Heidenheims Coach Frank Schmidt konnte nach dem 0:2 bei Eintracht Braunschweig auf Rückkehrer Busch bauen, außerdem rückte Pick in die Startelf. Rittmüller und Sessa mussten zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Tim Walter musste nach dem 2:0 in Rostock auf Innenverteidiger David verzichten. An dessen Stelle debütierte Montero, ansonsten beließ es Hamburgs Coach bei der siegreichen Elf.
Es entstand vom Start weg eine muntere Partie, in der sich beide Teams offensivfreudig zeigten. Auf der einen Seite fehlte es Föhrenbach (7.) und Busch (7.) dabei noch an der nötigen Präzision, auf der anderen Stand nur der Heidenheimer Pfosten einer frühen Hamburger Führung durch Glatzel im Weg (8.). Es ging stets schnell zwischen beiden Strafräumen hin und her, wobei sich kein Team richtige Vorteile erspielen konnte.
Heidenheimer Doppelschlag - HSV verunsichert
2. bundesliga - 20. Spieltag
Erstmals gefährlich wurde es für Heuer Fernandes nach 20 Minuten, als er stark gegen Pick parierte. Kurz darauf war er jedoch geschlagen. Der FCH, der immer wieder mit hohen Bällen auf Zielspieler Kleindienst für Gefahr sorgte, kam über ebenjenen Stürmer vors Tor. Seine Flanke brachte dessen kongenialer Partner Thomalla gefährlich per Dropkick in den Strafraum, Beste drückte den Ball über die Linie (27.).
Ein Wirkungstreffer, wie sich zeigen sollte. Nur drei Minuten später hatte Busch auf der rechten Seite zu viel Platz. Weil weder Schonlau noch Heyer am zweiten Pfosten ins Kopfballduell mit Schöppner fanden, stand es binnen kürzester Zeit 2:0 für die Gastgeber. Dem HSV war fortan die Verunsicherung anzusehen, die Fehler im Spielaufbau häuften sich.
Kleindienst legt nach - Heidenheim verpasst die Entscheidung
Zunächst blieben diese Fehler unbestraft, allen voran nach einer Doppelchance durch Kleindienst und Pick hätte es längst 3:0 stehen müssen (37.), doch kurz vor der Pause fiel der verdiente Treffer doch noch. Kleindienst drehte sich fein um den unglücklichen Debütanten und traf mit einem platzierten Schuss ins linke Toreck (41.).
Walter wechselte nach einer desolaten ersten Halbzeit doppelt (Kittel und Benes für Dompé und Montero), doch zunächst sollte sich am Spielverlauf nichts ändern. Einziger Unterschied: Heidenheim ging deutlich fahrlässiger mit seinen Chancen um und verpasste es, bereits früh alles klar zu machen: Weder Beste (51.) noch Pick (63.) oder Sessa (68.) nutzten klare Chancen zur Vorentscheidung. Das sollte sich rächen.
Zugegeben, bis in die Schlussphase deutete nichts auf ein Aufbäumen der Hamburger hin: Der HSV wackelte weiter defensiv, in der Offensive herrschte nach Glatzels frühem Pfostentreffer in der ersten Hälfte gähnende Leere vor Müllers Tor.
HSV kommt eindrucksvoll zurück
Doch mit der ersten Chance sollte sich dies umgehend ändern. Nach 72 Minuten war es der eingewechselte Katterbach, der den ebenfalls eingewechselten Benes mitnahm. Dessen Flanke fand den dritten Joker im Bunde - Nemeth - der per Kopf ins Netz traf. Plötzlich erkannte der HSV, dass die Partie mitnichten gelaufen war. Zwar ergaben sich im Anschluss nur noch zwei weitere klare Chancen für die Rothosen - doch anders als die fahrlässigen Gastgeber wusste man die eiskalt auszunutzen. Erst traf Glatzel mustergültig aus der Drehung neben den linken Pfosten (79.), dann glich Jatta nicht minder schön mit links gar noch aus (88.).
Die sich bereits im Siegesglück wähnenden Heidenheimer empfangen nun am Sonntag Nürnberg (13.30 Uhr). Der HSV erwartet erwartet am Sonntag Bielefeld (13.30 Uhr).