Heidenheims Trainer Frank Schmidt musste im Nachholspiel des 25. Spieltags gegenüber dem 0:1 gegen Fürth am Karsamstag auf Geipl und Theuerkauf verzichten, die beide ihre fünfte Gelbe Karte bekommen hatten. Zudem saß Sessa zunächst auf der Bank. Dafür begannen Föhrenbach, Leipertz und Pick.
Auch Kiels Coach Ole Werner musste zuletzt nach 26 Tagen coronabedingter Pause ein 1:2 im Spitzenspiel gegen Bochum hinnehmen, auch er tauschte dreifach und setzte auf Dehm, Mees und Porath anstelle von Neumann, Reese und Hauptmann (alle Bank).
Heidenheim hatte sich einen interessanten Matchplan ausgedacht und überraschte Kiel im 4-2-3-1-System mit Thomalla im defensiven Mittelfeld an der Seite von Schöppner. Der Plan ging auf, denn Kiel fand in den ersten 45 Minuten weder über die Flügel noch im Zentrum den Weg in die gefährliche Zone und hatte so keinen einzige ernsthafte Möglichkeit im ersten Durchgang zu verzeichnen.
Heidenheim kontert, Kleindienst der Nutznießer
2. Bundesliga, 25. Spieltag
Besser machten es die Gastgeber und profitierten dabei - wie schon Bochum drei Tage zuvor - auch von Unkonzentriertheiten in der besten Defensive der Liga (24 Gegentreffer vor dem Spiel). Nach einer Ecke der Störche konterte Heidenheim im eigenen Stadion über Leipertz, der einen langen Diagonalball in den Strafraum zu Kleindienst brachte. Dehm war eigentlich dran, verteidigte aber schwach, sodass Kleindienst seinen achten Treffer im achten Spiel seit seiner Rückkehr aus Gent erzielen konnte (18.).
Nahezu im Gegenzug flammte kurz die Qualität von Bartels auf, seinen gefühlvollen Versuch klärte Müller aber relativ problemlos zur Ecke (19.). Doch Kiel hatte auch Glück, nicht noch höher in Rückstand zu geraten, doch Kleindiensts Kopfball klärte van den Bergh noch so eben auf der Linie (21.). Nach diesen turbulenten Minuten verflachte das Spiel bis zur Pause immer mehr, gefährlicher wirkte aber eher sogar der Gastgeber.
Kiels Wechsel bringen etwas Schwung - Leipertz verpasst Vorentscheidung
Da sich auch zu Beginn des zweiten Durchgang wenig an den Spielanteilen änderte, reagierte Kiels Trainer Werner und brachte Girth und Reese für Bartels und Porath (52.). Die Wechsel belebten das Offensivspiel der Störche, auch wenn zunächst Heidenheims Schöppner die erste Chance in Hälfte zwei hatte (57.). Wenig später tauchte Joker Girth vor Müller auf, prüfte diesen aber nicht wirklich (59.).
Kiel baute in der Folge mehr Druck auf, konnte Torhüter Müller aber weiterhin nicht wirklich prüfen, auf der anderen Seite verpasste Leipertz zweimal die Vorentscheidung (68., 73.).
Die Schlussphase gestalteten beide Teams offen, da auch Heidenheim weiterhin mitspielte. Doch Kiel fehlte es vorne bis zum Schlusspfiff an der nötigen Durchschlagskraft und Präzision im Abschluss, sodass mehr als eine Halbchance durch Mees (78.) und eine hektische Sequenz nach einem Standard im Heidenheimer Strafraum (90.) nicht mehr dabei herauskam.
Durch die zweite Niederlage in Folge bleibt Kiel bei 46 Zählern stehen, hat aber noch ein weiteres Nachholspiel in der Hinterhand. Heidenheim hat die ominöse 40-Punkte-Marke geknackt und steht bei 42 Zählern. Der FCH spielt am Sonntag (13.30) in Hannover. Die Kieler empfangen tags zuvor (13 Uhr) Jahn Regensburg.