Waldhof-Trainer Patrick Glöckner nahm keinen personellen Wechsel im Vergleich zum 1:1 in Dresden vor.
Türkgücüs Chefcoach Alexander Schmidt drehte an einer personellen Stellschraube und brachte gegenüber dem 3:0-Sieg gegen Kaiserslautern Barry für Laukart.
Von Beginn an ging es unterhaltsam zu im Carl-Benz-Stadion. Nach Mannheims ersten Warnschüssen durch Rechtsverteidiger Marx (4., 10.) schlugen die Gäste eiskalt zu: Sararer nutzte eine Konfusion in der Waldhof-Defensive und schickt Sliskovic auf die Reise, der frei vor Keeper Bartels cool blieb und zur Führung einschob (13.). Mannheim reagierte gut und kam durch Saghiri zu einer guten Schuss-Gelegenheit (17.), ehe der Ball zehn Minuten später im Netz der Gäste zappelte. Ferati hatte einen Freistoß von links mit viel Tempo und Schnitt ins Zentrum geschlagen, wo Just den entscheidenden Schritt eher am Ball war als alle anderen und nur den Fuß hinhalten musste (27.).
Immer wieder Sararer
Die Hausherren waren nun das gefährlichere Team und hätten durch Hofrath (39.) und vor allem Costly (40.) das Spiel drehen können. Doch statt 2:1 stand es plötzlich 1:2, weil Türkgücüs Unruheherd Sararer eine Hereingabe von Sliskovic aus kurzer Distanz unter die Latte wuchtete (42.). Der nächste Rückschlag für Waldhof kurz vor der Pause - doch die Glöckner-Elf schlug erneut zurück: Weil Berzel Martinovic foulte, durfte dieser aus elf Metern antreten und auf 2:2 stellen (45.+4).
3. Liga, 3. Spieltag
Den besseren Start in den zweiten Abschnitt erwischten die Mannheimer, Martinovic ließ jedoch zwei gute Möglichkeiten zum 3:2 liegen (47., 50.). Türkgücü war gewarnt und machte wieder mehr nach vorne. Erst schoss Sararer aus 15 Metern knapp rechts vorbei (54.), dann gingen die Gäste zum dritten Mal an diesem Nachmittag in Führung: Sliskovic stand nach einem von Bartels abgewehrten Schuss goldrichtig und wuchtete ihn aus kurzer Distanz in den rechten Winkel (59.).
Kurz darauf schien sich Türkgücü entscheidend abzusetzen, denn nach einer Sararer-Ecke hielt Sorge seinen Kopf hin - 2:4 (68.)! Übrigens: An acht der neun erzielten Saisontore von Türkgücü war Sararer nun direkt beteiligt (zwei Tore, sechs Asissts). Doch die Freude über den vermeintlich sicheren Vorsprung währte nur drei Minuten: Dann stach Mannheims Joker Boyamba und lenkte einen Ferati-Schuss aktiv zum 3:4 ins Netz (71.).
Boyambas Doppel-Finish
Mannheim entfachte nun gewaltigen Druck und belohnte sich in der 84. Minute. Wieder war es Boyamba, der goldrichtig stand und den umjubelten Ausgleich erzielte. Die Gastgeber hatten sogar noch die Gelegenheit aufs 5:4, doch Costly hob den Ball aus spitzem Winkel über Vollath, aber rechts vorbei (88.). So blieb es beim 4:4.
Türkgücü zitterte sich am Ende gegen drückende Mannheimer zum fünften Saisonpunkt und hat nun am nächsten Samstag (14 Uhr) Wehen Wiesbaden zu Gast. Waldhof, das trotz der berauschenden Aufholjagd weiterhin auf den ersten Saisonsieg wartet, spielt zeitgleich das Derby in Kaiserslautern.