In der verkorksten ersten Halbzeit drohte der Vasic-Elf eine Bruchlandung, doch nach dem tollen Kraftakt in der zweiten Hälfte wurden die Schweinfurter überschwänglich gefeiert. Nur die Tabellenführung wurde zu früh bejubelt - Elversberg bleibt dank der besseren Tordifferenz an der Spitze.
Die schnelle 2:0-Führung schien die Entenmann-Truppe zu lähmen. Ohne Mumm und Mut tat der VfR zu wenig für die Offensive. Nur Libero Sascha Theres prüfte mit Scharfschüssen Keeper Ralf Scherbaum, der nach seinem Patzer beim 0:1 zur gewohnten Sicherheit zurückfand. Die Hereinnahme von Coulibaly als Konterstürmer erwies sich als Flop. Auch die anderen VfR-Stürmer konnten sich nie entscheidend durchsetzen.
Ideenlos und ohne Spritzigkeit agierten die Schweinfurter nur in Halbzeit eins. Die Abwehr passte sich dem Niveau an und erleichterte den Aalenern das Toreschießen. Okic vollendete mühelos nach Müllers Flanke, nachdem sich Keeper Scherbaum und Gröger irritiert hatten. Zum 0:2 köpfte Hillebrand unbehelligt einen Okic-Eckball ein. Sonst war von Aalens Stürmern allerdings nicht viel zu sehen.
Kein Durchkommen gab es auch für Schweinfurts Offensiv-Reihe. Bezeichnenderweise war es Verteidiger Dirk Dorbath, der mit einem wuchtigen Kopfballtor gleich nach Wiederbeginn die Initialzündung für die Aufholjagd gab. Mit Galuschka als zweiter Angriffsspitze drehte Schweinfurt nun auf. Bis zur 76. Minute hatte Aalen noch alles im Griff, ein Verdienst von Libero Theres und Abräumer Thiel, der Sprecakovic und Co. oft alleine stoppte. Erst Josef Tumas kurioses Kopfballtor, mit dem Rücken zum Tor stehend erzielt, leitete die Wende ein, die Jürgen Hein gegen die nun verunsicherte VfR-Abwehr perfekt machte.
Peter Rost