Mainz-Coach Martin Schmidt nahm im Vergleich zum 0:0 beim Hamburger SV zwei Veränderungen in seiner Startelf vor: Latza und Muto (beide Bank) wurden durch Frei und Bojan ersetzt.
Frankfurts Trainer Niko Kovac tauschte nach der 0:2-Heimniederlage gegen Wolfsburg drei Startelf-Akteure: Varela, Rebic (beide Bank) und Stendera (Knieprobleme, nicht im Kader) wurden durch Abraham (zurück nach Gelbsperre), Barkok und Seferovic ersetzt. Letztgenannter bildete mit Hrgota eine Doppelspitze vor den zwei Offensiven Fabian und Barkok.
Erste Chancen für Mainz
Von Kovac' offensiver Ausrichtung war allerdings zunächst wenig zu sehen. Denn Mainz begann mit Schwung und erspielte sich gleich die ersten Torannäherungen: De Blasis stahl sich bei einem Einwurf im Rücken der Frankfurter Defensive davon, sein Querpass von der Grundlinie fand jedoch keinen Abnehmer (1.). Kurz danach flog Balogun nach einer Ecke knapp am Ball vorbei (10.).
Danach kam auch Frankfurt zu seiner ersten Möglichkeit. Hrgota steckte auf den an der Strafraumkante startenden Seferovic durch, dessen Flachschuss Huth stark parierte. Den zweiten Versuch setzte Barkok über den Kasten (11.).
Gastgeber bleiben am Drücker
Von Frankfurts Doppelchance ließ sich Mainz aber nicht beeindrucken. Die Rheinhessen waren immer wieder bemüht, mit schnellen Vertikalpässen und Seitenverlagerungen die Frankfurter Hintermannschaft in Verlegenheit zu bringen und beschleunigte das Tempo im Angriffsdrittel. Allerdings fehlte es der Schmidt-Elf an der nötigen Durchschlagskraft und Zielstrebigkeit. De Blasis (14.) und Frei (20.) verfehlten das Ziel. Hradecky parierte die Schüsse von Cordoba (22.) und Donati (35.).
Kalte Dusche für Mainz: Hrgota trifft
Bundesliga, 33. Spieltag
Frankfurt, das zu diesem Zeitpunkt weniger Torschüsse zu verzeichnen hatte (2:8), dafür aber die deutlich bessere Zweikampfquote vorwies (65 Prozent), fand bis kurz vor die Pause nur selten den Weg nach vorne - schlug dann aber eiskalt zu: Barkok flankte aus der Tiefe und fand am zweiten Pfosten Hrgota, dem Donati viel zu viel Raum ließ. Frankfurts Stürmer nahm den Ball mit der Brust an und traf dann aus spitzem Winkel zum 1:0 für die Gäste (42.).
Huth schießt Seferovic an
Schmidt reagierte zur Pause auf den Rückstand und beorderte mit Muto eine zweite Spitze auf den Rasen. Doch gefährlich blieb zunächst nur Frankfurt. Hrgota wusste einen Stellungsfehler von Bell erst nicht auszunutzen (48.), zwei Minuten später lag der Ball aber doch im Tor: Balogun tauchte unter einer Flanke hindurch, Huth wehrte Hrgotas Kopfball noch stark ab, schoss dann aber die Hand von Seferovic an, von der die Kugel ins Tor prallte (50.).
Doppelschlag bringt Mainz zurück
Mainz schien für einige Momente mausetot, auch in der mit 34.000 Zuschauern ausverkauften Arena machte sich eine Schockstarre breit, die erst wieder Gbamin (Hradecky hielt) durchbrach (58.). Kurz darauf keimte noch größere Hoffnung auf: Cordoba wurde in stark abseitsverdächtiger Position angespielt, hatte plötzlich freie Bahn und vollendete mit einem wuchtigen Schuss zum 1:2 (60.). Und nur zwei Minuten später verwandelte Bell das Mainzer Stadion in ein Tollhaus: Einen Brosinski-Freistoß aus dem Halbfeld nickte der Innenverteidiger mit einem Aufsetzer vorbei an Hradecky ins lange Eck zum 2:2 (62.).
Muto macht den Wahnsinn perfekt
Nun drängte Mainz mit viel Elan auf das dritte Tor, Frankfurt sah sich nun wie zu Beginn des ersten Durchgangs tief in die eigene Hälfte gedrängt - konnte sein Tor diesmal aber nicht sauber halten. Denn Muto machte mit einem Kopfball zum 3:2 den Mainzer Wahnsinn perfekt. Der Japaner setzte sich im Kopfballduell mit Hector, der sich plötzlich gegen zwei Gegenspieler behaupten musste, durch und traf zur vielumjubelten Führung. In der Nachspielzeit setzte De Blasis vom Elfmeterpunkt (Hector hatte Muto gefoult) den Schlusspunkt zum 4:2. Damit stand aufgrund der deutlich besseren Tordifferenz gegenüber dem Hamburger SV und dem 1:1 von Wolfsburg gegen Mönchengladbach fest, dass die Mainzer so wie gerettet sind und höchstwahrscheinlich auch in der kommenden Saison in der Bundesliga spielen.
Die Mainzer reisen am nächsten Samstag (15.30 Uhr) zum letzten Saisonspiel nach Köln, die Eintracht empfängt zur gleichen Zeit RB Leipzig.