Taktisch liefen beide Mannschaften in einem 4-2-3-1 auf und ähnelten sich zunächst auch sonst in ihrer Spielanlage. Hüben wie drüben wurde der Vorwärtsgang eingelegt, sodass sich vom Anpfiff weg ein rasantes Spiel entwickelte. Das Tempo war recht hoch, die Fehlpassquote allerdings auch.
Potsdam wirkte anfangs einen Tick besser, doch dann foulte Elsig im eigenen Sechzehner Freigang. Den fälligen Strafstoß verwandelte Feiersinger, Tochter des ehemaligen Bundesliga-Profis Wolfgang (57 Bundesligaspiele für Borussia Dortmund), sicher im linken unteren Eck zur frühen Frankfurter Führung (6.).
Die Freude darüber währte jedoch nicht allzu lange, da FFC-Schlussfrau Haeberlin bei einem Steilpass auf Prasnikar ihren Kasten unnötigerweise verließ und die Slowenin dies prompt mit dem Ausgleich zum 1:1 bestrafte (14.). Die hessische Antwort ließ jedoch wiederum nicht lange auf sich warten, denn nur drei Minuten später schlug Reuteler einen Freistoß von rechts präzise zu Freigang, die sich wunderbar hochschraubte und ihr Team per Kopf abermals in Führung brachte - 2:1 (17.).
Nach dieser flotten Anfangsphase ließ das Niveau der Partie nach, auch weil Frankfurt zusehends auf Verwaltung schaltete und nicht mehr viel nach vorne investierte. Anders die Turbinen, die es versuchten, anrannten und zu viel Ballbesitz kamen, daraus aber kein Kapital schlugen. So blieb es bei der knappen Pausenführung aus Sicht der Gastgeberinnen.
Turbine läuft nach dem Seitenwechsel heiß
Freude pur: Die Potsdamerinnen Elsig, Schwalm und Prasnikar (v.l.) bejubeln einen ihrer Treffer. imago images
Potsdams Trainer Matthias Rudolph hatte im Vorfeld der Partie darauf hingewiesen, dass sich die Frankfurterinnen nach den Abgängen von Groenen und Prießen in der Innenverteidigung neu hatten aufstellen müssen. Dass es im Abwehrzentrum des FFC noch nicht ganz stimmt, zeigte sich dann auch kurz nach dem Seitenwechsel: Nachdem Pawollek an Fischer gescheitert war und Feiersinger den Abstauber per Kopf neben das Tor gesetzt hatte (49.), spielte Elsig einen feinen Pass in die Tiefe auf Prasnikar, die viel zu viel Raum hatte und diesen prompt zum 2:2 nutzte (50.).
Der Ausgleich der Brandenburgerinnen war verdient, keine Frage. Potsdam hatte mehr investiert und war nun drauf und dran, selbst in Führung zu gehen. Durchgang zwei gehörte den Gästen, die besser in den Zweikämpfen waren, allgemein etwas wacher wirkten und den Takt vorgaben. Die nächste Chance hatte allerdings der FFC: Reuteler scheiterte mit ihrem 15-Meter-Schuss an Fischer (58.).
Frankfurt fing sich nach einer Stunde wieder - und gestaltete die Begegnung fortan offener. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel zweier ebenbürtiger Teams - ein Treffer lag in der Luft und war beiden zuzutrauen. Dieser fiel dann auch nach einem ruhenden Ball: Nach einer Freistoßflanke von links landete der Ball bei Reuteler, die zwar noch am rechten Pfosten scheiterte, doch dann staubte die kurz zuvor eingewechselte Martinez zum 3:2 ab (81.).
Potsdam zeigte sich von dem neuerlichen Rückschlag nicht geschockt, drängte vielmehr nun vehement auf den erneuten Ausgleich. Weil die eingewechselte Weidauer aber gleich zweimal an FFC-Torfrau Heaberlin scheiterte (83./89.), kam es nicht dazu. So startete der FFC mit einem Sieg in die neue Spielzeit und kann am kommenden Freitag etwas beruhigter zum FC Bayern reisen (19.15 Uhr). Am Sonntag darauf empfängt Potsdam den FF USV Jena (14 Uhr).