Holstein-Trainer Ole Werner nahm nach der 2:3-Auswärtsniederlage beim KSC, dem ersten vergebenen Matchball, einen personellen Wechsel vor: Neumann ersetzte Dehm (Bank) als Rechtsverteidiger.
Auf der anderen Seite gab es bei den Lilien ebenfalls eine Veränderung nach der 5:1-Gala gegen Heidenheim: Coach Markus Anfang musste den am Knie verletzten Mehlem austauschen und tat dies mit Schnellhardt. Darmstadts bester Torschütze Dursun stand nach seinem Viererpack selbstverständlich auf dem Feld.
Kieler Sicherheit, dann köpft Serra
Den Kielern ging es in einer ausgeglichenen Anfangsphase primär darum, Sicherheit in den eigenen Aktionen zu gewinnen. Die Werner-Elf agierte ruhig am Ball und baute immer wieder auf lange Bälle in Richtung Reese und Bartels. Den ersten Abschluss gab es per Kopfball von Mühling nach Flanke des Rechtsverteidigers Neumann (14.).
Vier Minuten später ertönte erstmals das Kieler Nebelhorn: Mühling flankte aus halbrechter Position per Freistoß in Richtung Elfmeterpunkt, wo sich Serra regelkonform durchsetzte und den Kopfball ins rechte Eck platzierte (18.). Weil Greuther Fürth im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf hinten lag, war die Ausgangslage bis zu diesem Zeitpunkt relativ komfortabel für die Störche.
Dursun? Goalgetter kaum im Spiel
Was machte eigentlich 25-Tore-Mann Dursun? Der beste Angreifer der 2. Liga agierte eine knappe halbe Stunde lang weitgehend unter dem Radar, lauerte dann bei einem Flankenball von der rechten Seite an der richtigen Stelle, bugsierte den Ball aus kurzer Distanz jedoch über den Querbalken (30.).
Ansonsten strahlten die Hessen keinerlei Torgefahr aus. Auch Kiel ließ die letzte Entschlossenheit vermissen, sodass es nach weiteren Halbchancen von Reese (33., 39.), Mühling (37.) und Bartels (43.) mit 1:0 in die Pause ging.
2. Bundesliga, 34. Spieltag
Dursun? Doppelpack!
Kiel trennten - Stand 16.33 Uhr - nur noch 45 Minuten plus Nachspielzeit vom Bundesliga-Aufstieg. Doch die Anfangsviertelstunde nach Wiederbeginn verlief mehr als nur unglücklich für die Störche, denn der im ersten Durchgang so harmlose Dursun traf gleich zweimal ins Gehäuse von Dähne: Erst lenkte er einen Clemens-Freistoß mit den Haarspitzen in die Maschen (51.), ehe er dem Kieler Schlussmann nach einer Palsson-Flanke einen "Tunnel" schob und auf 2:1 für die Lilien stellte (58.).
Das zwischenzeitliche 1:1 in Bochum half den Kielern nicht, der 2:2-Ausgleich Fürths gegen Düsseldorf ebenfalls nicht. Mit einem eigenen Ausgleich hätte die Werner-Elf Platz zwei eigenständig zurückerobern können, doch nach toller Kombination und Vorlage von Bartels verzog Serra aus nicht einmal zehn Metern um wenige Zentimeter. Auf der anderen Seite wurde es immer bitterer: Eine Holland-Ecke verlängerten Rapp und Höhn per Kopf zum 3:1 ins Tor.
Bartels verkürzt noch einmal, doch das reicht nicht
In der Schlussphase schmiss Kiel-Trainer Werner noch einmal frische Spieler auf den Rasen, Routinier Bartels verkürzte mit seinem elften Saisontreffer noch einmal auf 2:3 (87.). Weil Fürth aber mit 3:2 gegen Düsseldorf gewann und Kiel Darmstadt unterlag, müssen die Störche gegen Köln in der Relegation nachsitzen.
Das Hinspiel steigt am nächsten Mittwoch (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Köln, die Entscheidung fällt im Rückspiel am nächsten Samstag (18 Uhr) im Holstein-Stadion. Für Darmstadt und die restlichen Zweitligisten ist die Saison damit durch, am Wochenende vom 23. bis 25. Juli beginnt aber bereits die Spielzeit 2021/22. Die erste Runde im DFB-Pokal steigt in der Zeit vom 6. bis 9. August.