Bei Aue wurde Dirk Schuster auch am letzten Spieltag von Interimstrainer Marc Hensel vertreten, der nach der 0:3-Auswärtsniederlage in Düsseldorf zweimal wechselte. Statt Strauß und Nazarov (beide Bank) starteten Hochscheidt und Baumgart.
VfL-Coach Markus Feldhoff war nach dem 3:2-Heimsieg gegen den HSV zu zwei Änderungen gezwungen: Beermann (Adduktorenprobleme) und Taffertshofer (5. Gelbe Karte) wurden durch Gugganig und Blacha ersetzt.
HSV und Kerk sorgen für Osnabrücker Freude
Beide Mannschaften gingen mit robuster Zweikampfführung in die Partie, sodass sich ein über weite Strecken der ersten Hälfte zerfahrenes Spiel entwickelte. Die erste gute Chance besaß Santos für den VfL, der nach Vorarbeit von Amenyido an Männel scheiterte (13.). Erst nachdem der Hamburger SV im Parallelspiel gegen Braunschweig bereits mit 2:0 führte und damit für Beruhigung im Lager der Osnabrücker sorgte, hatte Testroet mit einer Direktabnahme die erste Gelegenheit für Aue - Kühn war auf dem Posten (23.). Kurz darauf gab es aber Freistoß auf der Gegenseite, Breitkreuz hatte Amenyido zu Fall gebracht. Osnabrücks Spezialist Kerk Schritt zur Tat und traf an der Mauer vorbei ins linke Toreck, Männel konnte nicht mehr entscheidend ablenken (25.).
2. Bundesliga, 34. Spieltag
Nachdem Kerk kurz nach seinem 1:0 vom Strafraumrand nur knapp verzog (27.), wurde die Partie in der Schlussphase der ersten Hälfte noch zerfahrener. Krüger knickte bei einer Gelegenheit aus der Drehung (31.) unglücklich um und musste schließlich noch vor der Pause ausgetauscht werden. Härtel kam ins Spiel. In der 34. Minute gab es nach einem Kontakt zwischen Kühn und Ballas im VfL-Strafraum einen VAR-Check, doch es blieb bei der von Referee auch auf dem Feld getroffenen Entscheidung. Kein Elfmeter (36.).
Eine Schrecksekunde gab es dann nicht nur für die Hausherren in der 40. Minuten: Amenyido traf Testroet mit dem Arm am Hals, der Stürmer fiel sofort benommen zu Boden und musste behandelt werden. Glücklicherweise ging es zwei Minuten schon wieder weiter, sodass Hensel vor dem Pausenpfiff kein weiteres Mal wechseln musste.
Joker Nazarov dreht das Spiel
Bis zur Pause schien alles in Sachen Klassenerhalt zugunsten der Osnabrücker zu laufen, doch dies änderte sich nach Wiederbeginn. Aue spielte gegen den passiven VfL nun mit mehr Verve nach vorne, gefährlich wurde es aber insbesondere bei Standardsituationen. Hochscheidt zielte aus kurzer Distanz noch zu hoch (59.). Nachdem Kühn wenig später im Eins-gegen-eins mit Zolinski gerade noch mit den Fingerspitzen geklärt hatte, gab es Eckball, nach dem Ballas den Keeper abermals zum Eingreifen zwang (64.). Im dritten Anlauf war es aber soweit: Der kurz zuvor eingewechselte Nazarov traf per Kopf zum verdienten Ausgleich (65.).
Auch das 1:1 sorgte für keine wesentliche Änderung am Geschehen, obwohl Osnabrück in der LIVE!-Tabelle nun wieder auf Rang 16 gerutscht war. Im Gegenteil: Nach einem Konter über Zolinski und Jonjic traf Nazarov gekonnt zum 2:1 (76.). Es war zugleich der Siegtreffer, denn der VfL schaffte es auch anschließend nicht mehr, für ernste Gefahr für das Tor von Männel zu sorgen.
Im Hinspiel der Zweitliga-Relegation muss Osnabrück damit am nächsten Donnerstag beim FC Ingolstadt 04 (18.15 Uhr, LIVE! bei kicker) antreten. Das Rückspiel an der Bremer Brücke steigt am nächsten Sonntag (13.30 Uhr).
Für Aue, das in der Tabelle noch an Hannover vorbei auf Platz 12 kletterte, ist die Zweitliga-Saison damit durch. Am Wochenende vom 23. bis 25. Juli beginnt indes bereits die Spielzeit 2021/22. Die erste Runde im DFB-Pokal steigt in der Zeit vom 6. bis 9. August.