Feldvorteile zu wenig einfiel. Zu stabil präsentierte sich die Abwehr um den dänischen Kapitän Agger.

Die Dänen indes hatten ihr Hauptaugenmerk auf die Deckung gelegt, nach vorne wurde das Spiel in aller Ruhe aufgebaut - Durchschlagskraft entwickelte Danish Dynamite dabei allerdings kaum und lag nach 19 Minuten plötzlich zurück: Nach einem Einwurf behauptete sich Müller gekonnt am Ball und flankte scharf und flach nach innen. Gomez legte gekonnt per Hacke zurück auf Podolski, der das Leder wuchtig mit rechts (!) in die Maschen drosch.

Krohn-Dehli läutet den Tanz auf der Rasierklinge ein

Krohn-Dehli (li.) erzielt per Kopf das 1:1

Ausgleich: Krohn-Dehli (li.) erzielt per Kopf das 1:1. Getty Images

Die Führung hatte aber nicht allzu lange Bestand, denn die Dänen legten ihre Stärke bei Standards an den Tag: Bendtner verlängerte eine lang gezogene Ecke per Kopf in die Mitte zu Krohn-Dehli, der locker einnickte - 1:1 (24.). Alles war wieder offen, so wie auch das Spiel. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe, wenngleich die DFB-Auswahl weiterhin optisch überlegen war. Nur stellten die Skandinavier die Räume exzellent zu und machten damit vor allem dem deutschen Mittelfeld den Gar aus.

Die wenige Möglichkeiten, die die DFB-Elf hatte, wurden von den aufmerksamen Innenverteidigern Agger und Kjaer mit Glück und Geschick vereitelt. Weil auch noch Khedira in der 41. Minute nach einem bösen Stockfehler von Kvist aus 16 Metern knapp neben den rechten Pfosten schoss, blieb es beim 1:1-Pausenstand.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb es für Deutschland ein Tanz auf der Rasierklinge, da es im Parallelspiel zwischen Portugal und den Niederlanden ebenfalls 1:1 lautete. Und fast wäre Danish Dynamite nach Wiederanpfiff der Paukenschlag gelungen, als Jakob Poulsen nur Zentimeter links vorbei schoss (51.). Dänische Chancen waren allerdings ansonsten extrem rar, da die "Olsenbande" ihre defensive Grundordnung nicht aufgab. Die Skandinavier igelten sich in der eigenen Hälfte ein und erledigten ihren Job exzellent. Die deutsche Offensive biss sich die Zähne an diesem Bollwerk aus.

Deutscher Dauerdruck auf dänisches Bollwerk - Bender sorgt für Erleichterung

Löw reagierte und brachte mit Schürrle für Podolski einen frischen Mann für die linke Seite. Und der Leverkusener setzte direkt ein dickes Ausrufezeichen, als er mit einem Schrägschuss Andersen prüfte (68.). Auf der Gegenseite sorgte Zimling mit einem fulminanten Fernschuss für erhöhtes Herzrasen bei Neuer (71.). Apropos Herzrasen, dieses kam auch im deutschen Lager auf, denn Portugal führte dank einer Gala-Vorstellung von Cristiano Ronaldo gegen die Niederlande zu diesem Zeitpunkt mit 2:1 - ein Tor der Dänen, und der Vize-Europameister wäre draußen gewesen.

So ging es in eine extrem spannende Schlussphase, in der die DFB-Auswahl zunächst Glück hatte, als Schiedsrichter Carlos Velasco Carballo (Spanien) bei einem Zupfer von Badstuber gegen Bendtner im eigenen Sechzehner weiterspielen ließ und der dänische Stürmer Neuer danach nicht bezwingen konnte (76.). Kurz darauf war es schließlich Bender, der einen zu langen Pass auf den eingewechselten Klose doch noch erwischte und im Strafraum Andersen keine Chance ließ (80.). Das war das erlösende 2:1, das zugleich das Viertelfinale für Deutschland bedeutete. Die Dänen versuchten es dann zwar noch einmal, hatten nun aber nichts mehr zuzusetzen und mussten sich schlussendlich mit dem Gruppenaus abfinden.

Deutschland trifft somit am kommenden Freitag in Danzig auf Griechenland. Anpfiff ist um 20.45 Uhr. Die Dänen müssen indes die Koffer packen, während Portugal am Donnerstag in Warschau die Tschechen fordert.