Belgiens Nationaltrainer Roberto Martinez tauschte nach dem 2:0-Heimsieg gegen England zweimal Personal: Für die beiden Dortmunder Witsel und Meunier, die sich gegen die "Three Lions" jeweils eine Gelbsperre eingehandelt hatten, standen Dendoncker und Chadli in der Startelf. Mit Hazard verblieb ein Dortmunder im Aufgebot der "Roten Teufel".
Dänemark-Coach Kasper Hjulmand nahm drei Änderungen im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Island vor: Maehle, Höjbjerg und Wind starteten anstelle von Vestergaard, Stryger Larsen und Jensen.
Es war das "Finale" der Gruppe 2 in Liga A. Belgien befand sich in der Pole Position und brauchte ein Remis, um die Gruppe auf Platz 1 abzuschließen, Dänemark hätte mit einem Sieg noch vorbeiziehen können. Die "Roten Teufel" wollten überhaupt keinen Zweifel am eigenen Gruppensieg aufkommen lassen und starteten wie die Feuerwehr: Tielemans kam 21 Meter vor dem Tor etwas zufällig an den Ball, fackelte nicht lange und ließ Keeper Schmeichel mit seinem scharfen wie präzisen Flachschuss ins Leere fliegen (3.).
Wind bringt Dänemark zurück
Dänemark tat sich schwer gegen früh pressende und griffige Belgier und wurde erst nach einer guten Viertelstunde gefährlich - und wie: Eriksen nutzte seinen Platz, um Braithwaite rechts ins Spiel zu bringen. Weil dessen Abschluss vom grätschenden Vertonghen in die Strafraummitte abgefälscht wurde, kam Wind plötzlich frei an den Ball und köpfte aus gut fünf Metern rechts zum Ausgleich ein (17.). Die nächsten Minuten gehörten den Skandinaviern, doch Braithwaite vergab die große Chance aufs 2:1 frei vor Courtois (24.). Weil sich beide Defensivreihen in der Folge besser auf ihre Gegner einstellten, wurde es nur noch einmal vor der Pause gefährlich: Lukakus Kopfball aus sechs Metern flog allerdings knapp rechts vorbei (29.).
Nations League, 6. Spieltag - Gruppe A2
Den druckvolleren Start in den zweiten Durchgang erwischten die Dänen, Belgien wehrte sich mit taktischen Fouls, um den Spielfluss immer wieder zu unterbrechen. Das Mittel zeigte Wirkung - und plötzlich gingen die Hausherren wieder in Führung: Weil Tielemans einen Freistoß geistesgegenwärtig blitzschnell ausführte, hatte De Bruyne 20 Meter vor dem Tor Zeit und Raum, um Lukaku in Szene zu setzen. Dessen Abschluss hätte Schmeichel beinahe entschärft, doch vom Oberarm das Keepers flog der Ball schließlich in hohem Bogen über die Torlinie - Christensens versuchte Rettungstat kam zu spät (57.).
Courtois-Aussetzer hat keine Konsequenzen
Dänemark steckte noch nicht auf, bekam kurz darauf aber dennoch den Stecker gezogen. Denn als Hazard mit seiner Flanke von rechts Lukaku im Zentrum fand und dieser per Kopfball auf 3:1 stellte (69.), lösten sich die dänischen Hoffnungen auf den Gruppensieg im Nichts auf. Zwar bewiesen die Skandinavier Moral und spielten weiter nach vorne, mehr als ein von Courtois entschärfter Fallrückzieher von Braithwaite sprang bei den Angriffsbemühungen jedoch nicht heraus (81.). Abhilfe schaffte Courtois selbst, der einen Rückpass von Chadli unter dem Fuß durchrutschen ließ und den Ball aus dem Netz holen musste (86.). Doch nur wenige Sekunden später stellte De Bruyne den alten Abstand mit einem gefühlvollen Abschluss wieder her (87.). Dann war Schluss.
Somit ging Belgien wie im Hinspiel im September (2:0) siegreich aus dem Duell mit Dänemark hervor und zieht als Gruppensieger ins Finalturnier im Herbst 2021 ein. Bei der EURO im nächsten Juni trifft Belgien übrigens auf Russland, Finnland - und erneut Dänemark.