Nicht immer sicher, aber auch mit guten Aktionen: Daniel Kraus, hier machtlos beim 2:2, erlebte einen durchwachsenen Einstand. dpa
Paderborns Trainer Holger Fach änderte seine Startelf für das Kellerduell auf vier Positionen: Für Krösche, der beim 1:2 in St. Pauli mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war, und Fischer begannen Sinkala und Krupnikovic. Djurisic und Halfar, die gerade erst ins Training zurückgekehrt waren und nur auf der Bank saßen, wurden von Döring und Koen vertreten. Jena, ebenfalls vor der Begegnung in einem Kurztrainingslager, verlor vor der Länderspielpause mit 0:2 gegen 1860 München - auch weil Keeper Person folgenschwer patzte. Da der schon den unsicheren Jensen abgelöst hatte, durfte sich in Paderborn die Nummer drei, Daniel Kraus, zwischen den Pfosten versuchen. Außerdem verdrängte Helbig überraschend Hansen aus der Startformation.
"Schön wird es in keinem Fall", hatte FCC-Trainer Valdas Ivanauskas vor der Partie prophezeit. Doch die 22 auf dem Rasen dachten nicht daran, es ruhig angehen zu lassen: Erst schossen Charalambidis (1.) und Helbig (3.) knapp drüber, dann warf sich Kraus auf der anderen Seite gerade noch in einen Löbe-Schuss aus wenigen Metern (4.). Abwarten gab's nicht, stattdessen fiel das frühe Tor - für Jena: Günthers scharfe Hereingabe von rechts köpfte Torghelle aus vier Metern unbedrängt ins kurze Eck, Döring und Kläsener waren nicht auf der Höhe (8.).
Und weiter ging's mit Angriffsfußball, Abwehrschwächen - und Toren: Zunächst ließ Schüßler einen Pass von de Graef schön auf Koen durch, Omodiagbe hob das Abseits auf und Kraus sprang bei Koens Abschluss etwas unbeholfen ins Leere - 1:1 (12.). Doch die Gäste antworteten prompt. Niemand berührte einen Freistoß von Werner aus halbrechter Position mehr und das Leder schlug im langen Eck zur erneuten Jenaer Führung ein (14.). Was Chancen betraf, beruhigte sich die Begegnung etwas, nicht jedoch in Bezug aufs Tempo. Das blieb hoch, Paderborn drängte auf den Ausgleich und hatte dann die große Möglichkeit: Sinkala kam aus kurzer Distanz frei zum Kopfball, doch Kraus klärte per Blitzreflex (28.).
Der 10. Spieltag
Fünf Minuten später war aber auch der Jenaer Keeper machtlos: Seine Vorderleute brachten den Ball nicht weg, wodurch er in Billard-Manier zu Sinkala gelangte. Der hielt aus 20 Metern drauf und traf genau ins linke untere Eck - wieder der Ausgleich. Nach äußerst unterhaltsamen ersten 45 Minuten stand es somit verdient 2:2, damit hatte man nun wirklich nicht rechnen können.
Die zweite Hälfte nahm dann aber doch die erwarteten Formen an, das spielerische, kreative Element ging etwas verloren, die Partie wurde umkämpfter und zerfahrener. Erst nach einer Stunde die erste gute Chance in Durchgang zwei, Löbes Kopfball ging hauchdünn am Pfosten vorbei. Paderborn war in dieser Phase aktiver, Jena konzentrierte sich mehr und mehr auf die Verteidigung. So plätscherte das Spiel, garniert mit Gelben Karten und vielen Wechseln, vor sich hin.
SC-Trainer Holger Fach war sich vor dem Spiel sicher, eine Standardsituation würde entscheiden - und fast behielt er Recht: Joker Hansen verlängerte Simaks Ecke perfekt, Kühne war ohne Gegenspieler und köpfte aus dem Stand an den Innenpfosten, Glück für Paderborn (77.)! Es ging noch einmal rauf und runter, beiden Teams merkte man aber auch an, dass die erste Halbzeit Kraft gekostet hatte. So gab es keine Chancen mehr, es blieb beim 2:2. Verdient: Paderborn war zwar nach der Pause besser, die größte Chance hatte jedoch Jena.
Paderborn kann sich von der guten ersten Halbzeit nichts kaufen, am Sonntag in Köln wird es sicher schwieriger mit dem ersehnten ersten Saisonsieg. Jena, das auswärts weiter ohne Dreier bleibt, muss dann gegen Freiburg ran.