Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß nahm nach dem 3:3 in der Europa League gegen Molde in Villarreal zwei Wechsel vor: Grillitsch und Kaderabek starteten für Vogt (Gelbsperre) und Gacinovic (gegen Molde umgeknickt). Insgesamt plagten die TSG große Verletzungssorgen, viele Spieler fielen aus. Auf der Bank saßen neben Keeper Pentke nur sechs Feldspieler - unter ihnen immerhin der zuletzt angeschlagene Torjäger Kramaric.
Auch Bremens Trainer Florian Kohfeldt wechselte im Vergleich zum 0:0 gegen Freiburg doppelt: Agu und Bittencourt rückten für Augustinsson (angeschlagen) und Schmid (Bank) in die Startelf.
Bebous Tor zählt doch
Es war zunächst eine Partie auf Augenhöhe, in der sich viel im Mittelfeld abspielte. Die erste Chance der Partie verbuchte die TSG, doch Baumgartner machte aus seiner guten Abschlussposition zu wenig (12.). Beide Mannschaften konzentrierten sich auf eine sichere Defensive und wollten dann spielerisch nach vorne kommen. Das gelang Hoffenheim besser - wie in Minute 26, als Samassekou einen tollen Ball auf Bebou spielte, der die Kugel vorbei an Pavlenka ins rechte Eck schob. Zunächst ging die Fahne hoch, doch nach VAR-Eingriff war klar: Toprak hob das Abseits auf, das Tor zählte.
Baumgartner wird nicht angegriffen
In der Folge bekamen die Werderaner von den Gastgebern mehr Ballbesitz, wussten damit allerdings wenig anzufangen. Die Offensivbemühungen des SVW waren viel zu harmlos. Das führte dazu, dass in Durchgang eins keine Torchance zu verbuchen war. Und auch die Defensive, dieses Jahr eigentlich stabil bei Bremen, funktionierte in Hälfte eins nicht so sicher wie sonst. Denn kurz vor der Pause ließen die Norddeutschen Baumgartner ungehindert durchlaufen - und der Österreicher spitzelte die Kugel vorbei an Pavlenka zum 2:0-Pausenstand (44.).
Dabbur stellt früh auf 3:0
Werder kam mit Schmid für Veljkovic aus der Kabine und stellte auf Viererkette um. Doch alles, was sich Bremen in der Pause vorgenommen hatte, war in Minute 49 Geschichte: Bebou entwischte Friedl und fand im Strafraum Dabbur, der drehte sich und vollendete ins linke Eck. Toprak sah hier einmal mehr nicht gut aus.
Rutters Premierentor
Das frühe Tor nach der Pause entschied die Partie endgültig. Wenngleich Kohfeldt zwar noch einmal einzuwirkgen versuchte und unter anderem Angreifer Füllkrug brachte, war es für die Bremer ein gebrauchter Tag, in der Offensive ging gar nichts - am Ende stand keine einzige Torchance für den SVW zu Buche. Die TSG machte nun auch nicht mehr, als sie unbedingt musste. Defensiv ließen die Hausherren nichts mehr zu, vorne hätte der eingewechselte Kramaric beinahe noch den vierten Treffer erzielt (64.). Das holte Rutter kurz vor dem Ende nach, der 18-Jährige erzielte sein erstes Bundesliga-Tor und stellte den 4:0-Endstand her (90.).
Die Hoffenheimer verschafften sich dadurch etwas Luft nach unten und haben nun acht Zähler Vorsprung auf Rang 16. Die TSG ist am frühen Sonntagnachmittag (13.30 Uhr) bei Union Berlin gefordert. Bremen, das nach zuletzt guter Form einen herben Rückschlag hinnehmen musste, eröffnet den nächsten Spieltag mit dem Heimspiel am Freitagabend (20.30 Uhr) gegen die extrem formstarken Frankfurter.