Union-Coach Urs Fischer nahm nach dem 1:1-Remis in Mönchengladbach zwei Änderungen an der Offensive seiner Mannschaft vor: Bülter und Awoniyi (beide Bank) wurden von Ingvartsen und Startelf-Debütant Kruse vertreten.
Der neue Mainzer Trainer Jan-Moritz Lichte tauschte im Vergleich zur 1:4-Niederlage gegen Aufsteiger Stuttgart dreimal Personal: Statt Baku (Abgang nach Wolfsburg), Niakhaté (Gelb-Rot-Sperre) und Barreiro (Bank) standen Hack, Mwene und Kunde von Beginn an auf dem Rasen.
Kruses erstes Tor für Union
Die Hausherren, schon in der ersten Minute von einem Hack-Fehlpass eingeladen, erwischten den besseren Start. Lenz gab aus der Distanz den ersten Abschluss ab (12.), eine Zeigerumdrehung später klingelte es bereits im Mainzer Kasten: Andrich spielte rechts Becker durch, dessen Flanke am zweiten Pfosten Kruse einköpfte - erster Treffer im neuen Trikot (13.).
Nach dem verdienten Führungstreffer ging es kurze Zeit hin und her, dann übernahm Berlin die Kontrolle über eine erste Hälfte, in der die Gäste lange Zeit keinen Abschluss abgaben. Union setzte die Offensivspieler des FSV schon bei der Ballannahme effektiv unter Druck - und schaltete gefährlich um: erneut über Becker und Kruse, der bei dieser Flanke des Rechtsaußen allerdings einen halben Schritt zu spät kam (27.).
Friedrich resolut gegen Quaison
Auch der aufgerückte Schlotterbeck verpasste aus spitzem Winkel den zweiten Treffer, der sich wesentlich mehr anbahnte als ein Mainzer Ausgleich. Erst in der 38. Minute verbuchte Mateta durch seinen Kopfball, der Luthes Kasten weit verfehlte, statistisch gesehen den ersten Mainzer Abschluss. Gefährlich wäre es möglicherweise nach Boetius' Steilpass auf Quaison geworden, Friedrich grätschte den Schweden aber resolut ab (43.).
Bundesliga, 3. Spieltag
Hack verhinderte direkt nach Wiederbeginn gegen Ingvartsen möglicherweise einen Berliner Blitzstart (46.) - schob das Mainzer Unheil aber nur auf. Nach einer Flanke von Trimmel ließ diesmal Mwene Ingvartsen im Strafraum viel zu viel Platz - freistehend traf der Linksfuß zum 2:0 ins lange Eck (49.).
Pohjanpalo benötigt 35 Sekunden
Wütende Mainzer Angriffe versandeten rasch - Schlotterbeck stoppte den durchgebrochenen Mateta (53.) -, dann verlief das Spiel wieder in die gewohnte Richtung. Diesmal schlugen die Eisernen nach einem ruhenden Ball zu, Trimmel fand den Kopf des einlaufenden Friedrich - 3:0 (63.).
Eine Minute später - 35 Sekunden nach seiner Einwechslung - erzielte nach Kruse auch Pohjanpalo sein Premieren-Tor: Eine abgefälschte Flanke traf die Leihgabe aus Leverkusen zunächst nicht voll, durfte aus wenigen Metern aber nachsetzen. Erstmals schoss Union in einem Bundesliga-Spiel vier Tore (64.).
Die defensiv sehr konzentrierten Hausherren spielten ihren Stiefel bis zum Ende runter, wollten dem desolaten FSV, der mit drei Niederlagen in die Saison startet, den Ehrentreffer nicht gönnen. Im letzten Drittel verpasste Pohjanpalo den Doppelpack und das 5:0 per Flugkopfball, Zentner parierte aus kurzer Distanz stark (81.).
Mainz hat nach der Länderspielpause am 17. Oktober (15.30 Uhr) Bayer Leverkusen zu Gast, Union tritt tags darauf (18 Uhr) auf Schalke an.