Union-Coach Urs Fischer überraschte nach dem 2:1-Sieg gegen Dortmund mit einem Wechsel auf der Torhüterposition: Karius begann anstelle von Luthe, der sich auf die Bank setzte. Ferner tauschte Fischer zwei weitere Male: Andrich kehrte nach seiner Rot-Sperre in der Bundesliga zurück und ersetzte Griesbeck (Bank), zudem begann Endo anstelle von Bülter (Bank).
Paderborns Trainer Steffen Baumgart sah nach dem 1:0-Erfolg über den VfL Osnabrück drei Tage zuvor keinen Grund, etwas an der Startformation zu verändern.
Baumgart wurde prompt darin bestätigt, derselben Elf zu vertrauen: Bereits in der 3. Spielminute ging es bei den Ostwestfalen über den rechten Flügel schnell, Dörflers Flanke traf Srbeny nicht richtig, die Kugel ging daraufhin an den zweiten Pfosten - wo Michel den Ball über die Linie schob.
SCP legt schnell los - Prömel antwortet prompt
Union wusste in der Anfangsphase in der Offensive allerdings ebenfalls zu gefallen. Auch bei den Köpenickern ging es über rechts bis zum Torerfolg: Becker spielte scharf an den Fünfer, der Ball sprang etwas glücklich zu Prömel, der aus wenigen Metern die schnelle Antwort für die Eisernen fand und zum 1:1 vollstreckte (6.).
DFB-Pokal, 2. Runde
Die Begegnung auf Augenhöhe blieb weiter temporeich, was auch an nach vorne spielstarken Ostwestfalen lag. Aber auch Union kam häufig über die Flügel, über die quirligen Becker und Endo zu Hereingaben. Gefährlicher wirkten aber die Gäste, die zuweilen zielstrebiger kombinierten.
Über Standards sorgte der SCP ebenfalls für Gefahr, eine Ecke brachte in der 31. Minute erneut die Paderborner Führung: Michel ließ am ersten Pfosten durch, Karius parierte den verdeckten Schuss von Ingelsson zunächst sehr stark, doch den Abpraller verwandelte Srbeny.
Michel tunnelt Karius
Für die Eisernen sollte es vor der Pause sogar noch schlimmer kommen: Nach einer Union-Ecke drückte der SCP wieder auf das Gaspedal, Führich marschierte durch das Mittelfeld und schickte Michel, der seinen zweiten Treffer des Tages erzielte, indem er Karius tunnelte (36.).
Beide Trainer änderten mit Wiederanpfiff zunächst weder taktisch noch personell etwas, der Zweitligist legte auch offensiv wieder besser los. Ingelssons Schuss aus zentraler Position konnte Karius aber gut zur Ecke abwehren (47.).
Dörfler kommt zu Fall - Pechvogel Hünemeier
Nach und nach wurden die Gäste aber passiver, die Eisernen trauten sich wieder mehr zu und kamen zu weiteren Hereingaben. Dennoch kam der Anschlusstreffer für Union etwas überraschend: Dörfler wurde mit Ball von Endo zu Fall gebracht, Schiedsrichter Frank Willenborg ließ aber weiterlaufen. Die Gastgeber spielten es schnell über links, wo Dörfler im Anschluss fehlte. Lenz brachte die Flanke scharf nach innen, wo Hünemeier die Kugel ins eigene Netz beförderte (57.).
Im Anschluss entwickelte sich wieder der offene Schlagabtausch aus Hälfte eins, ohne, dass nennenswerte Torchancen dabei entstanden. Die größte Gelegenheit hatte ein zunehmend überlegeneres Union Berlin über Prömel, der nach einem schönen Angriff aus 16 Metern nur den Querbalken traf (71.).
Es war der Auftakt für eine packende Schlussphase, kurz darauf scheiterten der eingewechselte Bülter (73.) und erneut Prömel (74.) an Zingerle. Union rannte weiter an, Fischer brachte in Gießelmann, Ryerson und Gogia weitere frische Kräfte, doch der SCP hielt gut dagegen und hielt Union weitestgehend vom eigenen Tor fern.
Awoniyi trifft mit dem Schlusspfiff den Pfosten
Bereits in der vierminütigen Nachspielzeit ergab sich noch die Großchance für Union, zumindest die Verlängerung zu erreichen: Awoniyi leitete eine Hereingabe von Bülter aber in der letzten Aktion des Spiels an den Innenpfosten, wenig später war Schluss.
Damit verlor Union Berlin seit dem ersten Spieltag wieder ein Heimspiel und musste sich wieder einmal früh aus dem DFB-Pokal verabschieden: In den vergangenen vier Jahren war dreimal bereits nach Runde zwei Schluss. Anders sieht es bei den Ostwestfalen aus, die zum dritten Mal innerhalb der vergangenen vier Jahre mindestens das Achtelfinale erreichen und sich erfolgreich aus dem Kalenderjahr verabschiedeten.
Union Berlin ist im kommenden Jahr am Samstag, den 2. Januar (15.30 Uhr), in Bremen zu Gast. Paderborn ist am Montag, den 4. Januar (20.30 Uhr), in Düsseldorf gefordert.