Augsburgs Taktgeber Hdiouad bleibt, von Luz (li.) bestaunt, Sieger im Kopfballduell mit 1860-Stürmer Göktan. dpa
Personelle Probleme, aber auch die gute Vorstellung seines Teams beim 1:2 in Kaiserslautern hatten 1860-Coach Walter Schachner dazu veranlasst, unverändert gegen den FCA anzutreten. Auch bei den Gästen aus Augsburg gab es keine Umstellungen, Rainer Hörgl sah nach dem 2:0-Sieg gegen Koblenz dazu keine Veranlassung.
Die Zuschauer in der ausverkauften Allianz-Arena sahen zunächst einen verhaltenen Derby-Beginn. Augsburg erwies sich dabei als etwas aktiver, zeigte sich ballsicher und gab durch Haas einen ersten Warnschuss ab (8.). Als 1860 langsam ins Spiel fand und nach einem Doppelpass durch Baier den ersten Torschuss abgab (12.), schlugen die Gäste zweimal eiskalt zu. Erst traf Haas nach schöner Ablage von Lawarée mit einem trockenen Schuss von der Strafraumlinie (14.), dann köpfte der FCA-Torjäger mit seinem zehnten Saisontreffer nach weitem Flugball von Hdiouad selbst zum 2:0 über Hofmann hinweg ein (18.).
Mit dem 2:0 im Rücken baute Augsburg ein engmaschiges Abwehrnetz auf und ließ die "Löwen" kommen. Die erarbeiteten sich zwar ein Übergewicht, richtig zwingend waren die Angriffe der Schachner-Elf aber nicht. Der Ball lief zu langsam durch die Hälfte des FCA, der Überraschungsmoment beim Pass in die Tiefe fehlte komplett. Nachlässige Abwehrarbeit der Fuggerstädter ermöglichte dem Team von Walter Schachner dann doch die ein oder andere Möglichkeit, die beste vergab Milchraum nach einer guten halben Stunde.
Der 26. Spieltag
Die 1860-Fans hofften im zweiten Durchgang vergeblich auf eine Wende zum Besseren hin. Der junge Sven Bender sollte im Mittelfeld für Schwarz das Spiel ankurbeln, doch auch er konnte dem Spiel keine frischen Impulse verleihen. Die "Löwen"-Offensive blieb weiter harmlos, Torchancen konnte sie gegen die clever in der Defensive arbeitende Augsburger nicht herausspielen. Die wenigen Standards wurden leichtfertig vergeben.
Der FCA ließ den großen Drang nach vorne vermissen, musste mit der 2:0-Führung im Rücken aber auch nicht mehr tun. Die Hörgl-Elf verwaltete das Ergebnis, Vucicevic spielte den Gästen dabei in die Karten. Der bereits verwarnte "Löwen"-Stürmer ließ sich im Strafraum fallen, Schiedsrichter Rafati schickte ihn für die "Schwalbe" mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen (63.).
Brachte den FCA auf die Siegerstraße: Leonhard Haas. dpa
In Unterzahl fanden die Münchner kein probates Mittel, ein Distanzschuss von Adler blieb die einzige Ausbeute (72.). Augsburg machte es besser und den Sack auch endgültig zu: Eine Lawarée-Flanke köpfte Mölzl völlig ungedeckt zum 3:0 in die Maschen (81.).
1860 München hat nun zwei Wochen Zeit die Derby-Pleite zu verdauen und muss dann bei Rot-Weiss Essen Farbe bekennen. Augsburg erwartet nach der Länderspielpause Erzgebirge Aue zum Spitzentanz.