Einmal entwischte er der VfB-Abwehr entscheidend: Kirichenko (re.), hier im Duell mit Tasci. dpa
Mit der eigentlichen Nummer drei - Stolz erhielt den Vorzug vor Ulreich - begann VfB-Coach Armin Veh das Unternehmen UI-Cup. Nachdem das EM-Fahrer Trio Lehmann, Hitzlsperger und Gomez gerade erst das Training aufgenommen hatte, stand mit Simak lediglich ein Neuzugang in der Startelf, in die mit Ljuboja auch ein alter Bekannter rückte.
Bei Saturn spielte mit Topic ein ehemaliger Bundesliga-Profi (Cottbus, Wolfsburg) in der Anfangsformation. Aus internationalen Vergleichen sind die Namen Gusin, Eremenko, Evseev sowie Kirichenko geläufig.
Nach prima Start - Bastürk machte in günstiger Position zu wenig aus seiner Schusschance - bekam der VfB im Gegenzug sofort die Quittung: Ivanov war im Strafraum halblinks durch und passte von der Grundlinie in die Mitte zu Kirichenko, der aus fünf Metern einschoss (3.).
Ramenskoje hatte bei sommerlichen Temperaturen durch die schnelle Führung Rückenwind, agierte bis zur 10. Minute, in der Ivanovs 18-Meter-Schuss abgefälscht nur knapp vorbeistrich, überlegen. Erst dann sortierte sich Stuttgart besser und übernahm nach und nach immer mehr das Kommando. In der 13. Minute traf Cacau ins Tor, stand allerdings nach guter Flanke von Boka im Abseits. Dennoch: Die Veh-Elf ließ hinten nur noch wenig anbrennen und kombinierte sich ansehnlich durchs Mittelfeld, freilich häufig nicht eng genug markiert vom Gegner. Ljuboja per Kopf und Khedira aus kurzer Distanz im Fallen hatten binnen einer Minute gute Ausgleichschancen (19.).
Von Saturn war in dieser Phase offensiv bis auf eine Ausnahme (Ivanov, 23.) nur noch wenig zu sehen. Die Russen konzentrierten sich vornehmlich auf Abwehrarbeit und behielten dabei am und im eigenen Strafraum gegen zu uninspiriert angreifende Schwaben meist die Oberhand. Ein vereinzelter Konter brachte durch Eremenko fast das 2:0 - Stolz parierte gegen den durchgebrochenen Angreifer per Fußabwehr (36.) -, auf der Gegenseite markierte Ljubojas Kopfball Zentimter über die Querlatte die letzte Möglichkeit vor dem Wechsel.
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Marica, beim Test gegen Augsburg dreifacher Torschütze, sollte dem Angriff der Schwaben in den zweiten 45 Minuten mehr Durchschlagskraft verleihen - der Rumäne kam für Ljuboja. Und der Angreifer bewies seine Gefährlichkeit alsbald: Marica setzte sich auf dem Weg zum Tor zunächst gegen Zelao durch, umspielte auch noch Keeper Kinsky und schoss aufs Tor. Der zurückgeeilte Zelao warf sich in den Ball, der ihm auch an die Hand sprang, und verhinderte dadurch den Ausgleich. Schiri Rasmussen unterstellte dem Verteidiger keine Absicht und gab deshalb keinen Strafstoß (55.).
Aus eklatanten Abstimmungsproblemen in der Abwehr resultierten in der Folge teils beste Chancen Saturns: Topic (60., 65.) und vor allem Kirichenko, der nur den Innenpfosten traf (63.), standen gegen nach einer Stunde deutlich nachlassende Stuttgarter vor dem 2:0.
Armin Veh brachte mit Lanig für den blassen Bastürk eine frische Offensivkraft (66.), seine Schützlinge mühten sich in der Endphase nach Kräften. In der parierte Stolz gegen Angbwa vorzüglich, beim direkten Konter vergab Marica aus 13 Metern Sekunden vor Schluss den durchaus möglichen Ausgleich (90.+1).
Am Ende stand der verdiente 1:0-Erfolg von Ramenskoje, den die Schwaben beim Rückspiel am Sonntag (27. Juli, 18 Uhr) umzubiegen gedenken: "Ich bin optimistisch, dass wir nächste Woche weiterkommen, wagte VfB-Coach einen Ausblick. "Es ist klar, dass wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht die notwendige Kondition haben."