Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo musste im Vergleich zum 4:1-Sieg in Mainz zwangsläufig einmal tauschen: Mavropanos spielte für den gesperrten Stenzel (Gelb-Rote Karte) in der Innenverteidigung.
Leverkusens Trainer Peter Bosz veränderte seine Startelf nach dem 1:1 gegen RB Leipzig auf einer Position: Neuzugang Arias erhielt rechts hinten den Vorzug vor Lars Bender (Bank).
Schick trifft und muss runter
Der VfB setzte auf eine 3-4-2-1-Grundordnung, wobei Sosa in der Rückwärtsbewegung hinten links einrückte und aus der Dreier- eine Viererkette machte. Bei Bayer war es taktisch ein 4-1-2-2-1-System. In diesem setzte die Werkself auf aggressives Pressing. Dieses frühe Anlaufen schmeckte den Schwaben überhaupt nicht und provozierte viele Fehler im Spielaufbau. Entsprechend hoch waren die Ballbesitz- und Zweikampf-Werte für Leverkusen in der Anfangsphase. Ins Bild passte deshalb auch der frühe Führungstreffer: Demirbay führte eine Ecke kurz aus, Wirtz flankte vom linken Strafraumeck und fand vier Meter vor dem Tor Schick, der gegen seine Bewacher Kempf und Mavropanos in die Luft stieg, um zum 1:0 einzuköpfen (7.).
Kurz nach seinem ersten Bundesliga-Tor für die Werkself musste Schick vom Feld. Ohne Fremdeinwirkung hatte sich der Tscheche bei einem Sprint am linken hinteren Oberschenkel verletzt, für ihn kam Alario (20.). An der Rollenverteilung auf dem Rasen änderte das allerdings nichts: Stuttgart tat sich weiter schwer im Aufbau und fand offensiv kaum statt. Leverkusen blieb spielerisch auffälliger, kam aus dem Spiel heraus aber selbst zu selten zum Abschluss.
Nach einer knappen halben Stunde war Bosz erneut zum Wechseln gezwungen: Sinkgraven musste passen und machte Platz für Wendell (28.). Genau in dieser Phase bekam der VfB kurzfristig Oberwasser und drängte auf den Ausgleich. Diesem kam Mavropanos ganz nah, als er nach einer Ecke an den Querbalken köpfte (29.). Ansonsten wurde hüben wie drüben niemand mehr zwingend. Erst in der Nachspielzeit gab Sosa wieder einen Warnschuss ab, den Wendell vor der Linie klärte (45.+4).
Kalajdzic steht goldrichtig und gleicht aus
Bundesliga, 3. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel agierte Leverkusen deutlich abwartender und lauerte auf Umschaltmomente. In einem solchen startete Diaby ein starkes Dribbling, brachte den Ball dann aber nicht an Kobel vorbei (48.). Stuttgart hatte nun mehr Spielanteile, doch fehlte es vor allem im letzten Drittel an der Passpräzision, sodass die Schwaben weiterhin keinerlei Durchschlagskraft entwickelten. Stattdessen setzte Bayer punktuelle Akzente und wurde dann auch gleich gefährlich: Erst Alario per Kopf (61.) und dann Bellarabi mit einem Schuss (64.) scheiterten am glänzend reagierenden Kobel.
Obwohl Matarazzo mit offensiven Einwechslungen auf das Spiel einzuwirken versuchte, blieb der VfB im Vorwärtsgang lange blass. Stattdessen rang Diaby Kobel die nächste Glanztat ab (71.). In der Schlussviertelstunde aber war Stuttgart plötzlich wieder im Spiel: Einen Freistoß von Joker Klement köpfte Kalajdzic zum 1:1 in die Maschen (76.).
Bayer warf in der Folge noch einmal alles nach vorne, kam gegen nun mauernde Schwaben aber nicht mehr durch. Damit bleibt die Werkself nach drei Bundesliga-Spielen zwar ungeschlagen, aber auch sieglos (0/3/0).
Für Stuttgart geht es nach der Länderspielpause am 17. Oktober (15.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel bei Hertha BSC weiter. Leverkusen ist gleichzeitig beim 1. FSV Mainz 05 gefordert.