Kroatiens Nationalcoach Nico Kovac veränderte die Startelf gegenüber dem 4:0-Sieg gegen Kamerun auf einer Position: Vrsaljko begann anstelle von Sammir. Mexikos Trainer Miguel Herrera verzichtete im Vergleich zum 0:0 gegen Brasilien abermals auf Personalwechsel und schickte zum dritten Mal in Folge die selbe Startformation auf den Rasen.
Die Zuschauer in der Arena Pernambuco sahen eine umkämpfte Anfangsphase mit leichten optischen Vorteilen für Kroatien. Beide Teams scheuten zunächst das Risiko und versuchten, über den Ballbesitz in die Partie zu finden. Die erste Halbchance der Partie besaß Mexiko, als Herrera links im Strafraum einen weiten Diagonalball von Marquez nicht kontrollieren konnten (4.). Die Kovac-Schützlinge näherten sich erstmals durch Perisic dem mexikanischen Tor an, doch fand der beim VfL Wolfsburg aktive Kroate bei seinem Querpass im Strafraum keinen Abnehmer (12.). Insgesamt machten "die Feurigen" den aktiveren Eindruck, ehe "El Tri" etwas überraschend der Führung ganz nah kamen: Herrera zog aus knapp 20 Metern zentraler Position stramm ab – der Ball klatschte an den Querbalken des kroatischen Gehäuses (16.).
Ein Spiel auf mäßigem Niveau
"El Tri" kam nun besser in die Partie und hatte kurz darauf die nächste gute Möglichkeit: Peralta wurde rechts steil in den Strafraum geschickt, schoss frei vor Pletikosa aber rechts am Tor vorbei (20.). In der Folge fokussierten sich die Mittelamerikaner dann wieder auf die Defensivarbeit. Dort stand die von Routinier Marquez organisierte Verteidigungsreihe diszipliniert und verhinderte, dass Kroatien gefährlich in den Strafraum vordringen konnte. "Die Feurigen" zeigten sich zwar engagiert, doch fehlte es an Durchschlagskraft. Somit blieb es bei einem Distanzschuss von Pranjic (27.) und einem 20-Meter-Versuch von Perisic (28.). Weil auch den Mexikanern in der Offensive wenig Konstruktives gelang, verflachte die Partie zusehends – hüben wie drüben waren die Abwehrreichen dominant. Srna besaß mit einem Freistoß aus 22 Metern die letzte Möglichkeit des ersten Abschnitts, setzte die Kugel aber über den Querbalken. Somit ging es torlos in die Kabinen.
Gruppe A - 3. Spieltag
Beide Mannschaften begannen den zweiten Abschnitt ohne personelle Änderungen. Auch nach dem Wiederanpfiff machte "El Tri" seinem Ruf als unangenehm zu bespielende Mannschaft alle Ehre. Die Kovac-Schützlinge konnten sich gegen die kompakte Defensive der Mittelamerikaner kaum einmal durchsetzen. Einfache Ballverluste und fehlendes Tempo führten dazu, dass die mexikanische Abwehr kaum einmal in Verlegenheit geriet. Kroatien wirkte ratlos, Mexiko spielte die Partie souverän runter. Niko Kovac reagierte daher und brachte Kovacic für Vrsalko (58.). Auf der Gegenseite ersetzte Hernandez positionsgetreu dos Santos (63.).
Mexiko erhöht das Tempo - Marquez trifft
Kurz darauf rückte Schiedsrichter Ravshan Irmatov in den Mittelpunkt. Von der rechten Grundlinie bedient, nahm Guardado links im Strafraum die Kugel direkt und schoss dabei die nicht angelegte Hand von Srna an. Trotz heftiger Proteste ertönte vom Referee kein Elfmeterpfiff (64.). Bei der darauffolgenden Ecke verschätzte sich Pletikosa gewaltig, Corluka köpfte am zweiten Pfosten die Kugel von der Linie (65.). Kurz darauf machte der kroatische Keeper seinen Fehler aber wieder wett, als Pletikosa einen Aguilar-Schuss entschärfte (68.). Schließlich fiel dann aber doch der verdiente mexikanische Führungstreffer: Nach einer Herrera-Ecke stieg Marquez am Fünfmeterraum am höchsten und köpfte unten rechts ein (72.).
Drei Treffer, eine Rote Karte - die aufregende Schlussphase
Kroatien war nun gefordert und drängte auf den Ausgleich. Dabei entblößte die Kovac-Elf aber die Verteidigung, was Mexiko eiskalt bestrafte. Nach einem Tempogegenstoß passte Peralta rechts im Strafraum quer auf Guardado, der aus Nahdistanz die Kugel unter die Latte jagte (75.). Kroatien zeigte Moral und hatte Pech, dass Moreno einen Rebic-Schuss gerade noch von der Torlinie kratzte (79.). Drei Minuten darauf legte Mexiko gegen mittlerweile frustrierte Kovac-Schützlinge nach: Marquez verlängerte einen Eckball auf Hernandez, der am langen Pfosten ohne Probleme einnickte (82.).
Mit einer Teamleistung ins Achtelfinale: Mexiko feiert! getty
Perisic gelang fünf Minuten darauf nur noch Ergebniskosmetik: Von Rakitic per Hacke bedient, schoss der Außenspieler links im Sechszehner zum 1:3 ein. Rebic sorgte kurz darauf für den negativen Höhepunkt der Partie, als der zuvor Eingewechselte mit offener Sohle das Schienbein von Pena traf und von Schiedsrichter Ravshan Irmatov mit glatt Rot vom Platz geschickt wurde (90.). Nachdem Perisic per Seitfallzieher Ochoa noch einmal zu einer Glanzparade gezwungen hatte (90.+2), ertönte unter lauten mexikanischen Jubel nach vierminütiger Nachspielzeit der Schlusspfiff.
Brasilien trifft im Achtelfinale am Samstag um 18 Uhr (MESZ; LIVE! bei kicker.de) in Belo Horizonte auf Chile. Mexiko spielt am Sonntag um 18 Uhr (MESZ; LIVE! bei kicker.de) in Fortaleza gegen die Niederlande.