Cottbus-Coach Eduard Geyer reagierte auf die Leistung seines Teams bei der 0:2 -Niederlage in Trier und brachte vier neue Spieler: Berhalter kehrte nach seiner Gelb-Sperre in die Innenverteidigung zurück, Schöckel musste weichen, da Silva rutschte auf die rechte Seite der Abwehrkette. Rost ersetzte im Mittelfeld Ogungbure, Löw kam für den angeschlagenen Gebhardt (Muskelverhärtung) zum Einsatz. Im Sturm stand wieder Tanque Silva zur Verfügung, Vagner musste zunächst auf die Bank. Nach dem 1:1 gegen Mainz stellte Union-Trainer Mirko Votava seine Mannschaft auf zwei Positionen um: Neuzugang Brusko spielte für Pätz im Mittelfeld, der für den verletzten Sandmann (Achillessehnenanriss) in der Abwehrkette begann. Sobotzik (Gelb-Sperre) wurde von Keita vertreten.
Das Ost-Derby auf dem vom Schnee bedeckten Boden ging munter los. Nach vier Minuten hob Union-Stürmer Keita nach einem Steilpass den Ball über Energie-Keeper Koch, aber auch über das Tor. Die Antwort der Heimelf ließ nicht lange auf sich warten, doch bei einem Fallrückzieher von Tanque Silva aus kurzer Distanz glänzte Union-Torwart Wulnikowski mit einem tollen Reflex. In der 16. Minute hatte aber auch er keine Chance, als sich nach einem Eckball von Reghecampf kein Union-Akteur für Berhalter verantwortlich fühlte. Der aufgerückte Abwehrspieler nahm dankend an und vollendete per Kopf zum 1:0.
Die Hauptstädter spielten trotz des Rückstandes aus einer dichtgestaffelten Defensive weiter und zogen sich bei Ballbesitz von Cottbus sofort komplett in die eigene Hälfte zurück. Auf Grund des schwer bespielbaren Untergrundes war die Partie in der Folge sehr zerfahren - viele Zweikämpfe, viele Fehlpässe, kaum nennenswerte Torchancen. Lediglich der agile Reghecampf zog einen weiten Pass volley in Richtung Union-Gehäuse, doch Wulnikowski konnte das Leder auf dem glitschigen Boden im letzten Moment vor Tanque Silva aufnehmen (29.).
Union kam etwas zielstrebiger aus der Kabine, doch der Anfangselan war schnell verpufft. Cottbus übernahm das Kommando, kam mit den Platzverhältnissen besser zurecht und hatte mehrere Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Die größte Chance vergab Beeck, der nach einer Freistoßflanke von Reghecampf aus vier Metern links am Tor vorbeiköpfte. Besser machte es da Kaufman in der 66. Minute, der erneut nach einer Standardsituation zur Stelle war und aus kurzer Distanz traf. Von der Votava-Elf war zu diesem Zeitpunkt nichts zu sehen, dennoch kamen die Berliner vier Minuten später ins Spiel zurück. Einen Freistoß von Page fälschte Berhalter unglücklich ab und es stand nur noch 1:2. Union war am Ende um den Ausgleich bemüht, doch die Aktionen nach vorne waren viel zu harmlos.
Das Berlin-Brandenburg-Derby fand in Energie Cottbus insgesamt den verdienten Sieger. Union Berlin war über weite Strecken zu passiv und in der Offensive ohne Durchschlagskraft. Cottbus hatte die wesentlich größere Anzahl an Chancen und auch mehr Spielanteile. Cottbus klettert mit dem Heimsieg wieder in die Aufstiegsränge, Union bleibt im Tabellenkeller hängen.