Kölns Trainer Holger Stanislawski tauschte nach dem 1:0 gegen Ingolstadt viermal Personal: Hector, Jajalo, Clemens und Ishak starteten für Eichner, Strobl, Chihi (Muskelbündelriss) und Bigalke.
Braunschweigs Coach Torsten Lieberknecht änderte seine Startelf im Vergleich zum 2:1-Sieg beim FSV Frankfurt auf drei Positionen: Dogan (nach Adduktorenbeschwerden), Zhang und Vrancic spielten für Pfitzner, Boland (Grippe) und Gianluca Korte.
Zweimal Pfosten, einmal Traumtor
Die Geißböcke starteten sichtlich motiviert und bauten gleich zu Beginn viel Druck auf. Die Eintracht schien davon unbeeindruckt und startete überfallartige Konter: Nach einer Kopfballverlängerung von Ademi tauchte Kumbela frei vor FC-Torwart Horn auf. Aus spitzem Winkel donnerte der Stürmer die Kugel aber an den Außenpfosten (6.). Auch nach diesem Aufreger blieben die Rollen klar verteilt: Köln hatte viel Ballbesitz und machte das Spiel, Braunschweig stand kompakt, sicher und solide und lauerte auf schnelle Konterangriffe.
Nachdem es eine Viertelstunde in den Strafräumen ruhig geblieben war, wurde der BTSV offensiver und machte das Spiel sehr breit. So schickte Bohl den gestarteten Ademi bis an die Grundline. Dessen Flanke vom rechten Flügel verwertete Kumbela am Fünfmeterraumeck direkt. Der Ball nahm eine spektakuläre Flugkurve und rauschte in einer Bogenlampe zwischen FC-Torwart Horn und der Latte genau ins Tor (23.).
Postwendend die Antwort der Hausherren: Bröker behauptete den Ball am rechten Sechzehnereck gegen drei Gegner und donnerte das Spielgerät an den Pfosten (26.). Die Eintracht wurde nun vorsichtiger und stellte die Räume vor dem Strafraum engmaschig zu. Die Geißböcke rannten an und konnten den Abwehrbeton mit schnellen Vorstößen über Clemens und Hector ein ums andere Mal knacken. So kamen Ujah (32., 36.) und Bröker (33.) zu Großchancen.
Blitzstart nach der Pause: Clemens' Hammer passt!
Der 18. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel drängte der FC sofort wieder nach vorne und wurde prompt belohnt: Clemens zog aus 20 Metern frech ab. Theuerkauf fälschte den Ball wohl noch leicht ab, sodass die Kugel flatterte und mit hoher Geschwindikeit, relativ zentral im Tor einschlug (47.). Nach dem zweiten spektakulären Treffer gönnten sich beide Mannschaften eine kurze schöpferische Pause. Danach waren es erneut die Geißböcke, die mehr investierten und offensiver agierten.
Dabei zeigte sich Köln in der Vorwärtsbewegung sehr variabel: Ujah, Ishak, Clemens und Bröker tauschten immer wieder die Positionen und stifteten so Verwirrung bei den Löwen. Daraus resultierten Schussmöglichkeiten für Ishak (57., 58.) und Ujah (61.). In dieser Phase konnte Braunschweig nur noch selten für Entlastung sorgen. Zaghafte Offensivbemühungen wurden schon früh durch Fehlpässe zerstört.
Pfitzner scheitert an seinen Nerven und an Horn
"Ich war's": Kölns Christian Clemens (re.) wird von seinen Team-Kollegen für sein Tor gefeiert. Getty Images
So legte Stanislawski mit einem schnellen Flügelspieler nach und brachte Royer (67.), Lieberknecht brachte Pfitzner, um Löcher im Mittelfeld zu stopfen (68.). Auf dem Silbertablett bekam die Eintracht dann die Chance zur erneuten Führung serviert: Maroh ließ Ademi im Strafraum über die Klinge springen. Schiedsrichter Dr. Felix Brych entschied auf Elfmeter (77.). Pfitzner trat an und scheiterte mit einem schlecht platzierten, halbhohen Schuss auf das linke Eck an Horn, der den Ball sogar sicher hielt (78.).
Ujah und Bicakcic schreiben Last-Minute-Krimi
In der Schlussphase war nun also alles offen. Die Geißböcke agierten weiter mit hochgeklapptem Visier und drängten auf die Führung. Nach einer Ecke war es dann soweit: Matuschyk zirkelte das Leder nach innen, wo sich Ujah im Luftkampf gegen zwei Braunschweiger durchsetzte und aus sechs Metern zum 2:1 einköpfte (88.). Köln hatte den Sieg zum Greifen nahe, doch die Eintracht schlug in der Nachspielzeit im Stile eines Aufstieg-Anwärters zurück: Theuerkauf trat eine Ecke von rechts in die Spielertraube vor dem Tor. Dort landete das Spielgerät auf dem Fuß von Bicakcic, der aus sieben Metern zum 2:2-Endstand einschob (90.+1).
Für den 1. FC Köln geht es am Freitag (18 Uhr) beim SV Sandhausen weiter, Braunschweig hat am Montag (20.15 Uhr) Union Berlin zu Gast.