Nordirlands Trainer Michael O'Neill wechselte im Vergleich zum WM-Qualifikationsspiel gegen Tschechien (2:0) dreimal: Lafferty, McAuley und Hodson rückten für Hughes, Dallas und Washington in die Anfangself.
Deutschlands Nationaltrainer Joachim Löw nahm nach dem 6:0-Sieg gegen Norwegen im letzten WM-Qualifikationsspiel vier Wechsel vor: Boateng, der sein letztes Länderspiel beim 2:0-Hinspielsieg gegen Nordirland am 11. Oktober 2016 absolviert hatte, gab sein Comeback im Dress der Nationalmannschaft. Außerdem begannen Plattenhardt, Goretzka und Wagner. Nicht unter den ersten Elf waren dafür Rüdiger (Bank), Hector (Syndesmoseriss), Özil (Knieprobleme) und Werner (Blockade der Halswirbelmuskulatur und des Kiefergelenks).
Rudy trifft traumhaft
Die Partie begann perfekt für den Weltmeister: Rudy zog einfach mal aus der Distanz ab und setzte den Ball mit Hilfe des Innpfostens sehenswert ins rechte obere Toreck (2.). Im 22. Landerspiel war es der erste Treffer für den Neuzugang des FC Bayern. Das frühe Tor spielte Deutschland gegen einen tiefstehenden Gegner natürlich in die Karten. Nordirland versuchte sofort zu antworten, Hodsons abgefälschter Schuss verfehlte das Ziel (3.). Die Gäste hatten im ersten Durchgang alles im Griff und kontrollierten die Begegnung mit viel Ballbesitz. Wagner scheiterte aus kurzer Distanz an Nordirlands Keeper McGovern (5.) und traf einige Minuten später per Kopf nur den Pfosten (17.).
Wagner im dritten Anlauf
Die Länderspiele der DFB-Elf
Aber der Hoffenheimer Angreifer sollte zu seinem Treffer kommen: In der 21. Minute legte er sich den Ball selber vor und traf ins linke Toreck. Nach dem zweiten Treffer nahm den DFB-Elf etwas das Tempo raus, kontrollierte die Partie trotzdem zu jeder Zeit. Draxler per Volley (27.) und Hummels per Kopf (34.) hatten noch die Chancen auf weitere Treffer. Von den Gastgebern kam offensiv enttäuschend wenig, aber kurz vor der Pause bot sich mal eine gute Chance: Corry Evans setzte sich im Strafraum durch und scheiterte aus kurzer Distanz an ter Stegen (40.).
Nach der Pause hätte Deutschland fast sofort alles klargemacht, McGovern holte Müllers Kopfball aber stark aus dem rechten Eck (51.). Am Spiel hatte sich auch nach der Pause nichts geändert, die Löw-Schützlinge hatten alles im Griff. Nordirland riskierte im Laufe des Spielverlaufes zwar etwas mehr und ging früher drauf, jedoch sprangen auch so keine zwingenden Chancen für die Hausherren raus. Die Deutschen standen defensiv sehr stabil und ließen den Ball immer wieder gefällig durch die eigenen Reihen laufen. Aber Deutschland tat nicht mehr als unbedingt nötig.
Washington trifft die Latte - Kimmich vollstreckt
Die Partie plätscherte so dahin, vor beiden Toren passierte wenig. Kroos kam nach 69 Minuten mal frei zum Abschluss, verzog aber klar. Viele Gelegenheiten gab es nach der Pause nicht, eine ganz große hatten die Nordiren jedoch in der 77. Minute: Der eingewechselte Washington zog im Strafraum ab und traf die Latte. Wäre der reingegangen, hätte es noch eine spannende Schlussphase gegeben. So spielten es die Deutschen clever zu Ende, Kimmich legte kurz vor dem Ende sogar noch den dritten Treffer nach (86.). Immerhin kamen die Hausherren kurz vor dem Ende noch zum Ehrentreffer durch Magennis (90.+3). Damit qualifiziert sich der Titelverteidiger mit einem 3:1 (9. Sieg im 9. Spiel der aktuellen WM-Quali) direkt für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland.
Das letzte WM-Qualifikationspiel findet am Sonntag stand. Deutschland steht bereits als Gruppenerster fest und empfängt in Kaiserslautern Aserbaidschan. Nordirland ist sicher Zweiter und nimmt damit an den Play-offs teil, in Norwegen geht es also sportlich um nichts mehr.