Der Augsburger Kern wir von den Auern Heller und Emmerich (li.) betrachtet. dpa
Aues Coach Gerd Schädlich baute nach der 1:4-Niederlage in Mainz sein Team kräftig um. Für Paulus, Kurth, Kaufman und Feldhahn (Kapselriss) begannen Kapitän Emmerich, Sträßer und Sykora. Liebers war nach Gelb-Rot-Sperre wieder dabei. Auch beim FCA musste Trainer Ralf Loose nach dem 2:2 gegen Hoffenheim ordentlich umdisponieren. Da der gesamte Profi-Sturm ausfiel, begann der junge Hain aus der zweiten Mannschaft als einzige Spitze. Drobny, Hertzsch, Becker und Mölzl waren ebenfalls neu dabei. Diabang (Schulter), Ledezma (Außenmeniskus), Strauß, Dreßler und Möhrle mussten zuschauen.
Der durch Dauerregen aufgeweichte Rasen im Erzgebirgsstadion versprach zwischen den Nachbarn im Tabellenkeller ein kampfbetontes Spiel. Und tatsächlich hatten die Akteure in der Anfangsphase Mühe, den Ball und das Gleichgewicht zu kontrollieren. Der große Einsatz auf beiden Seiten führte immer wieder zu intensiv geführten Zweikämpfen und kleinen Nickeligkeiten. Bei den schwierigen Platzverhältnissen versuchten beide Mannschaften vor allem mit flachen Bällen vor das Tor des Gegners zu gelangen.
Zweimal verhinderte der Linienrichter erste große Chancen, als Aues Nemec (14.) und der junge Augsburger Landesligastürmer Hain (18.) nach schönen Vorlagen nur knapp im Abseits standen. Dann durften die Gastgeber das erste Mal auf das Tor von FCA-Keeper Neuhaus schießen – und das gleich vom Elfmeterpunkt aus. Drobny hatte Nemec im Strafraum unfair an der Ballannahme gehindert und Kapitän Emmerich konnte sich vom Punkt aus beweisen. Doch Neuhaus hielt den unplatziert – halbhoch in die Mitte – geschossenen Ball und seinen Kasten sauber (22.). Diese Aktion verlieh den Aktionen der bis dato eher reagierenden Gäste neuen Schwung und jetzt kam auch Augsburg gefährlich auf. Hain versetzte an der rechten Strafraumkante gleich zwei Gegenspieler und zog mit links aufs lange Eck ab, Keller konnte nur abprallen lassen, Kern kam frei zum Abstauber. Doch erneut zeigte sich der Schlussmann der Sachsen auf dem Posten und parierte (26.).
Der 10. Spieltag
In der Folge spielte sich das Geschehen meist zwischen den beiden Toren ab, ehe Mölzl mit einem Sololauf für Aufregung sorgte und alleine vor Keller zum Abschluss kam. Doch der ungenaue Schuss fand seinen Meister im Auer Torwart, Fabian Müller kratzte anschließend den Ball vor dem heranstürmenden Hain von der Linie (40.) Nach dem Seitenwechsel gingen beide Mannschaften das Spiel unverändert wieder an. Curry setzte dann in eine Phase des Leerlaufs das erste Ausrufezeichen. Nach einem doppelten Doppelpass auf engem Raum mit Nemec fasste sich der Erzgebirger ein Herz und zog aus 18 Metern zentraler Position unhaltbar ab, traf ins rechte untere Eck (58.). Und der Gastgeber legte nach. Sträßer köpfte einen Eckball aus kurzer Distanz auf den Winkel, zwang Neuhaus zu einer Glanzparade. Sykora setzte nach und köpfte den Ball an den rechten Pfosten. Kos kam aus dem Hintergrund hinzu und hämmerte den Ball aus vier Metern in die Maschen (65.).
Aue hatte nun deutlich Oberwasser, kontrollierte in der Folge die Partie klar. Augsburg versuchte alles, um den schnellen Anschluss herzustellen, doch an der nun kompromisslosen und sicheren Abwehr der Schädlich-Elf war kein Durchkommen mehr möglich. Stattdessen setzte Nemec noch einen drauf: Wentzel hatte auf der linken Seite den Ball leichtfertig an Heller verloren und der hob kurz den Kopf, sah den freistehenden Nemec. Der Stürmer visierte routiniert das kurze Eck an und schloss mit einem trockenen Flachschuss zum 3:0 ab (81.).
Da kurz darauf Kern nach einem Foul an Emmerich mit Gelb-Rot runter musste, beschränkte sich der FCA in den Schlussminuten in Unterzahl nur noch auf Schadensbegrenzung. Hdiouad setzte mit einem 20-Meter-Schuss das letzte Lebenszeichen, aber Keller lenkte das Spielgerät mit Können noch an die Latte (89.).
Erzgebirge Aue reist am nächsten Spieltag: Am Sonntag steht das Spiel auf dem Betzenberg gegen Kaiserslautern an. Der FCA tritt bereits am Freitag an, es geht an den Bruchweg zu den Mainzern.