Mainz-Coach Martin Schmidt wechselte nach dem 2:1 in Bremen zweimal: Bell und De Blasis begannen für Bungert (nicht im Kader) und Clemens (Bank).
Leverkusens Trainer Roger Schmidt nahm im Vergleich zum 0:0 gegen Augsburg gleich vier Wechsel vor: Toprak, Mehmedi, Brandt und Pohjanpalo rückten für Tah, Volland (beide Bank), Calhanoglu und Bender (beide nicht im Kader) in die Startelf.
Es wurde von der ersten Minute an klar: Beide Teams wollten Offensivfußball spielen. Erste Torannäherungen des Leverkusener Mehmedi (4.) und vom Mainzer Öztunali (8.) blieben jedoch ungefährlich. Nach neun Minuten gab es dann einen Schreckmoment für die Hausherren, Balogun musste mit einer Leistenverletzung vom Feld - ihn ersetzte Hack. Aber die 05er zeigten sich davon unbeeindruckt, Bussmann prüfte Leno mit einem satten Schuss (11.). Die Leverkusener waren offensiv bemüht, mehr als ein ungefährlicher Freistoß von Wendell (12.) und einem Distanzschuss von Henrichs (24.) sprang aber zunächst nicht heraus.
Nach einer etwas ruhigeren Phase, nahm die Partie nach einer halben Stunde wieder so richtig Fahrt auf. Die Mainzer legten großen Wert darauf, nach Ballverlusten der Werkself blitzschnell umzuschalten. Nach einem Konter war Cordoba rechts durch, suchte aber selbst den Abschluss und übersah den völlig freien De Blasis (29.).
Furiose fünf Minuten in Mainz
1. Liga, 5. Spieltag
Doch nur zwei Zeigerumdrehungen später spielten die Rheinhessen einen Gegenstoß besser zu Ende: Öztunali lief auf dem rechten Flügel Wendell davon und legte quer auf Malli, der nur noch einschieben musste - 1:0. Die Reaktion der Gäste? Der Ausgleich! Eine Minute nach dem Gegentreffer fand Aranguiz Chicharito im Sechzehner, auch weil sich Bell verschätzte. Der Stürmer nahm den Ball toll an und vollstreckte eiskalt. Aber der Innenverteidiger machte seinen Stellungsfehler wieder gut: Eine Malli-Ecke kam in den Fünfer zu Bell durch, das Leder prallte von seinem Schienbein ins Tor (36.). Nach diesen furiosen fünf Minuten beruhigte sich die Begegnung wieder und es fielen bis zur Pause keine Tore mehr.
Kießling gleich voll mit dabei
Leverkusen kam mit Tah für Dragovic sehr druckvoll aus der Kabine. Nach 49 Minuten hatte Pohjanpalo die Führung auf dem Kopf, konnte das Leder aber völlig freistehend nicht richtig drücken. Mainz stand nun tief in der eigenen Hälfte. Bayer-Coach Roger Schmidt brachte nach einer Stunde frischen Wind für die Offensive, Volland ersetzte den unauffälligen Pohjanpalo (60.) und Kießling kam für Mehmedi (65.). Und der Stürmer war gleich voll mit dabei: Der 32-Jährige bediente Chicharito, der zog sofort ab. Der Abschluss wurde von Hack unhaltbar vor Lössl abgefälscht - 2:2 (67.).
Dreifacher Chicharito setzt den Schlusspunkt
Augen zu und durch: Leverkusens Benjamin Henrichs gegen den Mainzer Pablo De Blasis (re.). imago
Die Partie war völlig offen, beide Teams spielten weiter munter nach vorne. Die Zweikämpfe waren sehr intensiv geführt, keine Mannschaft gab nur einen Zentimeter nach. Chicharito hätte beinahe seinen dritten Treffer markiert, nur der Pfosten stand im Weg. Aber der Angreifer sollte noch eine Chance bekommen - und die nutzte er. Tah chippte den Ball in den Strafraum, dort lauerte der Stürmer und drückte den Ball per Kopf an Lössl vorbei ins Tor. Was für ein Kraftakt von Leverkusen, das dank einer starken zweiten Hälfte alle drei Punkte aus Mainz mitnahm.
Mainz ist am Donnerstag (17 Uhr) in der Europa League bei Qäbälä zu Gast, in der Liga geht es für die Nullfünfer am Sonntag (15.30 Uhr) zum VfL Wolfsburg. Leverkusen gastiert am Dienstag (20.45 Uhr) in der Champions League beim AS Monaco, in der Liga empfängt Bayer am Samstag (18.30 Uhr) Borussia Dortmund.