Magdeburgs Trainer Christian Titz nahm im Vergleich zum 0:1 in Paderborn zwei Änderungen vor - einmal zwangsläufig wegen der Gelb-Roten Karte von Lawrence, einmal freiwillig: Für den gesperrten Innenverteidiger rückte Piccini in die Startelf. Dazu ersetzte Bockhorn Ito (Bank). Damit standen beide Spieler, die die Gastgeber am Dienstag unter Vertrag nahmen, von Beginn an auf dem Platz.
Fürths Coach Marc Schneider wechselte nach dem 2:2 gegen St. Pauli einmal: Für Asta (nicht im Kader) startete Mhamdi als Rechtsverteidiger. Der 19-jährige Neuzugang von Viktoria Köln feierte sein Zweitliga-Startelf-Debüt.
Magdeburg verpasst die frühe Führung
Der 8. Spieltag
Dass die Hausherren seit dem 2. Spieltag auf einen Sieg warten, ließen sie sich in der Anfangsphase nicht anmerken. Der FCM ging früh drauf, verpasste aber den Blitzstart: Nach Condés scharf getretener Freistoßflanke verfehlten Krempicki und Piccini nur um Zentimeter den Ball - letztendlich flog die Kugel nur knapp am linken Pfosten vorbei (4.).
Für eine lange Zeit sollte das aber die einzige Möglichkeit bleiben, weil die Magdeburger keine Lösungen gegen die engmaschige Fürth-Defensive fanden. Die Gäste, die sich in der Anfangsphase kaum vom hohen Pressing befreiten, gestalteten die Partie nach gut 20 Minuten etwas ausgeglichener. Außer einer Rettungsaktion von Linde, als er kurz vor Schuler mit einer Hand an den Ball kam (26.), passierte in den Strafräumen wenig.
Michalski kontert Piccini
Als vieles schon auf ein torloses Remis zur Pause hindeutete, schlug Magdeburg zu. Linde ließ einen strammen Kwarteng-Schuss ins Zentrum abklatschen, wo Piccini am schnellsten reagierte und zur Führung einschob (38.) - damit traf der Verteidiger gleich in seinem ersten Spiel. Lange hielt die Freude aber nicht, da Fürth durch Michalskis Kopfballtreffer nach einem Eckball postwendend antwortete (42.) - mit dem 1:1 ging es in die Kabinen.
In Durchgang zwei veränderten die Franken ein wenig ihre Ausrichtung: Die Spielvereinigung ging früher drauf. Doch die Hausherren befreiten sich immer wieder spielerisch, sodass die Maßnahme keine Wirkung zeigte. Da dem Aufsteiger aber weiterhin im letzten Drittel wenig einfiel, mussten beide Torhüter kaum eingreifen. Erst nach der Einwechslung von Ito (62.) nahm das Spiel nochmal Fahrt auf. Der Japaner tanzte kurz nach seiner Hereinnahme Mhamdi aus, scheiterte dann aber an Linde (66.).
Kwarteng trifft ins Kreuzeck
Anschließend bekam auch Michalski den dribbelstarken Joker zu spüren. Der Außenbahnspieler ließ den Torschützen stehen und bediente Condé, der aber nur die Latte traf (73.). Der FCM belohnte sich eine lange Zeit nicht für den hohen Aufwand, den er betrieb, bis Kwarteng genauer zielte als sein Kapitän. Der 24-Jährige versetzte die MDCC-Arena mit seinem Treffer ins rechte Kreuzeck in Ekstase (86.) - vorausgegangen war wieder ein Dribbling von Ito.
Die ballsicheren Hausherren brachten die Führung clever über die Zeit und feierten den ersten Zweitliga-Heimsieg seit Ende April 2019 - damals wie in der Gegenwart bezwang der FCM Fürth mit 2:1. Die Spielvereinigung hingegen wartet damit weiterhin auf den ersten Erfolg unter Neu-Coach Schneider und rutscht durch das Remis von Braunschweig in Hannover am gestrigen Samstag auf den letzten Platz ab.
Wie geht es für beide Teams weiter? Magdeburg gastiert am Samstag (13 Uhr) in Rostock. Fürth empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) Paderborn.